Zecken können Krankheiten wie Borreliose oder FSME übertragen. Für beide meldet das Robert-Koch-Institut nun gestiegene Erkrankungszahlen in diesem Jahr. Für Imker existieren besondere Gefahren.
Während noch vor ein paar Jahren vor allem Krankheitsfälle aus Süddeutschland gemeldet wurden, breiten sich Zecken und damit auch die Krankheiten Borreliose und FSME mittlerweile bundesweit aus.
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Zecken sitzen vor allem auf langen Grashalmen und im Gebüsch. Von hier aus streift man sie dann unbemerkt auf die Kleidung und sie krabbeln selbstständig dorthin, wo sie gut Blut saugen können. Überträger können aber auch Haustiere wie Hunde oder Katzen sein, in deren Fell sich die Zecken verfangen haben. Da sich Imker oft auf Wiesen und an Waldrändern aufhalten, sind sie besonders gefährdet, Zecken unbeabsichtigt einzufangen und sich durch ihren Biss mit einer der Krankheiten zu infizieren, die Zecken übertragen können.
FSME-Fälle im Norden und Süden
Zu diesen Krankheiten gehören vor allem die Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Für die Zahl derjenigen, die an Borreliose erkranken, meldet das Robert-Koch-Institut (RKI) nun einem Bericht von tagesschau.de zufolge, dass sie im Jahr 2024 bislang leicht gestiegen ist. Bis Ende Oktober wurden demnach 9.730 Fälle gemeldet, im Vorjahr waren es insgesamt 9.601.
Dagegen hat die Zahl derjenigen, bei denen FSME eindeutig diagnostiziert wurde, etwas deutlicher zugenommen. Laut RKI waren es im Jahr 2024 bislang bundesweit 582 Infektionen mit dem FSME-Virus und damit 145 Fälle mehr als zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr.
Schon in den vergangenen Jahren haben Zeckenforscher der Universität Hohenheim außerdem gemeldet, dass sich die FSME-Risikogebiete ausweiten. Waren Krankheitsfälle vor einigen Jahren hauptsächlich aus den südlichen Bundesländern bekannt, so werden sie heute bundesweit registriert. Zwar werden immer noch aus Bayern und Baden-Württemberg die meisten Fälle gemeldet – und dabei besonders aus höher gelegenen Regionen. Aber die Wissenschaftler geben an, dass sich die FSME auch in Norddeutschland eindeutig zunehmend ausbreite. Schon vor ein paar Jahren wurden neue Zecken-Hotspots in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin identifiziert. Diese Entwicklung scheint sich festzusetzen.
Zecken sind nicht versteckt im Wald
Unterstützt wird diese Ausbreitung dadurch, dass Zecken aufgrund der milderen Winter mittlerweile das fast ganze Jahr über aktiv sind. Zudem sind sie nicht mehr nur tief im Wald oder auf Wiesen mit hohem Gras zu finden. Forschungsergebnisse aus Hohenheim zeigen, dass Zecken genauso gerne in Gärten leben wie in der naturbelassenen Umgebung.
Veränderungen erleben auch die Arten der Zecken, die hierzulande gefunden werden. Zwar sind die heimischen Zeckenarten wie der Holzbock und die Auwaldzecke vorherrschend, aber auch tropische Zeckenarten tauchen auf. Diese werden durch Zugvögel in Deutschland eingetragen. Gefahren sehen die Forscher dadurch, dass es immer öfter sehr heiße Sommer gibt. Denn mit mehr heißen Sommern inklsuive langen Trockenphasen könnten sich auch die Tropenzecken in Deutschland weiterentwickeln. Sie übertragen gefährliche Krankheitserreger, zum Beispiel das Zecken-Fleckfieber.
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