Chilenischer Wüstenhonig
Honig aus der Wüste? In Chile, wo dieses Jahr der Apimondia-Kongress stattfindet, erntet de Imkerin María Eliana Jofré Honig, dessen Nektar von besonderen Bäumen in der Atacama-Wüste stammt.
Die Atacama im Norden Chiles gilt als trockenste Wüste der Erde. Dennoch hat sich María Eliana Jofré mit ihren Bienen dort niedergelassen, um Wüstenhonig zu ernten. Den Nektar sammeln die Bienen an Kräutern sowie vor allem an Johannisbrot- und Tamarugo-Bäumen. Die akazienähnlichen Tamarugos (Prosopis tamarugo) kommen natürlicherweise nur im Norden Chiles vor. Mit ihren Wurzeln, die bis zu 40 m tief in die Erde reichen, bilden sie in den ausgetrockneten Flussbetten der Wüstensenke Pampa del Tamarugal sogar kleine Wälder. „Das ist ein besonderer Honig. Er hat einen anderen Geschmack, eine andere Farbe und eine andere Beschaffenheit als die übrigen Honige des Landes“, berichtet Jofré. Die jahrhundertealten Bäume blühen zweimal im Jahr, von September bis Oktober und noch einmal im März. „Wir hatten die Bienenhaltung eigentlich als Projekt zum Umweltschutz gestartet, doch dann wurde uns klar, dass wir ein echtes Gourmetprodukt in den Händen hielten, das uns und auch anderen Frauen ein wirtschaftliches Einkommen verschaffen könnte“, berichtet Jofré, die zu den Aymara gehört, eine der ältesten noch lebenden Volksgruppen der Hochanden. „Die Idee ist, unser Wissen an andere indigene Frauen weiterzugeben, damit auch sie in die Welt der Imkerei einsteigen können.“
Für den Aufbau ihrer Imkerei „Pupa Miel“ konnte Jofré staatliche Fördergelder nutzen. Neben dem Honig verkauft sie Pollen und Propolis-Tinkturen. Doch schon zwei Jahre nach dem Start überrollte die Corona-Pandemie das Land. In dieser Zeit half ihr die Organisation UN-Frauen, vom Direkt- auf den Online-Verkauf umzustellen. „Meine größte Herausforderung als Unternehmerin ist allerdings, dass in Chile kaum Honig gegessen wird“, erklärt die Imkerin. „Es handelt sich nicht um ein Produkt, das normalerweise auf dem Tisch steht.“
Für den Aufbau ihrer Imkerei konnte sie staatliche Fördergelder nutzen, doch schon zwei Jahre nach dem Start des Projektes überrollte sie die Corona-Pandemie. In dieser Zeit half ihr die Organisation UN-Frauen bei der Umstellung vom Direktverkauf auf den Verkauf über einen Online-Marktplatz umzustellen. „Meine größte Herausforderung als Unternehmerin ist, dass es in Chile fast keine Gewohnheit gibt, Honig zu konsumieren“, erklärt die Imkerin. „Es handelt sich nicht um ein Produkt, das normalerweise auf dem Tisch steht.“
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Weitere spannende Geschichten aus Chile – über die Bienen der Osterinseln und eine dort patentierte neue Maschine zum Säubern von Wachs – finden Sie im dbj 3/2023 auf Seite 19.
Möchten Sie mit uns zur Apimondia reisen, Chile entdecken und die Imkerei „Pupa Miel“ persönlich kennenlernen?
Dann reisen Sie mit dem Bienen-Journal vom 02.09.2023 bis 14.09.2023 nach Chile und besuchen Sie mit uns nicht nur den Kongress, sondern lernen Sie auch einheimische Imkerinnen und Imker kennen und entdecken Sie die atemberaubende Landschaft Chiles. Unsere Reisegruppe wird verschiedene Imkereien vor Ort besuchen, darunter auch Pupa Miel – und natürlich werden wir dort auch den außergewöhnlichen Wüstenhonig verkosten!
Apimondia – Weltkongress der Imkerei
Die Apimondia findet in diesem Jahr in Chiles Hauptstadt Santiago statt – vor der imposanten Kulisse der schneebedeckten Anden. Alle zwei Jahre bietet dieser internationale Kongress für Bienenhaltung und -zucht Imkerinnen und Imkern aus aller Welt die Möglichkeit, sich über neueste Techniken und wissenschaftliche Erkenntnisse zu informieren und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.
Einzigartige Schönheit: Atacama-Wüste
In San Pedro de Atacama treffen alte Kulturen und Reisende aus aller Welt aufeinander – ein idealer Ausgangspunkt, um die Atacama-Wüste zu entdecken und sich auf den ruhigen Lebensstil der Bewohner einzustimmen. Wenn Sie Abenteuer mögen, dann können Sie die Wüste mit dem Fahrrad oder mit dem Sandboard erkunden oder erleben Sie die beeindruckend schöne Landschaft von einem Heißluftballon aus.
Naturwunder: Geysirfeld von El Tatio
Bis zu 15 Meter schießt das Wasser aus den Geysiren von El Tatio. Bewundern Sie mit uns dieses größte Naturschauspiel seiner Art in der südlichen Hemisphäre. Aus den fast 80 Geysiren schießt heißes Wasser in die Luft, die Dampfwolken erreichen eine Höhe von 15 Metern!
Geheimnisvolle Geoglyphen von Pintados
Die Geoglyphen von Pintados auf den Hügeln der Cordillera de la Costa (990m ü.d.M.) bieten die größte Konzentration von Felskunst in der Welt. Die geheimnisvollen Symbole sind durch Freikratzen hellerer Gesteinsschichten oder durch Auftragen von dunklen Steinen auf helleres Gesteins entstanden.
Ein Tag am Meer – Iquique
Direkt am Pazifischen Ozean liegt Iquique – genießen Sie einen Tag am Meer zwischen Hochhäusern und Palmen – entspannt im Liegestuhl, aktiv beim Jet-Ski oder Tauchen oder besuchen Sie die Freihandelszone und entdecken Sie dieses Einkaufsparadies mit seinem riesigen Angebot.
Hafenstadt mit Charme: Viña del Mar
Die Hafenstadt Viña del Mar ist mit ihrem besonderen Charme das Seebad des Landes. Wie ein riesiges Amphitheater schmiegt sich die Stadt auf 42 Hügeln an die weitläufige Bucht. Wir unternehmen unter anderem eine Stadtrundfahrt und besuchen Agro Apicultura, ein Familienunternehmen, dass seit den 70er Jahren Bienenprodukte erzeugt und vermarktet.