Insekt des Jahres 2021: Die Dänische Eintagsfliege

01. Dezember 2020

Die Dänische Eintagsfliege ist das „Insekt des Jahres 2021“. Der Name mag täuschen, denn sie lebt länger als nur einen Tag. Dennoch hat sie einen ganz besonderen Lebenszyklus. Abhängig ist sie dabei von ökologisch intakten Gewässern – ein Grund sie als „Insekt des Jahres“ zu küren.

Die Dänische Eintagsfliege selbst ist nicht – wie andere Insektenarten – akut gefährdet. Dennoch schrumpft auch ihr Lebensraum. Um sich von der Larve zur eigentlichen Eintagsfliege zu entwickeln, braucht sie ökologisch intakte Gewässer mit ausreichendem Sauerstoffgehalt. Diese gilt es stärker zu schützen und als natürliche Gewässerstrukturen zu erhalten. Unter anderem darauf möchte das Kuratorium des Senckenberg Deutschen Entomologischen Instituts in Müncheberg hinweisen, das jedes Jahr seit 1999 das „Insekt des Jahres“ aus verschiedenen Vorschlägen auswählt.

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Für 2021 haben die Insektenkundler nun die Dänische Eintagsfliege ausgewählt. Das Insekt mit auffälligen schwarzen Flecken auf seinen Flügeln ist zwischen einem und zwei Zentimeter lang. In Europa ist die Fliege weit verbreitet und besiedelt nach Angaben des Senckenberg-Instituts Gewässer aller Art – von kleinsten Bächen bis hin zu großen Flüssen. Eintagsfliegen an sich gibt es bereits seit etwa 355 Millionen Jahren. Etwa 140 Arten leben heutzutage in Mitteleuropa.

Insekt des Jahres 2021: Warum die Dänische Eintagsfliege?

Mitentscheidend für die Wahl zum „Insekt des Jahres 2021“ war für das Kuratorium der besondere Lebenszyklus der Dänischen Eintagsfliege. Denn dieser dauert länger an als der Name vermuten lässt: im Schnitt zwei Jahre. Ausschließlich das Leben als Eintagsfliege dauert nur zwischen zwei und vier Tagen.

Insekt des Jahres 2021
Das Insekt des Jahres 2021: Die Dänische Eintagsfliege (Ephemera danica). Foto: Wolfgang Kleinsteuber

Der Lebenszyklus nimmt vor allem die Zeit vom im Wasser abgelegten Ei bis hin zur Larve in Anspruch. Im Wasser schlüpfen die Larven nach einigen Tagen aus den Eiern, die das Fliegenweibchen hier am Rand abgelegt hat. Während die Larven wachsen, häuten sie sich mehrmals. „Die Anzahl dieser Häutungen ist mit 20 bis 30 im Vergleich zu anderen Insektenordnungen sehr hoch“, teilen die Wissenschaftler mit. Die Larven graben sich zudem im feinkiesigen bis sandig-schlickigen Grund der Gewässersohle ein und verbringen hier etwa zwei Jahre. In Abhängigkeit verschiedener Umweltfaktoren, wie der Wassertemperatur oder dem Nahrungsangebot, können es auch bis zu drei Jahre werden.

Fertig entwickelt steigt die Larve dann an die Wasseroberfläche auf. Dabei hilft ihr eine Luftschicht zwischen der alten und der dann sich neu bildenden neuen Haut. An der Wasseroberfläche angekommen, platzt die Larvenhaut innerhalb weniger Sekunden auf und eine flugfähige Eintagsfliege schlüpft. Fortpflanzungsfähig wird sie nach der letzten Häutung. Und dann läuft die Zeit, denn die Dänische Eintagsfliege besitzt laut der Insektenforscher weder Mundwerkzeuge noch einen funktionsfähigen Darm. „Für Paarung und Eiablage bleiben nur wenige Tage.“

Mehr Informationen zum „Insekt des Jahres 2021“ lesen sie hier.>>>

jtw

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