Schlagwort: Imkerei

Tierwohl in der Imkerei

Was bedeutet Tierwohl in der Imkerei?

Bei Schweinen, Rindern oder Geflügel ist die Frage nach dem Tierwohl schon lange Teil der Bio-Kontrolle. Bioland nimmt nun als erster Bio-Anbauverband die Frage nach der artgerechten Haltung von Bienen mit dazu. Doch was bedeutet Tierwohl in der Imkerei? Welche Kriterien gehören dazu? Und wie kontrollieren die Prüfstellen das? Fragen und Antworten zum Tierwohl in der Imkerei.

Der Begriff Tierwohl steht schon lange in der Debatte. Oft werden Forderungen zu verbesserten Haltungsbedingungen von Nutztieren, freiwilligen und staatliche Labeln und mehr Rücksicht auf die Tiere laut. Bislang ging es in der Diskussion eher um Schweine, Rinder und Geflügel, kaum um Bienen. Der Bioland-Verband hat das nun geändert: Er startet in diesem Jahr mit Tierwohlkontrollen in Imkereien. Was steckt dahinter?

Tierwohl: Bioland legt Kriterienkatalog für Imker vor

Begonnen hat alles mit der Gründung einer Tierwohl-AG bei Bioland in den Jahren 2013/2014. Zu dieser AG gehören heute auch die Bio-Verbände Naturland, Biokreis und Gäa. Gemeinsam haben sie Vorgaben für die einzelnen Nutztierarten entwickelt und eine entsprechende Definition für das Tierwohl erarbeitet. Diese detaillierten Vorgaben und die damit zusammenhängenden strengen Kontrollen sollen den Verbrauchern, denen Tierwohl wichtig ist, beim Einkauf eine Entscheidungsgrundlage bieten.

Jetzt das Bienen-Journal lesen

DBJ Ausgabe 12/2024

Aktuelle Ausgabe

Weiterlesen >>

Ein Ethnologe über Imker

Warum imkern Menschen? Und warum imkern sie so, wie sie imkern? Der Ethnologe Dr. Peter Niedersteiner hat sich in seiner Dissertation nicht mit dem Wesen der Bienen, sondern mit dem von Imkerinnen und Imkern beschäftigt. Wir haben ihn zu seinen Erkenntnissen interviewt. Einen Ausschnitt aus dem Interview lesen Sie hier.

Ein Ethnologe unter Imkern

Herr Dr. Niedersteiner, was macht ein Ethnologe unter Imkern?

Dr. Niedersteiner: Ich habe festgestellt, dass es viel Literatur zu Bienen gibt, aber wenig, die sich mit den Imkerinnen und Imkern aus sozial- und kulturwissenschaflicher Sicht befasst. Das hat mich interessiert. Klassischerweise beschäftigt sich die Ethnologie mit dem kulturell Fremden, aber das hat sich geändert. Es gab dazu einige Krisen in der Wissenschaft, mit der Erkenntnis, dass sich das „Wir“ und „die Anderen“ so nicht aufrechterhalten lässt. Jetzt geht es bei der Forschung viel mehr um Selbstreflexion und darum, Erkenntnisprozesse nachvollziehbar zu machen.

Jetzt das Bienen-Journal lesen

DBJ Ausgabe 12/2024

Aktuelle Ausgabe

Weiterlesen >>
Ted Talk Bienen Foto: AdobeStock/Paloma Ayala

Neun TED Talks über Bienen

Herbstwetter gepaart mit ‚Lockdown light‘ – Zeit, um es sich drinnen gemütlich zu machen. Wer Beschäftigung sucht, kann einen Blick auf diese TED-Talks über Bienen werfen: Wir haben neun Vorträge zum Thema Bienen und Imkerei ausgewählt.

TED Talks – das sind Vorträge, die von Fachleuten auf sogenannten TED-Konferenzen gehalten werden. Die internationale Konferenz TED steht für „Technology, Entertainment, Design“ und fand erstmals 1984 statt. Mittlerweile hat sich das Themenspektrum massiv erweitert. Über 3.500 TED Talks sind online auf der Website kostenlos einsehbar. In maximal 18 Minuten stellen die Vortragenden kurz und prägnant Themen und Ideen vor, die es „wert sind, verbreitet zu werden“ (‚Ideas worth spreading‘). Die Sprecherinnen und Sprecher tragen Ihre Erkenntnisse meist sehr überzeugend, nachvollziehbar und spannend vor. Auch in dem Themenbereich Bienen und Imkerei sind wir fündig geworden. Die Auswahl – die sowohl für Bienenkenner als auch für Neulinge interessant sein dürfte – finden Sie im Folgenden.  

