Melezitose-Alarm
Bei uns trafen vermehrt Anfragen von Imkern aus Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg ein, die darüber berichteten, dass sie ihren Honig kaum ausschleudern konnten. Der Honig bleibt hartnäckig in den Waben. Ursache dafür ist Honigtau mit hohem Melezitoseanteil, den die Bienen vermehrt eingetragen haben. Da es lange Zeit nicht geregnet hatte, blieben Honigtau und Läuse lange auf den Blättern. Das Ergebnis ist sogenannter Zementhonig, der aufgrund des Zuckers Melezitose sehr schnell auskristallisiert. Trachtquellen für diesen Honigtau können nicht auf wenige Pflanzenarten eingeschränkt werden, häufig sind es aber Nadelbäume, wie Fichten, Lerchen und Kiefern. Vermutlich nimmt der Melezitoseanteil im Honigtau bei Wärme zu.
Die Bienen können auf diesem Honig nicht überwintern. Daher muss er aus den Völkern entfernt werden. Man kann ihn manchmal wie Heidehonig stippen. Dann lässt er sich schleudern. Die meisten Imker haben aber keine Geräte zum Stippen. In diesem Fall kann man die Waben für das Frühjahr aufbewahren. Wenn den Bienen dann mehr Wasser zur Verfügung steht, können sie das Futter auflösen. Diese Option haben sie im Winter nicht. Das Umtragen des Futters kann die Bienen allerdings belasten. Am besten sollte man kurzen Prozess machen und die Waben einfach einschmelzen.
Autor: Sebastian Spiewok…
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