Schlagwort: Monatshinweise

Backhonig

Oktober – Verkauf und Verarbeitung

Urlaub können Ulla und ich bei unserer Bienen- und Gartenwirtschaft erst für den Oktober langfristig planen. Im Sommer reicht es nur für ein paar Tage, kurzfristig und mit dem Wohnwagen.

Der Wintersitz wurde schon im August ohne Drohnenwabe erstellt. Bei der letzten Durchsicht entnehme ich das Schied und die hinterste Wabe. Diese Mittelwand wurde nur teilweise ausgebaut und ist jetzt leer, denn Volk und Wintervorrat haben auf zehn Waben Platz. Die Mittelwände wurden beim Einfüttern genau so weit ausgebaut, wie Platz gebraucht wurde. Den Wintervorrat kontrolliere ich, indem ich nachschaue, ob die Waben 8 und 9 bis fast nach unten ausgebaut, gefüllt und weitgehend verdeckelt sind. Bei Bedarf gibt es noch einen Futternachschlag.

Spättrachten fürchte ich nicht. Auch wenn im Oktober viel Ölrettich blüht, fliegen nur noch die alten Tanten. Der Bien lässt sich nicht mehr aus der Ruhe bringen.

Die Vermarktung des Honigs ist Ullas Bereich. Eine klassische Arbeitsteilung! Sie stand schon als Kind im elterlichen Bäckerladen.

Im Honigraum verwende ich nur unbebrütete Waben, die nach der Abkratzerei im Winter im Volk blitzblank geputzt und neu ausgebaut wurden. Bebrütete Waben haben dort nichts zu suchen, auch wenn diese Unsitte manchmal noch empfohlen wird. Nur Heidehonig muss aus bebrüteten Waben geerntet werden, denn der Bien füllt nun mal die nicht mehr benötigten Brutzellen im September mit seinem Futter.…

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Monatshinweise September 2014

September – Einfüttern und umweiseln...

Die Heidevölker kommen Mitte September nach Hause. Diese zwölf waren früher oft geschädigt, und etliche brachen bald zusammen. Sie dürfen ja im Juli nicht mit Ameisensäure behandelt werden! Seit Jahren entnehme ich vor der Heidewanderung möglichst viel verdeckelte Brut im Austausch gegen offene Brut aus Völkern, die zu Hause bleiben. Seitdem habe ich kaum noch Schäden an den Heidevölkern. Diese Erfahrung brachte mich auf die 3 x 9-Methode.

Die Jungvölker müssen im September stark genug sein für den Winter, denn sie wachsen kaum mehr, obwohl sie noch relativ stark brüten. Ein Ableger aus dem Juni hat im September mehrere Sätze Brut durch. Gestartet auf vier Waben, sollte er nun aus eigener Kraft die Winterstärke erreicht haben, wenn er gut versorgt wurde. Späte Juli- Ableger habe ich Ende August mit Bienenmasse aus den 3 x 9-Brutscheunen verstärkt, bis die Zarge voll war. Den Rest schaffen sie allein, wenn die Weisel seit August in Eilage ist. 

Die Winterstärke strebt jedes Volk von Natur aus an, die großen von oben her, die kleinen von unten. Ich habe nicht erprobt, ob mit zugefegten Winterbienen spät im September ein Volk bis ins Frühjahr hinein auf größere Stärke manipuliert werden kann. Unbefriedigende Völker können jetzt aufgelöst werden.…

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Die Verlagsbienen im Augst 2014

August – Abnahme der Volksstärke

Die Volksstärke nimmt bei starken Vollvölkern im August drastisch ab, Ende des Monats auch das Brutnest.

Eine Sommerbiene lebt nur 20 Tage. – Falsch! So würde kein Schwarm überleben. Vielleicht 20 Tage im Vollvolk, wo täglich bis zu 2.000 Jungbienen schlüpfen. Fünf bis acht Wochen im Schwarm, im Ableger noch länger, und im buckelbrütigen Völkchen halten sie wohl drei Monate durch.

