Per Onlinepetition fordert der Verein True Cost Economy den Deutschen Bundestag auf, die Mehrwertsteuer auf Bio-Lebensmittel auf null Prozent zu senken. So soll der Bio-Anbau in Zeiten der steigenden Inflation gestärkt werden.
Die wahren Kosten der Lebensmittelherstellung sollen transparent diskutiert werden. Dafür setzt sich der Verein True Cost Economy ein und weist darauf hin, dass die Herstellung konventioneller Lebensmittel signifikant höhere Umweltschäden verursachen würde als der Bio-Anbau. Dazu gehören unter anderem:
- der Verlust der Artenvielfalt durch den Einsatz von Pestiziden,
- die Verunreinigung des Grundwassers durch Düngemittel und
- Umweltkatastrophen durch den Ausstoß von Treibhausgasen.
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Mehrwertsteuer auf Bio-Lebensmittel soll wegfallen
Hinter True Cost Economy steht die Vereinsgründerin Johanna Kriegel. Aus den Hinweisen auf die versteckten Kosten, die durch den Anbau der Lebensmittel entstehen und die jeder mit zu tragen hätte, folgt ihre Forderung, den Mehrwertsteuersatz auf Bio-Lebensmittel auf null Prozent zu senken. Denn der Bio-Anbau hinterlässt nicht die gleichen Spuren, keine sozialen Kosten und auch nicht die Umweltschäden der konventionellen Landwirtschaft.
„Bei der Produktion von Lebensmitteln entstehen soziale Kosten und Umweltschäden, welche die gegenwärtigen Lebensmittelpreise nicht abbilden“, schreibt Johanna Kriegel in der Begründung ihrer Forderung. Diese richtet sie aktuell per Onlinepetition an den Deutschen Bundestag. Weiter heißt es: „Die derzeitigen Mehrwertsteuersätze von sieben Prozent und 19 Prozent setzen keine Anreize für nachhaltigen Konsum oder den Ausbau der ökologischen Landwirtschaft.“
Notwendiger Schritt für mehr Ökolandbau: Null Prozent Mehrwertsteuer auf Bio-Lebensmittel
Um den Bio-Anbau zu stärken, brauche es jetzt aber Anreize und die genannte Transparenz in Bezug auf die wahren Kosten der Lebensmittelproduktion. Das soll ein Ansenken der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel mit dem EU-Bio-Siegel auf null Prozent bewirken. Johanna Kriegel nennt diesen notwendigen Schritt eine „ökologische und sozialverträgliche Reform der Mehrwertsteuer“.
Denn bisher erreiche der Ökolandbau in Deutschland nur einen Anteil von 10,8 Prozent. Bis 2030 hat sich die Bundesregierung aber das Ziel gesetzt 30 Prozent zu erreichen. „Um dieses Ziel in acht Jahren zu erreichen sowie die Umweltschäden und Emissionen im Bereich der Landwirtschaft zu senken, stellt die Reform der Mehrwertsteuer ein schnell wirksames Instrument dar“, heißt es in der Onlinepetition. Fast 25.000 Unterschriften hat diese schon erreicht. Die Petition ist hier unter change.org zu finden.>>>
jtw
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