Auf Paketbienen verzichten

27. März 2018

Wenn im Frühjahr die Verluste an Bienenvölkern sichtbar werden, tauchen im Internet und in der Fachpresse auch immer wieder Anzeigen zum Verkauf von Bienenvölkern auf. Doch dabei ist Vorsicht geboten: Bienenvölker, die per Paket aus dem Ausland kommen, bergen Gefahren.

Erst kürzlich tauchte im Infobrief der Bieneninstitute die Warnung vor dem Bienenvölkerkauf im Internet auf. „Bienenvölker, die im Internet zum Kauf angeboten werden entstammen nicht immer zuverlässigen Quellen bzw. Herkünften“, heißt es darin. Enthalten ist auch der Tipp, dass man zur Vermeidung der Einschleppung von Krankheitserregern nur Völker aus einheimischen Quellen kaufen sollte.

Ganz konkret geht es dabei um den Kauf sogenannter Paketbienen aus dem Ausland. Bekannt wurden sie in den vergangenen Jahren vor allem durch die Lieferung von Kunstschwärmen aus Süditalien. Damit zusammen hängt jedoch die Gefahr der Einschleppung des Kleinen Beutenkäfers, der sich in Calabrien schon seit dem Jahr 2014 ausbreitet und dafür gesorgt hat, dass Bienenvölker getötet werden mussten. „Die Gefahr ist groß, dass mit den Kunstschwärmen der Schädling auch zu uns gelangen könnte. Das würde bedeuten, dass die Veterinärbehörden aktiv werden und in betroffenen Bienenständen sämtliche Völker töten lassen müssten“, erklärt dazu Barbara Bartsch, Fachberaterin für Bienenzucht in Oberfranken.

Bienenvölker kaufen: Nicht ohne Gesundheitszeugnis und Herkunftsangabe

Aus den vergangenen Jahren ist ihr auch bekannt geworden, dass Imker, die auf den Kauf von Paketbienen gesetzt haben, dafür oftmals hohe Kosten bezahlen mussten. „Viele Kunstschwärme lebten aber schon nicht mehr, als sie geliefert wurden. Da Vorauskasse verlangt war, kamen die Abnehmer schlecht an ihre Rückerstattungen“, sagt die Mitarbeiterin am Institut für Bienenkunde und Imkerei bei der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau.

Anlass für die aktuelle Warnung bestehe immer im Frühjahr, wenn in Imkereien Völker den Winter nicht überlebt haben. In den Anzeigen der Verkäufer ist allerdings nicht immer ein Hinweis enthalten, dass die Kunstschwärme nicht aus Deutschland kommen. Barbara Bartsch rät deshalb dazu, immer genau nachzufragen vor dem Kauf. Zudem sollte man sich die Herkunft schriftlich bestätigen lassen und auch ein Gesundheitszeugnis für die Bienen vom Verkäufer verlangen.



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