Schlagwort: Monatshinweise

bienenvolk teilen und behandeln

Teilen und behandeln – Das Bienenvolk im...

Nach der Sommersonnenwende werden die Tage kürzer. Die Bienenvölker, ob jung oder alt, reagieren einheitlich mit dem Schrumpfen des Brutnestes, die stärkeren Altvölker etwas früher als die schwächeren Jungvölker. Von Ende Juli bis Mitte September drosselt die Königin eines Altvolkes ihre durchschnittliche Tageslegeleistung von vorher über 1.500 Eiern auf weniger als 500.

So entstehen Winterbienen

Wie bekommt die Königin im Stockdunkeln mit, dass die Tage kürzer werden? Woher weiß sie, dass der Winter „demnächst“ Einzug hält? Wahrscheinlich ist es eine Entscheidung, die vom Volk als Ganzem getroffen und umgesetzt wird. Bedenkenswert ist, dass keine der Arbeiterinnen im Volk, die an diesen Vorbereitungen beteiligt sind, den letzten Winter erlebt hat und auch keine von ihnen den nächsten Winter erleben wird.

Winterbienen kommen erst im Herbst zur Welt. Ihre Entstehung gleicht der der Schwarmbienen. Frisch geschlüpfte Bienen sind hungrig. Sie fressen sich mit Bienenbrot und Honig voll, produzieren Futtersaft, werden ihn aber nicht los, denn wie im Mai stößt viel Pflegepotenzial auf wenig Pflegebedarf. Der Futtersaft wird als Fetteiweißpolster im Hinterleib deponiert. Fertig ist die Winterbiene.

Wenn eine Biene keine Larven füttert, lebt sie länger, allerdings nur, wenn sie gesund zur Welt kommt und im Puppenstadium von einem Varroabefall verschont bleibt. Deshalb darf der Varroabefall der Völker während der Aufzucht der Winterbienen im Herbst die Schadensschwelle nicht überschreiten.…

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wann honig ernten

Honig ernten – Ist Juni die richtige Zei...

Im Juni gilt es, bei den regelmäßigen Schwarmkontrollen nicht nachzulassen, bei passender Gelegenheit den Frühjahrshonig zu ernten und die Jungvölker zu versorgen. Außerdem tausche ich bei den Völkern, die im Frühjahr nach unten erweitert wurden, und bei den im Oktober wiedervereinigten Völkern, die ich nach der Methode „Teilen und behandeln“ gebildet hatte, die Zargen des Brutraumes, damit die älteren Waben nach unten kommen.

Die Ernte des Frühjahrshonigs steht erst nach der Rapsblüte an. Diese Empfehlung gilt auch, wenn kein Raps vor der Tür steht. Honig wird nur geerntet, wenn er weniger als 18 Prozent Wasser enthält.

Dieses Ziel erreiche ich, wenn ich erst nach Trachtende und unmittelbar nach einem Regentag zu Besen oder Bienenflucht greife und die Honigernte an einem frühen Vormittag bei trockenem Wetter vornehme. Dabei prüfe ich die Reife des noch nicht verdeckelten Honigs mit der Spritzprobe. Fällt dabei auch nur ein Honigtröpfchen aus einer Wabe, muss die Ernte verschoben werden, auch wenn im Honigraum mehr als zwei Drittel des Honigs verdeckelt sind.

Am feuchtesten ist der Honig fast immer in den Randwaben. Wenn während der Blütentracht eine zweite oder dritte Honigraumzarge aufgesetzt wurde, ist der Honig in der oberen Zarge feuchter als darunter. Honig reift mit dem Alter, allerdings nur im Volk.…

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völkerführung schwarmzeit

Völkerführung zur Schwarmzeit – Monat Ma...