Räubereigefahr ist ab Ende Juni zu bedenken. Dann werden die Fluglöcher verkleinert. Noch erforderliche Arbeiten an den Völkern sind zügig zu erledigen. Vitale Bienen aber lassen sich nicht so leicht ausräubern. Selbst frisch mit Zuchtwabe aufgestellte Ableger und sogar überständige buckelbrütige Völker wissen sich zu verteidigen.

Eine Eselei des Imkers verkennt das Grautier, kommt aber immer mal wieder vor. Wer hat noch nie ein Volk verbrausen lassen? Da mag man sich beim Abräumen des verbliebenen Matsches noch so grämen – passiert ist passiert! Ist im Spätsommer eine Honigquelle unbewacht zugänglich, weil eine kleine Öffnung übersehen wurde, haben die vielen Kundschafterinnen diese Quelle umgehend gefunden. Bei meinen Bienen reicht es, die Futterquelle zu entfernen und durch eine leere Beute zu ersetzen. Dann kehrt schnell wieder Ruhe ein. Umfassende Räuberei am Stand kenne ich nicht.

Die Winterbienen entstehen vorwiegend im August.…

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Monatshinweise Juli 2014

Juli – Königinnen und natürliche Auslese...

Völkervermehrung hat im Juli eine günstige Zeit. Tracht und Schwarmzeit gehen zu Ende, aber die Wirtschaftsvölker sind randvoll mit Brut und Bienen. Jetzt verkraften sie auch eine stärkere Schröpfung ohne Einbußen.
 
Königinnenzucht wird meist so dargestellt, dass dafür Umlarven erforderlich sei, Starter und Finisher, Brutschrank, EWK, Belegstelle und am Ende das heikle Einweiseln. Eine Volkseinheit, ein Bien kann sich bei dieser Prozedur nicht bilden.
 
In der Basiszucht entsteht die Königin naturnah im Ableger. Sie wird von ihrem Personal aufgezogen und verbleibt ihr Leben lang in diesem Volk, als Volkseinheit von Anfang an. Mit „nackten Königinnen“ hantieren wir nur ausnahmsweise.
 
Der Ablegerkasten sollte mindestens vier Waben im Standmaß enthalten, damit eine harmonische Volksentwicklung gelingt. In dem lässt sich auch die stiftende Jungkönigin leicht finden. Der Kleinimker ist mit Brutraumzarge, Boden und Deckel bestens ausgestattet, auch wenn der Ableger darin erst mal mickrig aussieht.
 
Der Ableger gelingt auch im Juli mit einer Brutwabe (mit Stiften!) sowie einer vollen Futterwabe. Wird er mindestens drei Kilometer entfernt aufgestellt, reichen die Bienen von etwa vier Brutwaben. Bleibt er am Standort, dann sollte er reichlicher mit Bienen gefüllt und abends aufgestellt werden, ein paar Meter vom Muttervolk entfernt. So kann er über Nacht eine eigene Identität entwickeln.…

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Honig schleudern in den Monatshinweisen Juni 2014

Juni – Honigernte und Schleudern

Außenstände lege ich bevorzugt so, dass sie sich nicht direkt neben einem Intensivacker befinden. Rapsfelder blühen in der Elbmarsch überall, aber meine Stände sollten mehr als 100 m davon entfernt sein. Leider wird hier allenthalben gespritzt, manchmal sogar am hellen Tag in die offene Blüte. Da muss ich froh sein, wenn meine Völker gesund aussehen und keine Pestizide im Wachs nachweisbar sind. Ableger füllen nun allmählich meinen separaten Stand für die Jungvölkerbildung, obwohl das im Mai/Juni nur ein Nebeneffekt der Durchsichten ist.
 
