In Bayern hatte das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ großen Erfolg. Nun starten Verbände auch in Brandenburg mit Volksinitiativen für mehr Artenschutz – allerdings mit verschiedenen Zielen im Umgang mit Pflanzenschutzmitteln.
In Bayern wird der Artenschutz gesetzlich besser verankert und es werden neue Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt gestartet – finanziell unterstützt und von der Landesregierung getragen. Den Erfolg des bayerischen Volksbegehrens für mehr Artenvielfalt wünschen sich nun auch Initiativen in Brandenburg. Gleich zwei Unterschriftenaktionen sind dort nun mit ähnlichen Zielen gestartet, die ebenfalls zu einer Änderung der Landesgesetze führen sollen. Dennoch gibt es Unterschiede.
So setzen sich die brandenburgischen Naturschutzverbände NABU, BUND, NaturFreunde, die Grüne Liga und die Aurelia-Stiftung mit ihrer Volksinitiative „Artenvielfalt retten“ für ein klares Verbot von Pestiziden in Naturschutzgebieten und europäischen Schutzgebieten sowie an Gewässerrändern in Brandenburg ein. Sie wollen, dass der Anteil des Ökolandbaus deutlich erhöht wird und haben dafür einen Gesetzesentwurf erarbeitet, der Maßnahmen gegen den fortschreitenden Artenverlust verbindlich festschreibt.
Pestizide verbieten oder reduzieren?
Im Gegenzug dazu möchte die zweite Volksinitiative, zu der unter anderem der Landesbauernverband, der Landesjagdverband und der Landesschafszuchtverband gehören, keine neuen Verbote und gesetzlichen Einschränkungen. Stattdessen wollen sie, dass ein besserer Insektenschutz erreicht wird, indem es mehr Blühstreifen gibt, eine bessere Förderung der Weidetierhaltung, um mehr Grün- und Ackerland zu erhalten, und auch ein verringerter Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, wo er nicht nötig ist. Die Initiative nennt sich „Mehr als nur ein Summen“.
Beide Volksinitiativen wollen nun im ersten Schritt 20.000 Unterschriften sammeln, um ebenfalls ein Volksbegehren zu erreichen. Infos gibt es unter artenvielfalt-brandenburg.de und initiativebienensummen.de.