„Ein Schwarm im Mai ein Fuder Heu. Kein Schwarm im Mai, der Fuder zwei!“ Die Völkerführung während der Schwarmzeit gehört zur hohen Schule der Bienenhaltung. Mit Maßnahmen zur Vorbeugung und Verhinderung will ich die Völker vom Schwärmen abhalten, und zwar ohne dass ihre Leistungsfähigkeit dadurch gemindert wird.

Um Schwärme zu verhindern, gibt es eine Vielzahl von Rezepten: Zwischenbodenableger, Brutdistanzierung, Doppelvolk-Betriebsweise in verschiedenen Varianten, die sogenannte Purzelbaum-Imkerei und diverse Schröpfungsmethoden (Saugling, Brutling, Treibling, Fegling, Flugling). Ich habe mich nach deren gründlicher Überprüfung dafür entschieden, einmal früh, das heißt gegen Ende April/Anfang Mai, und sanft – durch die Entnahme von ein oder zwei Brutbrettern mit ansitzenden Bienen – zu schröpfen.

Schwarmkontrolle alle sieben Tage

Während der Schwarmzeit von Ende April bis Anfang Juli führe ich konsequent alle sieben Tage Schwarmkontrollen durch. Dabei setze ich zwei Baurahmen zeitlich versetzt ein. Bei zwei von drei Schwarmkontrollen entnehme ich verdeckelte Drohnenbrut. Das wirkt schwarmvorbeugend und verlangsamt den Anstieg des Varroabefalls. Wer die Drohnenbrut nicht als Varroafalle nutzt, hat im Spätsommer mindestens doppelt so viele Milben und erntet weniger Wachs.

Die Wirtschaftsvölker kontrolliere ich im Mai und Juni regelmäßig alle sieben Tage auf Schwarmstimmung. Bei der Kippkontrolle kann ich von Larven besetzte Schwarmzellen sehr leicht erkennen. Mit einer Lesebrille auf der Nase und einer LED-Taschenlampe in der Hand bleiben auch bestiftete Weiselbecher nicht unentdeckt.…

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honigraum aufsetzen bienenraum

Honigraum aufsetzen und Brutwaben entneh...

Kurz vor Beginn der ersten Massentracht wird ein Honigraum aufgesetzt. Dann geht es mit dem Erweitern Stück für Stück los. Was dabei wichtig ist, zeigen die Monatshinweise für April.

Imkern ohne Stress für Tier und Tierhalter setzt drei Dinge voraus: die richtige Beute, die richtige Biene und den richtigen Imker. Doch was ist „richtig“? Meine „richtige“ Beute wurde, ist und wird bleiben das einfache Holzmagazin mit falzlosen Zargen – in jeder ist Platz für zehn Zanderrähmchen mit langen Ohren – und mit Gitterboden. Im Honigraum verwende ich dasselbe Maß wie im Brutraum. So kann die Bauleistung im Honigraum während der Tracht zur späteren Wabenerneuerung im Brutraum verwendet werden.

Alte Waben tausche ich im Spätsommer gegen junge. Voraussetzung ist der in zwei Zargen geteilte Brutraum. Er vereinfacht auch die Völkerführung im Frühjahr und während der Schwarmzeit, die Vereinigung von Völkern im Herbst und den Ausgleich im März sowie die Bildung und Pflege von Jungvölkern. Außerdem erleichtert der zweizargige Brutraum die zweckmäßige Behandlung der Völker gegen die Varroa.

Meine „richtige“ Biene sticht nicht, schwärmt nicht und bringt (dennoch) viel Honig. Der „richtige“ Imker orientiert sich bei der Völkerführung an der Biologie der Honigbiene.

Honigraum aufsetzen, Winterfutter raus

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flugloch bienen im märz

Bienen im März – Pflanzen, Klima, Fluglo...

