Gudrun Koeniger: „Gate“ ist Englisch und bedeutet Schranke, Schleuse, Eingangstor oder auch Flugsteig. Varroa-Gate steht hier für eine Schranke oder Schleuse, die eine Biene unbeschadet passieren lässt, aber jede auf einer Biene befindliche Varroa abtötet.
Soll das Varroa-Gate eine herkömmliche Varroosebehandlung ersetzen?
Nikolaus Koeniger: Auf keinen Fall! Der Imker muss sein Volk wie üblich mit Ameisensäure oder einem anderen Mittel behandeln. Der Erfolg seiner Behandlung würde dann durch das Varroa-Gate gesichert, das vor Ende der Behandlung im Flugloch angebracht wird. Das würde bedeuten, dass die Imker nicht mehr dem Risiko einer Rückinfektion ausgesetzt wären.
Soll das Varroa-Gate dauernd am Flugloch angebracht werden?
Gudrun Koeniger: Nein, der Einsatz ist für den Zeitraum nach der Spätsommerbehandlung vorgesehen. Im Dezember, spätestens aber vor dem ersten Reinigungsflug, sollte es entfernt werden.
Uns stellt sich die Frage nach der Machbarkeit. Können Sie dieses Ziel erreichen?
Nikolaus Koeniger: Zunächst müssen wir nachweisen, dass es wirklich möglich ist, die versteckt auf der Biene sitzende Milbe bei einer einzigen Passage auszuschalten. Dazu muss der gesamte Flugverkehr durch das Varroa-Gate erfolgen. Das wiederum bedeutet, dass das Gate den Luftaustausch des Volkes und den Abtransport von toten Bienen oder toten Drohnen nicht verhindern darf. Ein blockiertes Flugloch gefährdet das Bienenvolk!