1. TED Talk: Robert Paxton – What’s Killing the Bees?  | Was tötet die Bienen? | von 2018 | 19 min

Der Bienenforscher Prof. Dr. Robert Paxton lehrt Allgemeine Zoologie an der Martin-Luther-Universität in Halle und ist Autor zahlreicher Publikationen. Im TED Talk geht er auf die Bedeutung der Bienen für die Bestäubung von Pflanzen ein und erklärt, mit welchen Problemen Wild- und Honigbienen konfrontiert sind.…

Weiterlesen >>
Honigfahrrad Lastenrad AdobeStock/Mailin

Honigfahrrad – Interview mit Gründer Dr....

Dr. Matthias Schlörholz hat den Honig-Lieferdienst Honigfahrrad gegründet, bei dem interessierte Imkerinnen und Imker mitmachen können. dbj-Redakteur Malte Frerick hat den Gründer der Plattform interviewt.

Herr Schlörholz, was genau ist das „Honigfahrrad“?

Schlörholz: Das Honigfahrrad bietet Imkern eine Werbeplattform im Internet für den eigenen Direktvertrieb von Honig und Imkereiprodukten. Es ist also zunächst ein Internetauftritt auf der Webseite www.honigfahrrad.de. Jeder Imker, der seinen Honig vor Ort ausliefern möchte, kann beim Honigfahrrad mitmachen.

Jetzt das Bienen-Journal lesen

DBJ Ausgabe 12/2024

Aktuelle Ausgabe

Weiterlesen >>
Imker Ausrüstung

Imker-Ausrüstung: Vier Dinge, die das Im...

Wir haben uns bei den Imkereifachhändlern nach innovativen Produkten für die Imker-Ausrüstung erkundigt. Hier finden Sie unsere Auswahl.

Imker-Ausrüstung: Imkeranzug ruckzuck an- und ausziehen

Imker-Ausrüstung Anzug
Foto: www.deroriginalhonigmann.de

Den „Original Honigmann“ kennt der eine oder andere Imker von Messen, auf denen die ungewöhnlich bunten Imkeranzüge des Unternehmens als Imker-Ausrüstung hervorstechen. Eine Produktneuheit des Spezialisten für luftige und stichsichere Anzüge ist der „Easy in and out“-Overall. Innovativ hierbei ist der Reißverschluss, der vom Fuß bis zum Hals reicht und es ermöglicht, den Overall beim An- und Ausziehen aufzuklappen. So kann man sich in den Overall hineinsetzen, den Reißverschluss zuziehen – und schon ist man bestens geschützt. Vorbei sind also die Zeiten, in denen man sich mühselig in den Anzug zwängte. Gerade Imker, die nicht auf einen Stichschutz verzichten können oder wollen, werden sich über den neuen Overall freuen.

Bezug: Der Original Honigmann, deroriginalhonigmann.deinfo@deroriginalhonigmann.de

Wabenlöter für Profis

Imker Ausrüstung Wabenlöter
Foto: Weiss Elektrotechnik

Der neue Wabenlöter der Firma Weiss Elektrotechnik hat es in sich: Er ermöglicht dem Imker das Einstellen der Heizleistung und Zeitdauer; zudem verfügt er über eine elektronische Stromüberwachung und informiert seinen Nutzer mittels optischer und akustischer Signale über den Betriebszustand. Der Lötvorgang wird hierdurch einfacher und schneller, denn durch die vorgegebene Leistung und eine automatische Abschaltung wird ein versehentliches Durchschneiden der Mittelwand beim Einlöten verhindert.…

Weiterlesen >>
Als Imker selbstständig machen: YoutTube-Imker Sebastian Faiß

Als Imker selbstständig machen: Tipps vo...

Wenn Sie sich als Imker selbstständig machen möchten, ist Berufsimker Sebastian Faiß eine echte Inspiration. Er gibt auf YouTube Tausenden Menschen Einblicke in seine Imkerei. Im Artikel beschreibt er, welche Möglichkeiten einer Betriebsgründung es gibt – und welche Fallstricke.