Die Honigräume stehen bei mir als drei Halbzargen über dem Absperrgitter. So vermeide ich Brut im Honigraum und vermindere dort den Polleneintrag. Im Mai habe ich leere Räume zum Ausbauen und Füllen unter die bereits weitgehend gefüllten gesetzt. Nach Ende der Frühtracht wird der Honig in einem Block mittig über dem Brutraum konzentriert. Leere Rähmchen kommen an den Rand und nach oben.
 
Platzmangel verspüren die Völker erfahrungsgemäß bereits, wenn etwa 70 % des verfügbaren Raumes besetzt und gefüllt sind. Dann bauen sie in geeigneten Lücken wild. Gebe ich aber einen vierten Honigraum, so wird der Honig über alle Räume verteilt, jedoch zu wenig konzentriert und verdeckelt. Das Geheimnis haushoher Beutentürme bei anderen Imkern hat sich mir noch nicht erschlossen.…

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Mai – Landbiene und Sanftmut

Durchsichten brauche ich nur alle zwölf bis 14 Tage vorzunehmen, auch in der intensivsten Schwarmzeit. Nur bei anhaltender Volltracht verkürze ich diesen Rhythmus, damit der Brutraum nicht mit Pollen verstopft wird, was Schwarmstimmung auslösen würde. Finde ich nur glänzende Spielnäpfchen, dann entnehme ich ein, zwei Waben mit Pollen, Futter, Brut und Bienen. Sind Näpfchen aber bestiftet oder gar Schwarmzellen in Pflege, dann werden es entsprechend mehr. Bei verdeckelten Schwarmzellen hilft nur noch, den größten Teil des Brutnestes zu entnehmen, damit der Schwarmtrieb erlischt. Diese Völker scheiden aus der Zucht aus. Die entnommenen Waben ersetze ich durch Mittelwände.
 
Schwarmzellen zu brechen gehört bei mir zu den Ausnahmen, denn fast immer genügt die zurückhaltende Wabenentnahme, um die schwarmträgen Völker arbeitsfreudig zu halten. Will das Volk schwärmen, dann nützt Zellenbrechen nichts: Es wird sofort neue Zellen ansetzen, acht Tage untätig warten und dann im Baum hängen.

Jungvölker für die Sommertracht bilde ich kurz nach dem Frühjahrs- Tiefpunkt: Einem Zuchtvolk entnehme ich eine Zuchtwabe mit offener Brut, dazu die Drohnenwabe mit verdeckelter Brut, die hier seit Anfang April im Volkskern hing, sowie zwei Randwaben mit Futter und allen Bienen. Das Zuchtvolk wird dadurch ein wenig gebremst. Verstellt auf einen anderen Platz, bildet dieser Ableger mindestens drei Weiselzellen.…

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Monatshinweise April 2014

April – Die erste Durchsicht und das Bie...

Bei Flugwetter können die Völker jetzt aus dem Vollen schöpfen. Zahllose Frühblüher bieten beste Tracht. Ist aber lange kein Flugwetter, dann gebe ich zwei Liter Zuckerwasser eins zu eins, im Ballon direkt über dem Bienensitz. Ein gehäufter Teelöffel Meersalz auf zehn Liter Wasser liefert Mineralien. Im April wird unglaublich viel Futter verbrütet!

Die erste Durchsicht geht schnell an den ersten Flugtagen des Jahres. Ich rücke nur die Waben nach hinten auseinander und kontrolliere
Volksstärke, Futtervorrat und Brutzustand.
 
Schwache Völker kann man Anfang April auf sehr starke aufsetzen, mit Absperrgitter dazwischen. So wird das starke kaum geschwächt, aber das schwache holt mächtig auf.
 
Der Tiefpunkt der Volksentwicklung liegt, wenn es ab Ende März regelmäßig Flugtage gab, um den 15. bis 20. April. Dann pflegt eine bescheidene Bienenmasse unglaublich viel Brut.
 
Der Honigraum wird aufgesetzt, sobald der Tiefpunkt der Volksentwicklung durchschritten ist. Dann gehen die Völker auf wie Hefeteig, und alle Wärme- und Pflegeprobleme sind gelöst. Die Randwaben werden besetzt, und mit der Drohnenpflege beginnt die Vermehrungszeit. Wer jetzt zu spät kommt, den bestraft das Leben!
 