In der Regel überwintere ich meine Völker – Alt- wie Jungvölker – in zwei Zargen. Die Altvölker wurden im Vorjahr als Wirtschaftsvölker genutzt und fast alle nach der Spätsommer- und Herbstpflege im Oktober umgeweiselt. Die dazu notwendigen Königinnen sind beim Vereinigen von Jungvölkern angefallen, die aus der im Mai/Juni durchgeführten „Völkervermehrung in vier Schritten“ hervorgegangen sind.

Mit diesem Konzept werden sozusagen drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Alle Alt- und Jungvölker werden mit junger Königin und in zwei Zargen mit so viel Futtervorrat eingewintert, dass dieser (fast) immer bis zum „Großen Blühen“ reicht.

Davon profitieren auch die Altvölker, die nach der Sommerhonigernte nach dem Konzept „Teilen und behandeln“ geführt wurden. (Mehr dazu in den Kapiteln Juli bis Oktober.) Bei der Vereinigung der beiden Teilvölker im Oktober achte ich darauf, dass die gewünschte Königin am Leben bleibt. Diese Wiedervereinigung führt zu besonders starken Zwei-Zargen-Völkern bei der Ein- und damit auch bei der Auswinterung.

Die Pflanzenwelt erwacht

Das große Blühen beginnt im April

Bei Völkern, die in zwei Zargen überwintern, steht der erste Eingriff erst im April mit dem Aufsetzen des Honigraumes an. Deshalb habe ich auch im März an den Völkern selten etwas zu tun. Ich habe lediglich ihren schwindenden Futtervorrat im Blick und beobachte das Erwachen der Pflanzenwelt, deren Entwicklung sich nach Klima, Witterung und Wetter richtet.…

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bienen füttern im frühjahr bienen im februar

Bienen füttern im Frühjahr – Monat Febru...

Auch im Februar ist an den Völkern nichts oder nur wenig zu tun. Ich achte lediglich darauf, dass der Futtervorrat der Völker nicht vorzeitig zur Neige geht. Bienen füttern im Frühjahr – das ist zu beachten.

Bei der Futterkontrolle hebe ich die Völker von hinten an. Das leichteste Volk wird geöffnet, wenn es mir zu leicht erscheint. Der Verdacht bestätigt sich, wenn beim Blick von oben oder unter die aufgelegte Folie über und neben dem Bienensitz kein oder wenig verdeckeltes Futter zu sehen ist. Dann ziehe ich Waben und bestimme ihren Futtervorrat mit der „Achtelmethode“ genau.

Dazu beurteile ich jede Wabe mithilfe eines Schätzrahmens, der mit vier Gummibändern in acht gleich große Bereiche unterteilt ist, und stelle fest, wie viel Futter die Wabe auf jeder Seite noch enthält. Das Restfutter eines leichten Volkes ist meist in kleinen Portionen auf mehrere Waben verteilt.

Nach der Durchsicht zähle ich die ermittelten Achtel zusammen. Bei der Zanderwabe entspricht ein Achtel 125 Gramm Futter. Dann folgt die Überlegung, wie lange die ermittelte Futtermenge reichen wird. Dazu ist die Kenntnis der Theorie notwendig.

Brüten kostet Energie und Futter

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Werzeuge Imker

Januar – Neues Jahr, neuer Monatsbetrach...

Liebe Imkerinnen und Imker,

Januar Dr. Gerhard Liebig
Dr. Gerhard Liebig

36 Jahre lang habe ich mich im Süden Deutschlands als praktizierender Wissenschaftler intensiv mit den Bienen, ihrer Haltung sowie ihren vermeintlichen und tatsächlichen Problemen beschäftigt. Dasselbe tue ich jetzt seit sechs Jahren im Ruhestand, nun im Westen der Republik. Seitdem haben die – vermeintlichen – Probleme zugenommen. Das wird deutlich, wenn man die Bienenhaltung von heute nicht nur von innen, aus Sicht der Imker, sondern auch von außen betrachtet, also so, wie sie in der nicht-imkerlichen Öffentlichkeit wahrgenommen wird.

