Wissenschaftler der Universitäten Tübingen und Hohenheim starten ein neues Forschungsprojekt zum insektenfreundlichen Mähen und dazu passenden Techniken. Denn auf landwirtschaftlichen Grünflächen sterben bei jedem Einsatz der Mähmaschinen tausende Insekten.
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Die Zahlen klingen erschreckend: Bereits bei einmal Mähen einer landwirtschaftlichen Wiesenfläche werden bis zu 90.000 Honigbienen pro Hektar verletzt oder getötet. Das ergab eine Studie aus der Schweiz, auf die das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hinweist. Folge hat die Mahd aber auch für Heuschrecken, Schmetterlinge, Wespen und alle anderen Insekten, die an den Wiesenpflanzen Nahrung suchen oder dort Nistplätze angelegt haben. „Bis zu fünf Mahden pro Jahr über viele Jahre hinweg sorgen für einen massiven Rückgang von Insekten auf landwirtschaftlich genutztem Grünland“, schreibt das BfN und weist darauf hin, dass dieser Einfluss auf das Insektensterben nun genauer untersucht werden soll.
Insekten vor dem Mähen verscheuchen
Konkret geht es um das Finden von Alternativen in der Mähtechnik, damit weniger Insekten beim Mähen sterben. Dazu haben Wissenschaftler der Universitäten Tübingen und Hohenheim nun ein neues Forschungsprojekt gestartet. Das Projekt heißt „InsectMow“ und soll schonende Mähtechniken entwickeln, die die hohe Insektensterblichkeit minimieren kann. Das BfN und das Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium (BMUV) fördern das Vorhaben mit rund 648.000 Euro.
Dabei wollen Fachleute der Agrartechnik und der Tierökologie herausfinden, welchen Erfolg Modifikationen an Scheibenmähwerken bringen, um Insekten bei der Mahd zu schützen. Scheibenmähwerke sind in der landwirtschaftlichen Praxis weit verbreitet. Zusätzlich wollen die Projektbeteiligten eine Technik entwickeln, die die Insekten verscheucht, bevor das Mähwerk an den Pflanzen ansetzt. „Mit diesen zwei Ansätzen soll die Insektensterblichkeit durch Mähen im Grünland minimiert werden“, kündigen die Forscher an. Infos zum Projekt gibt es hier.>>>
jtw
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