Wildbiene des Monats der Stiftung für Mensch und Umwelt

11. März 2021

Die Zweifarbige Sandbiene wurde von der Stiftung für Mensch und Umwelt zur „Wildbiene des Monats“ ernannt. Die Stiftung verleiht den Titel achtmal im Jahr an bekannte und weniger prominente Wildbienenarten.

Acht Mal im Jahr kürt die Stiftung für Mensch und Umwelt, die auch Deutschland summt initiiert hat, die „Wildbiene des Monats“ und stellt sie in einem ausführlichen Artenporträt auf deutschland-summt.de vor. Oberstes Kriterium bei der Auswahl der Wildbiene ist, dass ihre Flugsaison auf den jeweiligen Monat fällt. Weiter berücksichtigt werden Besonderheiten beim Pollen sammeln, im Nestbau, beim Nestmaterial sowie in der Lebensweise. Nicht nur selten gewordene Arten bekommen einen Monatstitel verliehen: Die Stiftung will einen Überblick über alle Gattungen geben.

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Zweifarbige Sandbiene ist Wildbiene des Monats März

So kommt es auch, dass sich das Team für den Monat März für die Zweifarbige Sandbiene (Andrena bicolor), eine der häufigsten Sandbienenarten, entschieden hat. Sie kommt in Deutschland in allen Bundesländern vor – und steht nur in Schleswig-Holstein auf der Vorwarnliste. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über fast ganz Europa bis zum Baikalsee (Sibirien). Ihre Besonderheit liegt mitunter darin, dass pro Jahr zwei Generationen an Zweifarbigen Sandbienen heranwachsen. Die erste Generation ist von März bis Mai unterwegs – dann schlüpft die Sommergeneration, die von Mitte Juni bis Ende August aktiv ist. Das Nest legt die Sandbiene im offenen Boden an und nutzt dafür Brachen und Waldränder wie Gärten und Parkanlagen.

Wildbienen bleiben in Erinnerung

Von den bisher porträtierten Arten ist Dominik Jentzsch, Koordinator und Zuständiger für Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit bei der Stiftung für Mensch und Umwelt, eine Wildbiene vor allem im Gedächtnis geblieben: „Eine besondere Biene war sicherlich die Wildbiene des Monats Juli 2020 – die Wald-Schenkelbiene (Macropis fulvipes). Diese Art sammelt Blumenöle der Gattung Lysimachia (Gilbweiderich). Als Teil der Brutnahrung und zum Auskleiden ihrer Brutzellen schützen die Öle vor Feuchtigkeit und beugen der Schimmelbildung vor. Dieses angepasste Verhalten an ihren Lebensraum zeigt eindrucksvoll, wie erfinderisch die Natur ist.“

Wildbiene des Monats März, Zweifarbige Sandbiene, Grafik: Deutschland summt/Stiftung für Mensch und Umwelt
Parallel zum Artenporträt legt die Stiftung jeweils eine Verbreitungskarte an, aus der hervorgeht, wie gefährdet die jeweilige Wildbienenart in Deutschland ist.

Das Interesse an den Artenporträts sei vorhanden, berichtet Jentzsch: „Wir erhalten regelmäßig gutes Feedback aus unserer Community – egal, ob die Art schon selbst gesichtet wurde oder vorher gänzlich unbekannt war.“ Er verweist auch auf die Tipps, die online gestellt werden, damit man selbst aktiv werden kann: „Wildbienenschutz heißt ja nicht – Nisthilfen aufhängen und gut ist“.

Wildbienen als Stellverteter für biologische Vielfalt

Die Stiftung hofft, mit der „Wildbiene des Monats“ eine Tür zu öffnen, um Menschen die Themen Artenschutz und Vielfalt des Lebens näherzubringen. „Die vielgestaltige Überfamilie der Wildbienen kann als Stellvertreter für biologische Vielfalt abgebildet werden“, sagt Jentzsch.

Die Wildbienenporträts regen ungemein dazu an, die Umwelt mit offenen Augen wahrzunehmen – und etwas für ihren Erhalt zu tun. Hier finden Sie alle „Wildbienen des Monats“ im Überblick>>>

Wildbiene im Monat März: Zweifarbige Sandbiene
von deutschland-summmt.de

  • Name: Zweifarbige Sandbiene (Andrena bicolor, Linnaeus 1758), gehört zur Gruppe der Sandbienen mit 126 verschiedenen Arten in Deutschland
  • Flugzeiten: Zwei Generationen (bivoltin): erste Generation fliegt von Mitte März bis Mai. Die Sommergeneration fliegt von Mitte Juni bis Ende August
  • Nahrung und Lebensraum: Polylektisch: 15 Pflanzenfamilien dienen als Pollen- und Nektarspender, zweite Generation sammelt gerne an Glockenblumen
  • Nistweise: Bodennester in Sand oder lehmigen Sand, Erdgänge in offenen Böden lichter Wälder, trockener Mager- und Fettwiesen, Brachen und Waldrändern
  • Brutparasit: Rotschwarze Wespenbiene (Nomada fabriciana)
  • Vebreitung: In Teilen Nordafrikas, nahezu in ganz Europa und ostwärts bis zum Baikalsee
  • Gefährdung: in Deutschland verbreitet, Status gilt bundesweit als nicht gefährdet, lediglich Vorwarnliste in Schleswig-Holstein
  • Besonderheiten: trotz ihrer geringen Größe von 8 bis 10 Millimeter wirken sie auf uns ein wenig pummelig oder korpulent

[Titelbild: Die Zweifarbige Sandbiene – Foto von Albert Krebs]

arn

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