Die Luzerne-Sägehornbiene ist eine Feinschmeckerin. Wie ihr Name schon sagt, ist sie auf die Pflanzenart der Luzerne spezialisiert, die sie als Nahrung nutzt. Die Luzerne-Sägehornbiene ist die Wildbiene des Monats Dezember 2023. So lebt sie und so kann man sie schützen.
Die Luzerne-Sägehornbiene (Melitta leporina, PANZER, 1799) ist eine der sechs Sägehornbienen-Arten, die in Deutschland leben. Bisher ist sie hierzulande noch nicht gefährdet, doch ihre Bestände schrumpfen und sind schon in einigen Bundesländern – vor allem im Norden Deutschlands – sehr gering. Denn die Luzerne-Sägehornbiene lebt unter anderem auf extensiv bewirtschaftetem Grünland, von dem es immer weniger gibt. Außerdem ist sie auf Brachflächen, in Sand-, Kies- und Lehmgruben, an blütenreichen Straßenrändern und an Bahndämmen anzufinden.
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Überall dort findet sie Nistplätze und dort wachsen ihre Nahrungspflanzen, die Luzerne. Denn sie ist auf Schmetterlingsblütler spezialisiert. Zu ihnen gehören die unterschiedlichste Kleearten wie Sichelklee, Weißklee, Rotklee, Mittlerer Klee, Echter Steinklee, Weißer Steinklee, Deutscher Backenklee und auch das Gewöhnliches Leinkraut. Wie ihr Name verrät, sammelt sie jedoch bevorzugt an der tiefwurzelnden Luzerne.
Für die Luzerne-Sägehornbiene: Gärten nicht dicht bepflanzen
„Um eine einzige Brutzelle mit Pollen zu versorgen, besucht sie dafür über 200 Blüten“, erklärt die Initiative „Deutschland summt!“, die die Luzerne-Sägehornbiene im Monat Dezember 2023 zur Wildbiene des Monats ausgewählt hat. Gemeinsam mit der dahinter stehenden Stiftung für Mensch und Umwelt informiert „Deutschland summt!“ jeden Monat über eine besondere Wildbienenart und wie man sie schützen kann.
Bei der Luzerne-Sägehornbiene setzt man am besten bei den Nistplätzen an, denn Luzerne wachsen an vielen Orten und sie vermehren sich schnell und sozusagen von selbst. Umso wichtiger sind aber geeignete Nistplatz-Angebote in Form von offenen Bodenstellen. Da der Großteil der heimischen Wildbienen unterirdisch nistet, kann man mit einem lückigen Bewuchs im Garten vielen verschiedenen Insekten helfen, Lebensraum zu finden und Nistplätze zu erhalten. Weitere Tipps, wie jeder bienenfreundliche Strukturen gestalten kann, finden man unter wir-tun-was-fuer-bienen.de und deutschland-summt.de.
Luzerne-Sägehornbiene: Trick gegen Schimmel im Nest
Die Luzerne-Sägehornbiene baut ihre Nester gerne auch in ausgediente Maulwurfshügel und gräbt Gänge in die Erde, deren Ausgang dann unter Grasbüscheln versteckt ist. Manchmal sieht man dort ein paar kleine kraterähnliche Auswürfe. Das Nest selbst besteht aus einen geraden Hauptgang mit bis zu 15 rechtwinklig abgehenden Seitengängen. Am Ende dieser befindet sich jeweils eine Brutzelle. Das Porträt der Wildbiene des Monats Dezember zeigt, dass die Luzerne-Sägehornbiene einen Trick anwendet, um ihre Nachkommen vor Feuchtigkeit und Schimmel zu schützen. Sie kleidet die Brutkammern mit einer dünnen wachsartigen Schicht aus.
Zu erkennen ist die Luzerne-Sägehornbiene an ihren langen und dichten Sammelhaaren am Körper. Ansonsten ähnelt sie sehr der Honigbiene. Sie wird etwa 13 Millimeter groß.
„Deutschland summt!“ hat weitere Details zur Wildbiene des Monats Dezember 2023 zusammengestellt:
- Name: Luzerne-Sägehornbiene (Melitta leporina, PANZER, 1799)
- Flugzeit: Juli – August
- Lebensraum: extensiv genutztes Grünland, Sand-, Kies- und Lehmgruben, blütenreiche Straßenränder, Bahndämme und Brachflächen; nistet in selbstgegrabenen Hohlräumen im Boden
- Nahrung: spezialisiert auf Schmetterlingsblütler; Hauptpollenquelle: Luzerne (Medicago)
- Wirtsbiene: Greiskraut-Wespenbiene (Nomada flavopicta, KIRBY, 1802)
- Gefährdung: in Deutschland ungefährdet, außer in Nordrhein-Westfalen und Thüringen gefährdet, in Niedersachsen stark gefährdet, in Schleswig-Holstein vom Aussterben bedroht
- Besonderheiten: Verwechslungsgefahr mit den Männchen der Wegwarten-Hosenbiene (Dasypoda hirtipes)
jtw
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