Ein geringer Wassergehalt, also trockener Honig, ist ein bedeutendes Qualitätskriterium. Doch selbst in voll verdeckelten Waben kann er zwischen 13 % und 24 % schwanken. Manche Tricks sind geeignet, die Bienen bei der Honigtrocknung zu unterstützen.
Generell gilt: Unentbehrlich vor dem Abtransport der Honigwaben ist eine Spritzprobe oder ein Refraktometertest. Geprüft wird das eingetragene Sammelgut auf einer der äußersten Waben des zuletzt aufgesetzten Honigraumes. Bei mehreren Völker reicht es aus, wenn man sich den Honig des stärksten Volkes am Stand genauer anschaut. Landet bei der Spritzprobe kein einziger Tropfen auf den Rähmchenoberträgern, ist in der Regel der weiter zargenmittig eingelagerte Honig ebenfalls reif.
Trockener Honig: 10 Tipps, wie er gelingt
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- Schon die Tracht beeinflusst den Wassergehalt: Läppertrachten, in denen Völker täglich nicht kiloweise, sondern nur um einige hundert Gramm zunehmen, sind schneller trocken. Waldtrachten sind schon nach Abgabe durch die Laus auf dem Blatt eingetrocknet. Oft müssen Bienen für dieses Sammelgut sogar Spucke mitbringen, um es vom Blatt zu lösen.
- Die einfachste und sicherste Methode zu einem trockenen bzw. trockeneren Honig zu kommen ist: Abwarten. Einige Tage nach Trachtende ist der offene Honig in der Regel sogar trockener als der verdeckelte. Ebbt der Trachtstrom ab, dicken die Bienen ihn auch durch die Zelldeckel hindurch weiter ein.
- Passen Sie den richtigen Zeitpunkt ab, indem Sie erst einige Tage nach Ende der Massentracht, nach einigen Regentagen und/oder frühmorgens Honig ernten. Je weniger frische, wasserreiche Tracht in den letzten Stunden eingetragen wurde, desto trockener ist der Honig. In einer Nacht können zwei Kilo frisches Sammelgut zu fertigem Honig werden.
- Völkern, die im Schatten stehen, fällt die Honigtrocknung offenbar leichter. Der Grund: Kühle wasserarme Schattenluft wird in den Stock ventiliert, dort erwärmt, nimmt damit Wasser auf und wird dann feucht und warm wieder aus dem Stock gefächelt. Schwülwarme Luft an sonnigen Stellen, kann hingegen im Stock kaum noch Wasser aufnehmen und erschwert so die Trocknung.
- Nutzen Sie Holzbeuten. Aus diesen kann das Wasser offenbar leichter entfleuchen.
- Auch eine Folie unter dem Innendeckel hilft bei der Trocknung des Honigs. Das klingt unlogisch, ist aber trotzdem wahr: Im direkten Vergleich ist der Honig in Völker mit Folie um bis zu 0,3 % trockener als in solchen ohne Folie.
- Der Honig sollte aus normal dünnen Waben stammen. Sogenannte Dickwaben minimieren zwar die Anzahl der zu bearbeitenden Waben für den Imker, erschweren durch die Tiefe der Honigzellen jedoch das Trocknen des Sammelgutes.
- Setzen Sie neue Honigräume immer auf die zuletzt gegebenen, nie darunter. So zieht der bereits verdeckelte Honig kein Wasser und die leichtere Honigzarge bleibt an oberster Stelle.
- Die Bienenflucht wird nur untergesetzt, wenn der Honig darüber bereits reif ist. Denn sobald die Bienen von ihrem Volk separiert sind, wird nicht mehr eingedickt. Spätestens nach einem Tag wird geerntet. Wird länger gewartet, können die bienenfreien Honigwaben wieder Wasser ziehen.
- Stellen Sie in Ihrem Schleuderraum einen Luftentfeuchter auf. Maximal zwei Tage wartet der Honig hier auf seine Schleuderung. Sauber gestapelt in Zargen bei unter 50 % Luftfeuchte kann ihm nichts geschehen.
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