Instaimkerin Sabrina Lamm: „Haltung der Biene im Vordergrund“

08. März 2022

Sabrina Lamm kommt aus einer Imkerfamilie. Ihre eigenen Erfahrungen als Imkerin teilt sie auf Instagram. „Wenn ich die Betriebsweise von vor 15 Jahren mit heute vergleiche, gibt es einige Veränderungen“, berichtet Instaimkerin Sabrina Lamm. Im Interview erklärt sie, welche das genau sind.

Bitte stelle Dich kurz vor. Wer bist Du, woher kommst Du, was machst Du hauptberuflich?

Sabrina: Ich bin Sabrina, 33 Jahre alt und lebe mit meinem Mann und unseren zwei Hunden in Franken; um genau zu sein: in Hirschaid-Sassanfahrt im Landkreis Bamberg. Neben meiner Imkerei unterrichte ich als Dozentin an der Meisterschule der Handwerkskammer für Oberfranken. Hier beschäftige ich mich eher mit den Themen Finanzbuchhaltung, Kosten- und Erlösrechnung, Controlling und Finanzen.

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Wie bist Du zur Imkerei gekommen? Bist Du Mitglied in einem Imkerverein?

Sabrina: Ich komme aus einer Imkerfamilie und bin quasi mit Bienen groß geworden. 2013 hatte ich die Schnapsidee, zur eigenen Hochzeit Honig zu ernten und unseren Gästen als kleine Aufmerksamkeit zu schenken. Und wenn ich mir erstmal etwas in den Kopf gesetzt habe … So bin ich zu meinem ersten eigenen Bienenvölkern gekommen. Als aktives Mitglied und Vorstandsmitglied im Imkerverein betreue ich inzwischen Bienenvölker am Lehrbienenstand und unterstütze als Bienenpatin Jungimker im Verein. Mittlerweile führe ich eine kleine Imkerei mit etwa 25 Bienenvölkern. Mein Herzensprojekt – meine Honigmanufaktur mit Herz.

Instaimkerin Sabrina Lamm klärt auch ihr direktes per Instagram über ihre Hobbyimkerei auf

Welchen Herausforderungen musst Du Dich als imkernde Frau stellen?

Sabrina: Als eher kleine Person habe ich gerade zur Hochsaison immer wieder körperliche Herausforderungen. Das Gewicht der schweren Honigräume oder die Höhe der Beutentürme bringen mich ab und zu an meine körperliche Belastungsgrenze. Hier arbeite ich bereits mit Halbzargen, um mir die Arbeit an den Bienen zu erleichtern.

Instaimkerin Sabrina Lamm
Instaimkerin Sabrina Lamm. Foto: Van Hamann Photography – Antje Hamann

Was hat Dich dazu bewogen auf sozialen Medien wie Instagram aktiv zu werden? Profitierst Du davon?

Sabrina: In meinem Umfeld kamen immer häufiger Fragen zu meinen Bienen und meiner Arbeit in der Imkerei. Wie kommt der Honig eigentlich ins Glas? Gibt es nur eine Königin im Volk? Wie entsteht Sortenhonig? Und vieles mehr. Auf meinem Instagram-Kanal @honigmanufaktur.mit.herz zeige ich anhand von Kurzvideos, Fotos und Stories, welche Arbeiten in meiner Imkerei anfallen. Vom Honigschleudern, bis zur wöchentlichen Schwarmkontrolle oder Varroa-Behandlung. All das, was im Alltag einer Imkerin anfällt. Dazu gehören auch die Winterarbeiten, wie Wachsumarbeitung, Reinigungsarbeiten und Vorbereitungen für die kommende Saison. Neben den Themen zur Honigbiene zeige ich auch, wie jeder einen Beitrag zur Artenvielfalt leisten kann, zum Beispiel mit bienenfreundlichen Pflanzen, Wasserstellen oder insektenfreundlichen Gärten.

Instaimkerin Sabrina Lamm: Aufklärung zur Artenvielfalt wichtig

Hast Du das Gefühl, dass sich die Imkerschaft verändert?

Sabrina: Drei Imker – fünf Meinungen. Das gab es, glaube ich, schon immer. Doch wenn ich die Betriebsweise von vor 15 Jahren mit heute vergleiche – da gibt es schon einige Veränderungen. Auch bedingt durch die Klimaveränderung. Was mir aber in letzter Zeit aufgefallen ist: Bei vielen Imkern steht die Haltung der Biene im Vordergrund, nicht der Honigertrag. Auch geht es über das Thema der Honigbiene hinaus: Wildbienenschutz, Aufklärung zur Artenvielfalt und die Sensibilisierung hinsichtlich des Artensterbens.

Vielen Dank für das Gespräch.

Die Fragen stellte Franziska Odemer.

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