Die Situation der heimischen Bienenhaltung und ihr Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit sind nicht deckungsgleich. Die Schnittmenge ist relativ gering, weil sowohl bei der Betrachtung durch die Imker als auch durch die Öffentlichkeit oft nicht zwischen den vermeintlichen und den tatsächlichen Problemen unterschieden wird. Bezüglich der Betrachtung von außen wird das deutlich, wenn sich Nachbarn oder Honigkunden beim Imker nach dem Befinden seiner Völker erkundigen und nachgerade erstaunt sind, wenn sie erfahren, dass es diesen gut geht und sie nicht vom Bienensterben betroffen sind. Dieser Sachverhalt trifft allerdings nur auf Imker zu, die die Varroa im Griff haben. Das ist die Mehrheit, die „von innen“ betrachtet wenig und „von außen“ betrachtet anscheinend überhaupt nicht wahrgenommen wird.

Der anhaltende Medienhype um das massenhafte und weltweite Bienensterben hat viele Menschen veranlasst, mit der Bienenhaltung zu beginnen.…

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Monatshinweise Dezember Schnee

Dezember – Nach dem Rechten schauen

Im Oktober schleuderten wir den letzten Honig, im November wurde er abgefüllt, im Dezember verkauft. Immer wieder stellt sich dabei heraus, dass das eine oder andere Bienenprodukt überraschenderweise zum Renner wird.

Dann muss zwischen den Märkten, die wir nur am Wochenende besuchen, abgefüllt werden. Da wir in der Imkerei wenig Platz haben, steht unser Honig in einem gemieteten Lager. Auf dem Weg dorthin besuche ich meine Bienenstände und schaue im Dezember nach dem Rechten:

  • Sitzen alle Deckel noch gut?
  • Liegen auffällig viele tote Bienen vor den Beuten?
  • Haben Spechte, Mäuse oder andere Bienenschädlinge zugeschlagen?

In der Regel ist an den Bienen alles in Ordnung, doch oft finde ich noch etwas, das ich aufräumen oder in Ordnung bringen könnte. Hier steht noch ein Eimer mit Abfällen, dort liegt eine zerrissene Folie. Die Absperrgitter aus Kunststoff lassen sich jetzt gut von Wachsbrücken reinigen, indem immer zwei gegeneinander geklatscht werden. Da spritzen die Wachsbrocken nur so durch die Luft! Ansonsten herrscht Ruhe an den Bienenständen.

Winterbehandlung mit Oxalsäure

Nach den Frösten im November sind die Bienen im Dezember brutfrei. Immer am dritten Adventswochenende behandle ich meine Völker mit 3,5-prozentiger Oxalsäure. Die dünne Säure spritze ich mit einer Schwanenhalsflasche in die mit Bienen besetzten Wabengassen.…

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Monatshinweise September 2016

September – Einwintern nach der Heidetra...

Bis Mitte September stehen die Bienen noch in der Heidetracht. Die auf dem Stand gebliebenen Völker sind schon seit August eingewintert.

Mitte September kehren nun die letzten Völker von der Wanderung in die Heide zurück. Sie müssen das Einwinterungsprogramm in aller Eile durchlaufen. Spätestens am zweiten Tag nach der Rückkehr werden die Völker abgeerntet. Bei diesen Völkern müssen auch die Deckwaben links und rechts vom Brutnest entnommen werden. Bienen überwintern nämlich auf Heidehonig schlecht.

Honigsorte „Herbstblüte“

Da die Brutnester seit dem Sommer kontinuierlich zusammengeschmolzen sind, haben die Völker in der Regel nur noch drei bis fünf Brutwaben. Alle anderen Waben können entnommen werden. Auch alle dunklen, löchrigen oder auf andere Weise unansehnlichen Waben entferne ich.

