Kaum eine andere Wildbiene ist derart farbenfroh wie die Schmuckbiene: blaugrüne Augen, ein rotes Hinterteil und schneeweiße Haarflecken am Körper. Die Schmuckbiene ist die Wildbiene des Monats November 2023. So lebt sie und hier kann man sie entdecken.
Bislang gilt die Schmuckbiene (Epeoloides coecutiens) in Deutschland und sogar ganz Europa noch als weit verbreitet. Doch ihr Lebensraum schwindet. In einzelnen Bundesländern gilt sie schon als gefährdet – etwa in Baden-Württemberg – oder sogar als vom Aussterben bedroht. Das ist in Sachsen-Anhalt der Fall.
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Die Schmuckbiene braucht Feuchtgebiete wie Moore, Uferränder oder Auwälder, um dort Nistplätze und Nahrung zu finden. Flussbegradigungen und die häufige Mahd an Ufern setzen der Art allerdings nach Angabe der Initiative „Deutschland summt!“ zu. Die Initiative und die dahinterstehende Stiftung für Mensch und Umwelt haben die Schmuckbiene zur Wildbiene des Monats November 2023 gekürt und sie informieren über die Besonderheiten dieser Wildbiene.
Schmuckbiene braucht Moore und naturbelassene Uferränder
Der natürliche Lebensraum der Schmuckbiene bestimmt auch über ihre Nahrungsvorlieben. So sammel sie auch vorrangig Nektar an den Pflanzen, die in Feuchtgebieten wachsen wie Blut-Weiderich, unterschiedliche Wicken-Arten, Sumpf-Storchschnabel, Teufelsabbiss und Wiesen-Platterbsen. Für die Aufzucht ihres Nachwuchses verlässt sich die Schmuckbiene als Kuckucksbiene auf andere Wildbienen und legt die eigenen Eier in deren Nester. Dabei dienen ihr die Auen- und Wald-Schenkelbienen als Wirte.
Wer etwas für die farbenfrohen Schmuckbienen und deren Schutz unternehmen möchte, sollte nach Angaben von „Deutschland summt!“ größere Bestände des Gewöhnlichen Gilbweiderichs (Lysimachia vulgaris) am Rande von Gartenteichen pflanzen. Mehr Tipps, wie jeder bienenfreundliche Strukturen gestalten kann, gibt es unter wir-tun-was-fuer-bienen.de und deutschland-summt.de.
Fakten zur Schmuckbiene
Deutschland summt!“ hat einige Fakten über die Wildbiene des Monats November 2023 zusammengestellt:
- Name: Schmuckbiene (Epeoloides coecutiens, FABRICIUS, 1775)
- Flugzeit: Juli – August
- Lebensraum: vor allem Feuchtgebiete: Moore, Uferränder, Hochwasserdämme, Auwälder etc.
- Nahrung: unspezialisiert, benötigt nur Nektar zur Eigenversorgung; sammelt an Blutweiderich (Lythrum salicaria), Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre), Wicken (Vicia spec.), Teufelsabbiss (Succisa pratensis), Sand-Thymian (Thymus serpyllum) u.v.m.
- Wirte: Auen-Schenkelbiene (Macropis europaea, WARNCKE, 1973) Wald-Schenkelbiene (Macropis fulvipes, FABRICIUS, 1804)
- Gefährdung: gilt in Deutschland als ungefährdet, ist weitverbreitet; in Baden-Württemberg gefährdet, in Sachsen stark gefährdet, in Sachsen-Anhalt vom Aussterben bedroht, Gefährdung unbekannten Ausmaßes in Thüringen und Hessen
- Besonderheiten: besonders bunte Erscheinung, strenge Wirtsbindung
jtw
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