Den Baurahmen hänge ich im April hinten an den Rand des Wabenbestandes. Meine Baurahmen sind horizontal durch eine Leiste geteilt, sodass die beiden Teile des Drohnenbaus unterschiedlich gehandhabt werden können und beim Schräghalten nicht so leicht herausbrechen.…

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monatshinweise februar standbesuche

Februar – Standbesuche und der Wärmehaus...

Standbesuche reduzieren sich im Januar/Februar auf eine gelegentliche Rundfahrt: Ist an den Ständen alles in Ordnung? Die Beuten müssen jetzt nicht aufgemacht werden, obwohl der Bien das ohne Weiteres erträgt.

Der Wärmehaushalt ist im Winter kein Problem. Der Bien sitzt jetzt eng unter dem Futterkranz, wärmt nur sich selbst und kommt mit unglaublich wenig Futter aus. Das ändert sich dramatisch im März/April, wenn die Völker voll in Brut gehen.

Der Standort meiner Vollvölker befindet sich bevorzugt unter Bäumen, sodass ich im Schatten arbeiten kann und die Bienen einen geraden, freien Anflug haben. Steht ein Volk auch nur ein wenig hinter einem Hindernis, bleibt es kümmerlich, weil allzu viele Flugbienen bei besser sichtbaren Völkern landen: der berüchtigte Eckvolk-Effekt!

Die Anflugrichtung ist unwichtig – außer an kalten, sonnigen Frühjahrstagen! Dann müssen Sammlerinnen, die mit letzter Kraft vor dem Flugloch landen, in der Sonne sitzen, damit sie nach kurzer Erholung wieder starten und heimkommen. Im Schatten verklammen sie sofort. Darum bevorzuge ich als Flugrichtung Süd bis West.

Der Unterbau für die Völker sollte leicht transportabel sein. Bei Einzelaufstellung eignet sich eine alte Zarge aus Styropor. Vor dem Flugloch muss der Boden abgedeckt sein, mit einer Betonplatte 50 x 50 cm oder mit einem Stück beschieferter Schweißbahn vom Dachdecker, pfützenfrei verlegt.…

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monatshinweise januar alte beuten

Januar – Alte Beuten und der typische Ju...

Der typische Jungimker beginnt wie ich als Mittvierziger. Er lernt 30 Jahre, hoffentlich am meisten von den Bienen. Dann kann er es – und hört auf. Ich drehte zu Anfang ein paar Ehrenrunden in der Illusion, vom Vater und von weitem schon alles gelernt zu haben. Besser ist es, gleich in den Verein zu gehen und fleißig Fachliteratur zu lesen. Manch ein erfahrener, renommierter Fachmann erklärt dir im Brustton der Überzeugung den einzig richtigen Weg der Imkerei. Widersprich ihm nicht! Erarbeite dir aus vielfältigen Informationen deinen eigenen Weg, wissend, dass alles seine Vor- und Nachteile hat.

Alte Beuten – was ist damit zu tun?

Alte Beuten habe ich geerbt, billig erworben und so umgebaut, dass sie noch brauchbar sind. Jungimkern rate ich, sich neues Material zu beschaffen, das optimal zu ihren Vorstellungen passt.

Das Magazin mit nur einem Zargen- und Rähmchenmaß hat Vorteile, solange man mit vollständigen Zargen hantiert. Mit Ganzzargen ist der doppelte Brutraum für das Volk zu groß, der Honigraum wird zu schwer, und Rapshonig wird oben in den Ecken schon hart, während es unten noch spritzt. Es ist sehr aufwendig, den doppelten Brutraum Wabe für Wabe durchzusehen. Der Abstand zwischen den Brutwaben wird intensiv verbaut. Wenn Magazin, dann würde ich Flachzargen empfehlen (159 mm).…

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