Da wir ja im Sommer beim Schröpfen viele neue Mittelwände eingehängt haben, sind die daraus entstandenen Waben höchstens zweimal bebrütet worden. Diese werden ausgeschleudert.

Der so gewonnene Honig kommt später als „Herbstblüte“ in den Verkauf. Es ist eine Mischung aus Linden-, Sonnenblumen- und Heidehonig. Geschmacklich dominiert die Heide, doch die anderen Honige mildern deren herben Geschmack ab. Herbstblüte verkauft sich gut, am besten im Herbst.

Die abgeernteten Völker werden sofort mit 60 ml Ameisensäure im Liebig-Dispenser behandelt. Dann füttern wir Zuckerwasser im Eimer von oben. Nimmt ein Bienenvolk mindestens 15 kg ab, behandeln wir anschließend noch einmal mit 30 ml Ameisensäure.…

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Monatshinweise August 2016: Auffüttern mit Kristallzucker

August – Zeit für die Auffütterung

Für die meisten Bienenvölker steht im August die Auffütterung an. Mit einigen wandere ich noch zur letzten Tracht der Saison in die Heide; die allermeisten Völker bleiben jedoch zurück auf den Bienenständen und werden auf die Saison im folgenden Jahr vorbereitet. Das erste Augenmerk liegt dabei auf der Gesundheit.

Bereits nach der Ernte des letzten Honigs im Juli habe ich die Bienenvölker mit Ameisensäure im Schwammtuch oder im Liebig-Dispenser behandelt. Als Nächstes sollen sie auch wohlgenährt ins kommende Jahr starten.

Wir füttern ausschließlich klassischen Kristallzucker, der allerdings aufgrund unserer Biozertifizierung aus ökologischem Anbau stammen muss. Biolandimker können sich an einem gemeinsamen Zuckereinkauf beteiligen. Ein Großimker hat die Sache in die Hand genommen. Er verhandelt mit den Zuckerhändlern und sorgt dafür, dass jeder Imker seine Bestellung per Lkw geliefert bekommt. Der Zucker wird in 25-kg-Säcken angeliefert.

Warum nur Kristallzucker?

Vielen Imkern ist das Auflösen des Zuckers zu mühsam, und sie sind froh, dass es Fertigsirup gibt. Auch ich dachte so, bis ich vor einigen Jahren schlechte Erfahrungen mit Sirup machte. Da ich mit steigenden Preisen rechnete, hatte ich mir die für zwei Jahre notwendige Menge auf Vorrat gekauft. Im ersten Jahr überwinterten die Bienen tadellos auf dem Fertigfutter.

Vor der Einfütterung im folgenden Jahr stellte ich fest, dass ein Teil des Futters schon in den Foliensäcken etwas kristallisiert war.…

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Lindenblüte Ableger Bienen Juli

Juli – Ablegerpflege und Honigernte

Im Juli lässt die Aufwärtsentwicklung unserer Bienenvölker nach. Das Schwärmen ist mit der Sommersonnenwende am 21. Juni vorbei. Die Völker brauchen nicht mehr kontrolliert zu werden. Die Vermehrung kann noch bis Mitte August weitergehen. Allerdings nimmt die Paarungslust der Jungköniginnen merklich ab, wenn die Nächte wieder länger werden. Zum Glück habe ich vorgesorgt und genügend Reserveköniginnen nachgezogen, die in Begattungskästchen auf ihre weitere Verwendung warten.

Für die Ableger richte ich einen extra Bienenstand ein. Dort stehen keine Wirtschaftsvölker. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Ableger getrennt von den Altvölkern besser überwintern. Warum das so ist, weiß ich nicht. Ich vermute aber, dass es daran liegt, dass sich keine milbenbelasteten Bienen aus den starken Altvölkern in die Ableger verfliegen.

