Zu Besuch bei einem nepalesischen Berufsimker – Teil 4

19. Oktober 2019

Tag vier der Leserreise nach Nepal: Die Luft ist von Bienen erfüllt. Zwölf Imker stehen mitten zwischen den Völkern von Narayan Neupane und blockieren die Fluglöcher.

Imker Narayan Neupane zeogt uns seine Völker. Er ist einer der wenigen, die bis zu 100 Völker halten. In Nepal gilt man damit schon als Berufsimker. Fotos: Nils Heichen

Die Bienen nehmen es gelassen. Gestochen wird niemand. Behutsam öffnet Neupane, der Geschäftsführer vom Narayun Bee Concern und einer der wenigen Berufsimker in Nepal, das Volk und zieht eine der Waben. Die Honigkränze sehen gut aus aber das Brutnest ist klein mit vielen Lücken – Varroa. Auf den Bienen kann man die Milben schon mit bloßem Auge erkennen. Der Parasit ist das Hauptproblem in seiner Imkerei. Seit einem Jahr verwendet er Streifen zur Behandlung der Milbe. Ein Mittel aus China mit dem Wirkstoff Fluvalinat. Mit mäßigem Erfolg.

Mitten am Bienenstand serviert uns die Familie Kekse und Masala Tee.

Tipps für die Varroabehandlung

Etwa 100 Völker besitzt Neupane. Ein Teil davon steht auf dem Grundstück rund um sein Haus, in das er uns eingeladen hat. Demnächst will er mit ihnen in den Westen des Landes wandern, wo der Senf, der in Nepal zur Gewinnung von Senföl angebaut wird, bald in voller Blüte steht. Hier ist die Bienensaison noch in vollem Gange. Bald blühen auch die Chiuri, die Indischen Butterbäume.

Tempebauten von Pashupatinath, für Hinduisten der heiligste Ort in Nepal.

Neupane hat noch ein Glas vom letzten Jahr. Der Honig schmeckt sehr karamellig. Etwa 40 bis 80 Kilogramm erntet er pro Volk und Jahr. Den Honig verkauft er in Fässern an Großabnehmer. Daher kann er uns leider nichts mehr zum Kauf anbieten. Bevor wir gehen, müssen wir noch versprechen, mit Neupane und seinen Imkerkollegen in Kontakt zu bleiben und ihm Tipps für eine erfolgreiche Varroabehabdlung zukommen zu lassen, danach geht es mit dem Bus weiter nach Pashupatinath.

Bienen und Tempelaffen

Die Babas, die heilige Männer,leben als Asketen in den Tempelanlagen und leben nur von Spenden. Sie haben dem.normalen Leben entsagt und widmen sich der Meditation.

An diesem für Hindus heiligen Ort werden die Toten verbrannt und ihre Asche dem heiligen Bagmatifluss übergeben. Es ist auch eine Gedenkstätte für den Gott Shiva, der hier in seiner Inkarnation als Herr der Tiere verehrt wird. Und so finden sich neben den Pilgern und Touristen auch Hunde, Vögel und vor allem Rhesusaffen, die zwischen den vielen Besuchern herumturnen und keine Gelegenheit auslassen, etwas Essbares zu stibitzen.

Mutter und Kind: Rhesusaffen sind überall in Pashupatinath zu finden, weshalb man auch gern vom Affentempel spricht.

Anschließend fahren wir noch nach Boudha, dem religiösen Zentrum der in Nepal lebenden Tibeter. Hier erhebt sich Bodnath, die größte Stupa-Anlage des Landes. Zusammen mit tibetischen Mönchen, Nepalis und Besuchern aus aller Welt umrunden auch wir das 40 Meter hohe Bauwerk im Uhrzeigersinn und lauschen den Tibetern beim Murmeln der Mantras, wenn sie die unzähligen Gebetsmühlen drehen.

Morgen verlassen wir Kathmandu und fahren in den Westen des Landes nach Pokhara. Auf dem Weg legen wir noch einen Zwischenstopp im Fischerdorf Maghi Gaun ein, wo wir eine traurige Entdeckung machen.

Saskia Schneider

Am Ende gibt es noch ein Gruppenfoto. Gestochen wurde niemand.


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