Deutschland summt! Info zum Projekt

29. August 2019

Wenn Deutschland ordentlich summen soll, müssen Lebensräume für Wild- und Honigbienen erhalten und geschaffen werden. Um die vielbeschworene „Biologische Vielfalt“ der heimischen Blühpflanzen und Bienen aber überhaupt fördern zu können, müssen die Menschen Bienen zunächst einmal wertschätzen lernen! Dazu müssen sie auch deren unterschiedliche Bedürfnisse kennenlernen. Die Biologin Dr. Corinna Hölzer und der Geograph Cornelis Hemmer stellten für diesen Zweck im Frühjahr 2011 zusammen mit vielen Berliner Imkern Honigbienenvölker auf ausgewählten prominenten Dächern auf. Die Idee dahinter: eine neue Nähe zu den Honigbienen und zur Stadtnatur schaffen – und über die Stadtimker die Faszination „Biene“ auch auf die Wildbienen überspringen zu lassen.

deutschland summt

Die Einweihungsfeiern mit den Hausherren vom Berliner Dom, dem Abgeordnetenhaus, dem Haus der Kulturen der Welt und anderer prominenter Häuser Berlins lieferten damals ansprechende Bilder für die Medien. So gewann die Initiative „Berlin summt!“ viel Aufmerksamkeit in der breiten Öffentlichkeit, bei den Hausherren und ihren Mitarbeitern.

Immer mehr Städtepartner

„Deutschland summt! Wir tun was für Bienen“ erfreut sich einer stetig wachsenden Zahl an Städtepartnern. Mittlerweile sind es 35 Städte und vier Landkreise, die Teil der Initiative sind. Jung und Alt gewinnen die Bienen lieb und sorgen sich um die Bestäuber, die mit vielen Problemen zu kämpfen haben. Um die Bevölkerung zu motivieren, selbst aktiv zu werden, hat die Initiative einen bundesweiten Pflanzwettbewerb ausgerufen, bei dem Gruppen aller Art Flächen und Gärten insektenfreundlich gestalten und gemeinsam etwas bewirken.

Seit 2017 sorgt „Bayern summt!“ als erste ein gesamtes Bundesland umfassende und vom Bayerischen Naturschutzfonds geförderte Initiative für mehr Beachtung für die Wildbienen und Co im Freistaat. Durch das stetig wachsende Netzwerk lokaler und regionaler Initiativen in bayerischen Kommunen, Landkreisen und Regionen wird die Bevölkerung Bayerns für mehr Naturschutz aktiviert und ihre Wertschätzung von Natur in der Stadt gesteigert.

Deutschland summt

Die Initiative “Deutschland summt!” sorgt bundesweit für mehr Aufmerksamkeit für Wild- und Honigbienen sowie bienenfreundliches bzw. insektenfreundliches Gärtnern und inspiriert durch eine Vielzahl unterschiedlicher Kommunikationsmedien und -formate viele unterschiedliche Menschen zum Bienenschutz.

Auf die Frage, warum gerade in Städten etwas für die Bienen und die biologische Vielfalt getan werden kann, antwortet die Initiatorin Corinna Hölzer: „Weil in den Städten fast alle Entscheidungsträger aus Politik, Verwaltung und von Lobbyverbänden, aber auch viele Verbraucher zuhause sind. Lernen diese vielen Menschen die Bienen lieben, entscheiden sie politisch oder auch an der Einkaufstheke, ob sie durch die Unterstützung von ökologisch nachhaltiger landwirtschaftlicher Produktion auch die Bienen auf dem Land fördern wollen.“

Corinna Hölzer und Cornelis Hemmer
Corinna Hölzer und Cornelis Hemmer von der Initiative „Deutschland summt!“ Foto: Deutschland summt

Hölzer findet, dass nicht jeder, der etwas für Bienen tun möchte, anfangen muss zu imkern: „Wer die Honigbienen schätzen gelernt hat, mag meist auch die Sand-, Löcher- oder Maskenbienen und die Hummeln. Für all diese Arten Blumen und Sträucher zu pflanzen und Wildbienen an einer Nisthilfe zu beobachten und ihre Bedürfnisse zu verstehen, ist aus Naturschutzsicht wichtiger, als Honigbienen zu halten.“

Weitere Infos unter deutschland-summt.de >>>

Folgende Projekte und Maßnahmen führt die Initiative seit Jahren durch (Ausschnitt):



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