Ableger Bienen erstellen

Bis Ende des Monats erstelle ich noch Ableger aus überzähligen, vollständig verdeckelten Brutwaben und begatteten Königinnen. Wenn alle Bienen aus den Brutwaben geschlüpft sind, behandle ich sie mit einer fertig angemischten und im Imkereifachhandel erhältlichen Milchsäurelösung. Dazu ziehe ich Wabe für Wabe und besprühe jede Seite mit zwei Stößen aus einer Zerstäuberflasche.

Dadurch starten die jungen Ableger frei von Varroen. Allerdings muss der Befall mit Milben weiter im Auge behalten werden. In den letzten Jahren hat die Milbenbelastung derart zugenommen, dass auch die mit Milchsäure behandelten Ableger noch zweimal mit Ameisensäure behandelt werden mussten.…

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Königinnenzucht

Juni – Königinnenzucht und Ablegerbilung

Ohne Jungvölker kann eine Imkerei weder wachsen noch verjüngt werden. Deshalb gibt es im Juni viel zu tun: Königinnenzucht und Ablegerbildung stehen an.

Jungvölker bilden

Ab der zweiten Maihälfte schlüpfen die ersten Jungköniginnen. Bis sie Eier legen, vergehen noch einmal zwei Wochen. Auch in warmen Jahren kann mit der Bildung von Jungvölkern ernsthaft erst im Juni begonnen werden.

Ohne sie kann meine Imkerei weder wachsen noch verjüngt werden. Für die Bioimkerei gibt es außer dem Verbot der künstlichen Besamung kaum Einschränkungen. Es können zehn Prozent konventionelle Königinnen zugekauft werden. In früheren Jahren habe ich konventionelle Inselköniginnen oder belegstellenbegattete Königinnen zugekauft.

Zuchtstoff kann ich unbegrenzt aus konventionellen Völkern umlarven und daraus Königinnen nachziehen. Das stellt eine genetische Vielfalt und eine regional angepasste Biene sicher. Anders wäre es, wenn Biolandimker nur von Biolandbienen nachzüchten dürften.

Das Schöne an der Imkerei ist, dass immer wieder neue Herausforderungen warten, an die ich mich herantrauen kann. So schicke ich nun unbegattete Königinnen auf die Carnica-Belegstelle in List auf der Nordseeinsel Sylt. Von diesen ziehe ich dann meine Wirtschaftsköniginnen nach. In Berlin werden Bienen besonders auf Friedfertigkeit ausgelesen, um so eine großstadtkompatible Biene zu erhalten. Der Honigertrag stimmt ohnehin meist ganz automatisch, da wir in der Großstadt ideale Trachtbedingungen haben.…

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Monathinweise Mai 2016

Mai – Die Hochsaison beginnt

In der Imkerei gibt es in jedem Monat Aufgaben zu erledigen. Doch in keinem Monat ist der Kontakt zu den Bienen so intensiv wie im Mai. Trotzdem versuche ich, die Arbeit an den Bienen so gering wie möglich zu halten.

Das geschieht sowohl aus wohlverdientem Eigeninteresse als auch im Interesse der Bienen. Jeder Eingriff bedeutet eine Störung der Harmonie im Volk. Ich führe daher meine Völker nach dem Motto: „Wenn schon ein Eingriff, dann richtig, damit danach Ruhe ist!“

Seit Januar haben wir in der Imkerei die Hochsaison vorbereitet. Jetzt muss alles parat liegen. Würden wir jetzt erst mit dem Einlöten von Mittelwänden beginnen, dann würde uns die Imkerei rasch über den Kopf wachsen. Wenn der Monat gut läuft, werden wir von unseren Bienen reich beschenkt – mit Honig und mit Ablegern. Ich versuche, überwiegend mit einjährigen Königinnen zu arbeiten. Dadurch hält sich die Schwarmneigung der Völker in Grenzen.

