Schlagwort: Varroabehandlung

Imkern im Oktober Foto: Sabine Rübensaat

Imkern im Oktober: Sind die Bienen berei...

Eine erfolgreiche Varroabehandlung, ausreichendes Einfüttern und junge Bienenköniginnen sprechen für eine gelungene Einwinterung, die im Oktober abgeschlossen sein sollte. Imkern im Oktober heißt vor allem, sich um das Wachs und die Honigvermarktung zu kümmern. Monatsbetrachter Stefan Bormann schreibt, wie er im Oktober vorgeht.

Die Völker sind bereits vollständig eingewintert: Sie besitzen nun ihrer Volks- und Raumgröße entsprechend genügend Futter. Die Milben wurden unter die Schadschwelle gedrückt. An den wenigen Sonnentagen tragen die Bienen immer noch Pollen ein, den sie neben der restlichen Brut als Winterreserve zusammen mit Propolis und Honig in die Zellen einlagern.

Imkern im Oktober: Sind die Bienenvölker weiselrichtig?

Das Wichtigste für die Überwinterung sind gesunde und vitale Bienen. Eine gute Pollenversorgung bis weit in den Spätherbst hinein und das Belassen von mindestens 30 Prozent Honig als Winterfutter garantieren mir starke und vitale Völker im Frühjahr. Bei allzu großer Sparsamkeit kann es schnell zu einem negativen Effekt auf die Völker kommen.

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DBJ Ausgabe 12/2024

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Bienen halten ohne Varroabehandlung

Bienen halten ohne Varroabehandlung

Der US-amerikanische Bienenwissenschaftler Professor Thomas D. Seeley erforscht seit über 40 Jahren das Verhalten von Honigbienenvölkern. Im November 2018 kam er für eine Vortragsreihe nach Deutschland. Wir nutzten die Gelegenheit für ein Interview und fragen unter anderem: Bienen halten ohne Varroabehandlung, wie geht das?

DBJ: Professor Seeley, in Ihren Vorträgen beschreiben Sie, wie die Bienenhaltung ohne Varroabehandlung funktioniert : indem man sie in kleinen Beuten hält, die weit auseinanderstehen, und sie frei schwärmen lässt. Für Imker mit mehr als zehn Völkern oder für Berufsimker dürfte dies keine Option sein. Wie realistisch ist es da, auf diese Weise varroa– resistente Bienenvölker zu erhalten?

Thomas D. Seeley: Um zu sehen, ob ein Konzept im Großen gelingt, muss man es zunächst im Kleinen überprüfen und Beweise dafür sammeln, dass es funktionieren kann. Ich erwarte nicht, dass Berufsimker von heute auf morgen ihre Arbeitsweise umstellen – das würde für sie hohe ökonomische Verluste bedeuten. Aber ich glaube, dass diese Methoden für Freizeitimker mit wenigen Völkern durchaus funktionieren. Wenn wir Honigbienenvölker der natürlichen Selektion aussetzen und nur noch mit den Königinnen der Völker nachzüchten, die ohne Behandlung viele Jahre überdauern, werden wir allmählich Bienen erhalten, die mit der Milbe zurechtkommen. Ich hoffe daher, dass diese Techniken irgendwann als eine alternative Art des Imkerns akzeptiert werden.…

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Nassenheider Verdunster

Verlagsbienen bekommen Ameisensäure

Nach der letzten Honigernte und einer ersten Portion Futter, wurde es Zeit für die erste von zwei Ameisensäurebehandlungen gegen die Varroa. Da ich zu der Zeit noch im Urlaub war, musste Saskia die Behandlung alleine durchführen. Ein Blick in die Futtertröge verriet ihr, dass alle fünf Völker das Futter gut abgenommen hatten.

Vorbereitung der Verdunster mit der Ameisensäure

Befüllen der Säureflaschen mit Ameisensäure
Beim Befüllen der Säureflaschen ist ein Trichter sehr nützlich.

Für die Behandlung nahm sie wie immer den Nassenheider Verdunster Professional, die sie vorab im Honigraum befüllte. Das Fenster muss dabei groß geöffnet sein, damit der Säuredampf schnell abziehen kann. Mit einem Marker markierte sie sich auf den Flaschen die Füllhöhe für 180 ml – das macht das Befüllen leichter. Wichtig: Immer mit Trichter arbeiten, damit nichts danebengeht! Jeder Verdunster wurde außerdem so beschriftet, dass immer klar ist, welcher zu welchem Volk gehört. Je nach Volksgröße (1 oder 2 Zargen, Deutsch Normalmaß oder Dadant) erhielten die Völker die passende Verdunstungsmenge sowie die passende Dochtgröße.