Der auf den ersten Blick einfachste Weg sich als Imker selbstständig zu machen, ist die Übernahme einer bereits bestehenden Erwerbsimkerei. Die Vorteile sind hier vor allem im Absatz zu sehen, da in der Regel ein bestehender Vertriebskanal vorhanden ist. Eventuell gibt es zudem erprobte Wanderplätze und eine Imkereitechnik, die ebenfalls übernommen werden können. Auf der anderen Seite bestehen wesentliche Risiken, die sich in erster Linie auf die Bewertung der Bienenvölker, der Imkereitechnik und des Absatzkanals beziehen.

Übernahme bestehender Erwerbsimkerei kann viele Nerven und Geld kosten

Dazu ist es meist nicht die Heimatregion, in der eine Imkerei übernommen werden kann. Das erfordert dann den Aufbau eines neuen Netzwerkes. Hinzu kommt, dass man den Betrieb erst an die eigenen Vorstellungen anpassen muss – oder auch seine Vorstellungen an den Betrieb. Dies alles kann ein langer, nervenaufreibender und recht kostspieliger Weg sein. Dies gilt vor allem, da man in der Regel vom ersten Tag an einen – je nach Investitionssumme – zum Teil erheblicher Kapitalaufwand leisten muss.…

Weiterlesen >>
Imkerei auf Kreta

Imkerei auf Kreta: Bienenhaltung auf der...

Unser Leser Danil Zocher war in Griechenland und erfuhr Interessantes über die Imkerei auf Kreta. Als neugieriger Reisender knüpfte er Kontakte zu einheimischen Imkern und lernte viel Neues über die Bienenhaltung auf der Insel.

Es ist ein für kretische Verhältnisse kühler und trüber Oktoberabend, als ich mit meiner Familie im Norden der Mittelmeerinsel in eine Taverne im Ort Bali einkehre. Der Ortsname des kleinen Fischerdorfes Bali bedeutet „Honig“ und soll aus dem Türkischen stammen. Man sagt, dass in dem kleinen Hafen zu früheren Zeiten große Mengen Honig verschifft wurden. In der Taverne treffen wir auf einen einheimischen Imker. Er ist der Cousin des Wirtes, heißt Antonis und ist 46 Jahre alt. Antonis ist Bauer, hält Ziegen, bewirtschaftet einige Olivenplantagen und betreibt mit 21 Bienenvölkern Imkerei auf Kreta. Unsere Kommunikation findet ausschließlich auf Englisch statt. Für schwierige Fragen steht uns sein perfekt Deutsch sprechender Cousin zur Seite. Antonis ist sehr aufgeschlossen, und so kommen wir schnell ins Gespräch.

Imkerei auf Kreta: über 140.000 Bienenvölker

Mir war bereits in den vergangenen Jahren die hohe Bienendichte auf der Insel aufgefallen: Bienen stehen wirklich überall zwischen den Pinien- und Olivenhainen. Mein Gesprächspartner gibt mir ein paar Zahlen: 2010 hielten auf Kreta laut Statistik 2.206 Imker unglaubliche 142.856 Bienenvölker.…

Weiterlesen >>
bienenfütterung im juli

Juli im Bienenstock: Umschwung vom Somme...

Während wir uns am Sommer freuen und die Früchte reifen, werden die Tage kürzer und unseren Bienenvölkern geht in diesem Monat der Nachschub an Nektar aus. Für die Bienen fängt der Herbst an. Mit wenigen Ausnahmen endet Mitte des Monats das Nahrungsangebot. Zu den Ausnahmen gehören: Buchweizen, Sonnenblume, Phacelia, Heide, Springkraut, Alpenrose und Waldtrachten. Statt Nektar sind jetzt meist nur noch Pollen vorhanden. Diese sind für den Aufbau der Winterbienen sehr wichtig.

Ein Volk benötigt unterschiedlichen Untersuchungen zufolge etwa 30 bis 45 kg Pollen pro Jahr zur Selbstversorgung. Selbstversorgung heißt: Die Ammenbienen fressen den Pollen und geben dadurch den Futtersaftdrüsen Nahrung, aus denen sie Gelee Royale produzieren. Mit diesem Futtersaft werden vor allem die jungen Larven gefüttert. Die Völker benötigen also einen vielfältig gedeckten „Pollentisch“. Gesunder Pollen ist aber in unserer Agrarwüste keine Selbstverständlichkeit mehr.