Natur ist in der Stadt willkommen, doch bitte nicht zu viel! Schwärme sorgen stets für Aufregung in der Nachbarschaft. Daher achten die meisten Stadtimker darauf, dass sie den Schwarmtrieb ihrer Bienen unter Kontrolle haben. Darin unterscheide ich mich mit meiner biologischen Imkerei nicht von den konventionellen Kollegen. Anfängern wird geraten, ihre Völker spätestens alle neun Tage nach Schwarmzellen durchzusehen, um den Vermehrungstrieb der Bienen unter Kontrolle zu halten.…

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Monatshinweise zum Imkern im April, 2016

April – Tränke, Drohnenbrut und Ausmiste...

Die Wanderung beginnt

Der April hält für Imker und Bienen mitunter Überraschungen bereit. Es kann noch einmal einen Wintereinbruch geben, oder der April wird schon so warm, dass Ende des Monats die ersten Schwärme fallen. In den meisten Jahren gibt es weder das eine noch das andere Extrem. Dann steht die Wanderung in den Raps an.

Zuvor werden die Bienen vom Amtsveterinär gründlich auf Amerikanische Faulbrut untersucht. Aufgrund der großen Bienendichte im Stadtgebiet bricht in Berlin immer wieder die Faulbrut aus. Auch in der Nähe meiner Bienenstände gab es schon Erkrankungen. Daher sind meine Amtstierärztin und ich uns darüber einig, dass von allen Völkern, mit denen gewandert werden soll, eine Futterkranzprobe genommen wird.

Das ist in meinem Stadtbezirk so festgelegt. In Berlin gibt es keine einheitliche Regelung. Jeder Amtsveterinär entscheidet in eigener Verantwortung, was er für eine Wandergenehmigung für sinnvoll hält.

Zusätzlich gibt es seit 2014 ein vom Land Berlin gefördertes Faulbrut-Monitoring. Dazu nehmen die Imker selbst Futterkranzproben und schicken diese an das für uns zuständige Länderinstitut für Bienenkunde in Hohen Neuendorf. Daran beteilige ich mich mit meinen Standvölkern.

Da meine Stand- nicht getrennt von den Wandervölkern geführt werden, lasse ich alle Bienenvölker regelmäßig auf Faulbrut testen. Sicher ist sicher.

Bisher hatte ich noch keinen Faulbrutfall in meiner Imkerei.…

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Monatshinweise März 2016

März – Futter kontrollieren

Volksentwicklung je nach Wetter

Ist der März warm, dann blühen in der zweiten Märzwoche die Krokusse und die Königin geht kräftig in Brut. Die Bienenvölker gewinnen kontinuierlich an Stärke und bringen Anfang Mai schon Honig aus der Obstblüte. So war es 2014.

Ist der Monat hingegen winterlich und kalt, kommt das Frühjahr meist ganz plötzlich. Die Bienen hinken dann in ihrer Entwicklung drei bis vier Wochen hinter der Vegetation her. Diesen Fall hatten wir 2011 und 2013.

Zwei Drittel des im Spätsommer von den Bienen aus Zuckerwasser hergestellten Futters verbrauchen die Bienen im Frühjahr. Wir kontrollieren im März den Futtervorrat bei unseren Bienen. Dazu heben wir die Beuten von hinten an. Inzwischen haben wir ein gutes Gefühl dafür, welche Völker noch etwas Futter brauchen. Eine Federwaage wie andere Imker benötigen wir dazu nicht. Die Leichtgewichte schaue ich mir dann doch etwas genauer an.

Falls noch zwei komplett verdeckelte Futterwaben vorhanden sind, belasse ich es dabei. Ich hänge keine Waben aus schwereren Völkern zu. Das bringt mir zu viel Unruhe an den Stand.

Ich markiere die leichten Beuten und setze ihnen in einer Leerzarge ein mit Zuckerwasser (im Verhältnis 1:1) gefülltes und mit einem durchlöcherten Deckel versehenes Gurkenglas direkt über der Wintertraube auf.…

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