Für unsere Völker hatte Saskia folgende Maße gewählt:

– Volk A (Stockwaagenvolk, 1 Zarge): 120 ml, kleinster Docht
– Volk B (eingefangener Schwarm neben Stockwaagenvolk, 1 Zarge): 120 ml, kleinster Docht
– Volk C (größtes Volk in der Mitte vom Stand, 2 Zargen): 180 ml, mittlerer Docht
– Volk D (Ableger, den wir im Mai/Juni gebildet hatten, 1 Zarge): 120 ml, kleinster Docht
– Volk E (Schwarm in Dadantbeute): 120 ml, mittlerer Docht

Mit Ameisen behandeln: Bienen kennen kein Varroawetter

Varroawetter
Das Wetter für eine Ameisensäurebehandlung war an diesem Tag für unsere Region hervorragend.

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Varroabehandlung mit Biotechnik

Varroabehandlung mit Biotechnik im Späts...

Als Alternative zur Ameisensäurebehandlung werden im Spätsommer zunehmend auch biotechnische Verfahren in der Varroabehandlung angewandt. Bis wann die Methoden eingesetzt werden können und was dabei zu beachten ist, erfahren Sie hier.

Varroabehandlung: Käfigen und behandeln mit Oxalsäure

Kurzbeschreibung: Die Königin wird für 25 Tage – also über eine Brutperiode hinweg – in einen kleinen Käfig gesperrt, der in eine Wabe eingelassen ist. Die Wabe wird mittig im Brutnest platziert. Nachdem alle Brut ausgelaufen ist, befreit man die Königin und behandelt das Volk am frühen Morgen oder späten Abend mit Oxalsäure.

Vorteile: Die Methode erfordert einen geringen Materialeinsatz und nur wenige Arbeitsschritte. Sie ist wetterunabhängig, und der Beginn des Verfahrens ist bereits zehn bis 14 Tage vor Trachtschluss möglich.

Zu beachten: Umstände bereitet manchen Bienenhaltern, dass die Königin gesucht und umgesetzt werden muss. Damit sie nicht ihren eigenen Untertanen zum Opfer fällt, muss der Käfig für die Arbeiterinnen durchlässig sein. Herkömmliche Zusetzkäfige sind daher ungeeignet. Der Käfig kann, zum Beispiel aus einem Plastik-Absperrgitter, auch selbst angefertigt werden. Königinnenverluste treten bei dieser Art der Varroabehandlung nur dann auf, wenn es zuvor schon Umweiselungstendenzen im Volk gegeben hat oder extreme Trocken- oder Hungerphasen auftreten, sagt Martin Gabel vom Bieneninstitut Kirchhain. Er gibt den Tipp, den Zeitpunkt des Freilassens der Königin für eine Umweiselung zu nutzen.…

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bienenfütterung im juli

Juli im Bienenstock: Umschwung vom Somme...

Während wir uns am Sommer freuen und die Früchte reifen, werden die Tage kürzer und unseren Bienenvölkern geht in diesem Monat der Nachschub an Nektar aus. Für die Bienen fängt der Herbst an. Mit wenigen Ausnahmen endet Mitte des Monats das Nahrungsangebot. Zu den Ausnahmen gehören: Buchweizen, Sonnenblume, Phacelia, Heide, Springkraut, Alpenrose und Waldtrachten. Statt Nektar sind jetzt meist nur noch Pollen vorhanden. Diese sind für den Aufbau der Winterbienen sehr wichtig.

Ein Volk benötigt unterschiedlichen Untersuchungen zufolge etwa 30 bis 45 kg Pollen pro Jahr zur Selbstversorgung. Selbstversorgung heißt: Die Ammenbienen fressen den Pollen und geben dadurch den Futtersaftdrüsen Nahrung, aus denen sie Gelee Royale produzieren. Mit diesem Futtersaft werden vor allem die jungen Larven gefüttert. Die Völker benötigen also einen vielfältig gedeckten „Pollentisch“. Gesunder Pollen ist aber in unserer Agrarwüste keine Selbstverständlichkeit mehr.

Ich beobachte seit zahlreichen Jahren, dass sich meine Völker, die ich im Juli und August im Gebirge platziert habe, wesentlich besser entwickeln und auf den Winter vorbereiten können, als Völker, die in landwirtschaftlich genutzten Regionen stehen. So schön ein Sonnenblumenhonig auch sei, die Bienenmasse geht während des Beflugs dieser Pflanze stark zurück. Mit dem Mais ist es noch schlimmer. Er gibt keinen Nektar und der Pollen ist minderwertig.…

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