Die Insektengifte der Neonicotinoide sind noch immer ein Problem auf Rapsfelder. Aber landen sie auch im Honig? Wenn ja, wie viel davon und welche Stoffe genau? Sind die Belastungen weiter rückläufig? Die Aurelia Stiftung ruft wieder dazu auf, dass Imker Honigproben zur Untersuchung schicken.
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Bereits eine Untersuchung im vergangenen Jahr zeigte, dass sich Neonicotinoide noch immer in Honigen nachweisen lassen. Zwar kam die Untersuchung, die die Aurelia Stiftung in Auftrag gegeben hatte, zu dem Ergebnis, dass die Verwendung der Insektengifte insgesamt rückläufig ist. Dennoch konnten die Labore in 16 von 152 untersuchten Honigproben und damit in über zehn Prozent der Honige Belastungen mit Neonicotinoiden. In zehn Proben wurde dabei auch der EU-weit verbotene Wirkstoff „Thiacloprid“ nachgewiesen. Dieser hätte gar nicht mehr auf den Äckern landen dürfen. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse können Sie hier nachlesen.>>>
Neonicotinoide sollen von Äckern verschwinden
Das war die Lage im Jahr 2021. Um zu überprüfen, wie sich diese verändert hat, ruft die Aurelia Stiftung nun erneut dazu auf, dass Imker Honigproben zur Untersuchung einreichen sollen.
Mit den Ergebnissen soweie kritischen Nachfragen konfrontiert die Stiftung nach eigenen Angaben das zuständige Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL): „Unser Ziel ist ein Anwendungsverbot von Pestiziden in blühenden Pflanzenbeständen. Die Neonicotinoide müssen von den Äckern verschwinden, denn sie sind eine Gefahr für Honigernten, Bienen und andere Bestäuber“, schreiben die Initiatoren der auch im diesem Jahr organisierten Honiguntersuchung.
Rapshonig auf Neonicotinoide untersuchen lassen
Noch bis zum 15. Juli 2022 kann jeder Imker daran teilnehmen und eine Probe seines Rapshonigs einsenden. Und das geht so:
- Man nimmt ein 250-Gramm-Glas mit Rapshonig und schickt es an die Aurelia Stiftung in der Bismarckallee 9 in 14193 Berlin.
- Das Honigglas sollte wie folgt beschriftet sein – per Aufkleber oder wasserfestem Stift: Mit den ersten drei Ziffern der jeweiligen Postleitzahl und einem beliebigen sechsstelligen Buchstabencode wie „yxcvbn“ und im Falle einer vorhandenen Bio-Zertifizierung noch die Angabe „bio“. Die Ziffern der Postleitzahl dienen der regionalen Zuordnung. Der Buchstabencode wiederum ermöglicht es später die Ergebnisse per digitalem Abruf bereitzustellen, ohne dass dabei Namen genannt werden.
- Zwar kostet eine derartige Honiguntersuchung etwa 60 Euro. Die Stiftung bitte die Teilnehmer dennoch nur um eine finanzielle Beteiligung von mindestens 30 Euro zur Projektfinanzierung. Kontodaten und weitere Infos zu möglichen Spenden gibt es hier.>>>
Jeder teilnehmende Imker kann die Ergebnisse später auch in einem ausführlichen Projektbericht nachlesen. Diesen kann man per E-Mail anfordern bei Agrarreferentin Sarah Thullner bzw. sarah.thullner@aurelia-stiftung.de. „Wir senden Dir dann nach Projektabschluss die anonymisierten Analysedaten aller Proben zu und Du kannst Deine Ergebnisse anhand Deines jeweiligen persönlichen Codes ablesen. Auch Aurelia wird nicht in der Lage sein, die Daten bestimmten Personen zuzuordnen“, verspricht die Stiftung.
jtw
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