So entsteht das Geschlecht der Bienen

15. November 2023

Was bestimmt das Geschlecht der Bienen? Dass es dabei einen Unterschied macht, ob die Bienenkönigin befruchtete oder unbefruchtete Eier ablegt, ist bekannt. Nun haben Wissenschaftler allerdings den molekularen Mechanismus identifiziert, der das Geschlecht der Bienen festlegt.

Das Geschlecht der Bienen wird durch ein einzelnes Gen namens „Csd“ festgelegt. Nur wenn zwei unterschiedliche Varianten davon vorliegen, entwickelt sich eine weibliche Biene. Bislang sind über 100 solcher Genvarianten bekannt, sogenannte Allele. Man schätzt, dass es rund 4.950 mögliche Kombinationen dieser Allele gibt. Dennoch entstehen in der Regel nur zwei Geschlechter.

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Dr. Marianne Otte von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf hat gemeinsam mit ihrem Team nun den zugrundeliegenden molekularen Mechanismus identifiziert: „Jedes unterschiedliche Allel des Csd-Gens erzeugt eine andere Variante des zugehörigen Csd-Proteins. Allerdings können sich nur unterschiedliche Csd-Proteine aneinanderkoppeln und somit einen molekularen Schalter einschalten, der für ‚weibliche Biene‘ steht. Gleiche Proteine können sich dagegen nicht aneinanderkoppeln, und der Schalter bleibt aus. Es entstünde ein diploider Drohn, der jedoch nicht aufgezogen wird.“

Hyperaktive Drohnen: Forschung zum Geschlecht der Bienen

Eine andere Studie von Forscherinnen und Forschern aus Konstanz und Berlin zeigt, dass sich Drohnen zwar die meiste Zeit des Tages bewegungslos am Nestrand aufhalten, zu bestimmten Zeiten aber hyperaktiv sind. Dann rennen sie umher und sind die aktivsten Tiere im Nest. Diese nachmittägliche Phase ist zugleich die Zeit der Paarungsflüge.

Entsprechend zeigen Drohnen das Verhalten erst ab einem Alter von sieben Tagen, wenn sie beginnen, den Stock zu verlassen. Auf die Aktivität haben sowohl Umweltfaktoren wie das Wetter als auch Signale im Nest einen Einfluss. Wie sich die Drohnen genau synchronisieren, ist jedoch nicht bekannt. So gibt es beispielsweise keine notorischen Früh- oder Spätstarter. Die Studie erschien in der Zeitschrift Animal Behaviour.

spie

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