Ich beobachte seit zahlreichen Jahren, dass sich meine Völker, die ich im Juli und August im Gebirge platziert habe, wesentlich besser entwickeln und auf den Winter vorbereiten können, als Völker, die in landwirtschaftlich genutzten Regionen stehen. So schön ein Sonnenblumenhonig auch sei, die Bienenmasse geht während des Beflugs dieser Pflanze stark zurück. Mit dem Mais ist es noch schlimmer. Er gibt keinen Nektar und der Pollen ist minderwertig.…

Weiterlesen >>
März Frühjahrspflege im angepassten Brutraum

März: Frühjahrspflege im angepassten Bru...

Wir werden uns in diesem Jahr mit dem Anpassen des Brutraums im Jahreslauf beschäftigen. Auch der Naturschwarm betreibt in seiner selbst gewählten Behausung einen angepassten Lebensraum. Während er am Anfang noch relativ klein ist, wächst er nach dem Schlupf des ersten Brutsatzes. Beginnt die Tracht, baut der Schwarm so viel Wabenwerk, dass er den stark wasserhaltigen Nektar „auffangen“ kann. Nachdem die Bienen diesen dann von außen nach innen umgetragen und eingedickt haben, stehen die vorher gebauten Waben leer – sie zeigen an, dass sie einmal erforderlich waren, jetzt aber nicht mehr gebraucht werden.

Schied mit Kork
Schied mit Kork für eine bessere Isolation. Fotos: Binder

Mit dem angepassten Brutraum imitieren wir dieses natürliche Verhalten des Bienenvolkes. Dabei unterscheiden wir in unserer Betrachtung zwischen Brutmasse und Bienenmasse. Wenn wir das Volk von der Natur in die Kulturpflege überführen, bieten wir ihm eine Beute als Behausung an, der Landwirt würde sagen: einen Stall. Durch diese Pflegemaßnahme erhalten wir mehr Honig. Zudem können wir das Bienenvolk besser beobachten und – falls nötig – eingreifen, ohne das ganze Bienenvolk zerstören zu müssen.

Die erste Frage, die sich uns stellt, lautet: Wieviel Platz braucht das Bienenvolk, um sich gut zu entwickeln, und welche Faktoren sind dazu erforderlich?

Nötige Brutfläche im angepassten Brutraum

Bei einer maximalen Eilegerate von 2.000 Eiern pro Tag und einer durchschnittlichen Entwicklungszeit der Arbeiterinnen von 21 Tagen ergibt sich ein Platzbedarf von 42.000 Brutzellen.…

Weiterlesen >>
Biene auf Blüte - ohne Imkerei und EU Politik
30. November 2017

Imkerei in der EU-Politik: Was 2018 wich...

Glyphosat, Neonicotinoide, Greening: Immer stärker beeinflusst die EU-Politik auch die Imkerei. Gleichzeitig bekommen Imkerthemen in Brüssel mehr Aufmerksamkeit. Im Interview erklärt Walter Haefeker, der Präsident des Europäischen Berufsimkerverbands, was sich derzeit europapolitisch tut und welche Themen das kommende Jahr mitbestimmen.

1. Ob Glyphosat oder Neonicotinoide – das was man derzeit von der EU-Politik mitbekommt, sieht nicht nach Fortschritten für die Imkerei aus. Gab es denn 2017 auch wegweisende Entscheidungen auf EU-Ebene, die die Imkerei betreffen?

Haefeker: Der Stellenwert der Imkerei ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen und gerade 2017 ist das Jahr, wo wir vielleicht sagen können, dass wir im Mainstream der EU-Politik angekommen sind. So entschied die EU-Kommission, den Europäischen Berufsimkerverband (EPBA) als unabhängige Vertretung der Imker in die beratende Gruppe für die Lebensmittelkette sowie für Tier- und Pflanzengesundheit aufzunehmen. Hier werden für uns wichtige Themenbereiche wie die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln oder Rückstände in Lebensmitteln behandelt.

In diesem Jahr waren wir als EPBA auch erstmalig von der Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit eingeladen, uns als Mitveranstalter eines wissenschaftlichen Colloquiums einzubringen. Als Ergebnis dieser Veranstaltung gibt es jetzt eine Europäische Partnerschaft für die Erfassung und den Austausch von Daten zur Bienengesundheit. Passend dazu konnte ich auf der Apimondia in Istanbul eine neue Arbeitsgruppe für die Standardisierung von Daten im Bereich der Imkerei ins Leben rufen.…

Weiterlesen >>