Gehen Sie beim Einkaufen auch immer mal schauen, was im Honigregal angeboten wird? Dort finden sich manchmal auch Sirup, vegane Ersatzprodukte oder auch Honige, deren Angaben zunächst verwirren.
In Österreich wurde ein Streit um einen „Honig“ mit Sirup als Zutat beigelegt. Falsche Deklarationen und Honigverfälschungen drücken die Honigpreise.
Ein „Blütenhonig mit Akazienhonig und Wabe“, der vom österreichischen Discounter Hofer angeboten worden war, hatte unter Imkerinnen und Imkern für Verärgerung gesorgt. Der Grund: Die Wabe enthielt Futtersirup. Wie wir in der Februarausgabe des Deutschen Bienen-Journals berichteten, war der Futtersirup auf dem Etikett in einer Zutatenliste aufgeführt. Es handeltes sich somit nicht um eine heimliche Honigverfälschung, sondern um eine falsche Produktbenennung. Denn echtem Honig darf nichts weiter hinzugefügt werden, andernfalls darf man das Produkt nicht mehr „Honig“ nennen. Angesichts der existierenden Probleme mit verfälschtem Honig auf dem Weltmarkt ist solch ein Produkt aus Sicht der Imkerei nicht akzeptabel. Zudem schadet es dem Ansehen des Honigs, wenn eine solche Mischung auch noch als Gourmetprodukt vermarktet wird. Der Österreichische Erwerbsimkerbund ging deshalb schließlich gerichtlich gegen das Produkt und Hofer vor.
Fast die Hälfte der eingesendeten Honige für die World Beekeeping Awards der Apimondia 2019 wurden vom Wettbewerb ausgeschlossen. Der Grund: Verfälschter Honig und Rückstände.
In diesem Jahr wurden die Honige zum ersten Mal in einem Labor untersucht. Die angelegte Messlatte lag dabei niedriger als der Standard in der Europäischen Union. Dennoch haben die Ausrichter des Wettbewerbs entschieden, 46 Prozent der Honige aufgrund von Verfälschungen oder zu hohen Rückständen zu disqualifizieren.
Honigverfälschungen und Honigqualität sind in diesem Jahr ein sehr großes Thema auf der Konferenz in Montreal. Es gab hierzu zwei Runde Tische und mehrere Symposien. Mit der Untersuchung und der Disqualifikation der Honige wollte die Apimondia auch ein klares Zeichen setzen, dass mancherorts noch deutlich an der Honigqualität gearbeitet werden muss.
Die Karten vor den Wettbewerbshonigen
weisen auf das Ergebnis hin: Dieses Ausstellungsstück ist bei der
Laboranalyse durchgefallen und kann daher nicht weiter beurteilt
werden.