Kommt die Genbiene?
„Schützt die Biene vor Gentechnik“, lautet die Forderung einer aktuellen Petition der Aurelia-Stiftung. Werden hier bloß alte Szenarien durchgespielt, oder wird es bald genmanipulierte Bienen geben? Wir sprachen mit dem Projektleiter der Petition, Bernd Rodekohr, über die Genbiene.
2015 berichteten wir im dbj von der Möglichkeit der Erschaffung einer insektizidresistenten Biene durch die Agrarindustrie. Damals waren das noch theoretische Überlegungen. Ist es nun so weit?
Rodekohr: Noch nicht, aber die Forschungen sind inzwischen über das Stadium rein theoretischer Überlegungen hinausgewachsen. Dazu verfolgen Forscherteams weltweit unterschiedliche Ansätze. Koreanische Wissenschaftler haben dazu im Labor einen Rezeptor für das bienengefährliche Insektizid Spinosad ausgeschaltet. Ziel ist eine Spinosadresistenz. Zum anderen haben sich Forscher der Universität Austin, Texas, letztes Jahr ein Verfahren patentieren lassen, das Pestizidresistenz bei Bienen indirekt, durch gentechnisch veränderte Bakterien, erzeugen soll. Auch dieses Verfahren ist im Laborstadium.
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