Für 500g Blütenhonig bezahlen Honigliebhaber in diesem Jahr im Schnitt 5,57 Euro. Allerdings zeigen sich regional große Unterschiede beim Honigpreis 2020. Imker, die Sortenhonig anbieten, bekommen teilweise deutlich mehr.
Mit den jährlichen Umfragen nach den Ernteergebnisse fragt das Fachzentrum Bienen und Imkerei in Mayen Imker auch jeweils nach dem Honigpreis, nach den geernteten Honigsorten und danach, wie und wo sie ihren Honig verkaufen. Dr. Christoph Otten, der Leiter des Fachzentrums, hat die Ergebnisse nun ausgewertet und im Infobrief der Bieneninstitute vorgestellt.
Demnach zeigt sich im Durchschnitt ein Honigpreis von 5,57 Euro für 500g Blütenhonig bzw. Frühtracht und 5,62 Euro für Sommerhonig bzw. Sommertracht. Doch schaut man sich die Ergebnisse im Detail an, ergeben sich sowohl regional große Unterschiede beim Honigpreis als auch dann, wenn man nach den Sorten schaut, die die teilnehmenden über 7.400 Imker in diesem Jahr ernten konnten.
Honigpreis 2020 liegt in Städten höher als auf dem Land
Jetzt das Bienen-Journal lesen
So registrieren die Autoren der Umfrage große Unterschiede je nachdem, ob der Honig im großstädtischen Bereich verkauft wird oder im kleinstädtischen Bereich oder gar im ländlichen Raum. In deutschen Großstädten liegen die Preise am höchsten mit 6,14 Euro im Durchschnitt. In Kleinstädten liegt der Schnitt dagegen bei 5,66 Euro und in ländlichen Gebieten sogar nur bei 5,40 im Schnitt.
Aber nicht nur hier gibt es Unterschiede, sondern besonders auch regional. Christoph Otten führt für den Blütenhonig 2020 nicht nur in Ballungszentren höhere Preise an, sondern auch im Süden Deutschlands. Besonders in den Regionen in der östlichen Mitte Deutschlands bekommen Imker im Schnitt weniger für 500g Honig. Hamburg und einige Städte im Ruhrgebiet bilden Ausnahmen, die 2020 bisher ebenfalls ähnliche Preise erzielen konnten wie die Regionen im Süden mit den höchsten Honigpreisen. Diese liegen bei bis zu 6,61 Euro für 500g Sommertracht im südlichsten Bayern oder 6,31 Euro im südlichsten Baden-Württemberg.
Außerdem zeigen die Umfrageergebnisse, dass Imker, die Sortenhonig ernten können, meist mehr an ihrem Honig verdienen. Im Preisvergleich des 500g-Glases schneiden fast alle Sortenhonige besser ab als Blütenhonig. Nur reiner Rapshonig erzielt keinen höheren Preis als der Blütenhonig bzw. Frühtracht oder auch Sommerhonig bzw. Sommertracht – die beiden Honige, die mit Abstand, die meisten Imker, die an der Umfrage teilgenommen haben. Rapshonig liegt im Schnitt bei 5,42 Euro für 500g. Frühtracht erzielt dagegen 5,57 Euro und Sommertracht 5,62 Euro.
Heidehonig führt das Preis-Ranking an
Preise für die Sortenhonige im Vergleich
- Rapshonig: 5,42
- Kleehonig: 5,62
- Obstblütenhonig: 5,70
- Lindenhonig: 5,77
- Phaceliahonig: 5,80
- Wald- und Blütenhonig: 5,87
- Robinienhonig: 6,00
- Kornblumenhonig: 6,04
- Sonnenblumenhonig: 6,05
- Löwenzahnhonig: 6,17
- Waldhonig: 6,35
- Buchweizenhonig: 6,52
- Kastanienhonig: 6,94
- Tannenhonig: 7,95
- Heidehonig: 9,32
Diese Sortenhonige sind 2020 selten und teuer
Dabei zeigten sich hinsichtlich der Häufigkeiten große Unterschiede, in der die Imker 2020 Sortenhonige ernten konnte. So konnten etwa 22,6 Prozent der Imker Wald- und Blütenhonig ernten, 13,9 Prozent aber nur reinen Waldhonig. Robinienhonig ernten rund fünf Prozent der Imker und vor allem die hochpreisigen Honige wie Kastanienhonig (2,8 Prozent), Heidehonig (0,6 Prozent) oder Buchweizenhonig (0,3 Prozent) konnten vergleichsweise nur sehr wenige Imker ernten.
Honigpreis 2020: Honigverkauf vor allem an der Haustür
80 Prozent der befragten Imker verkaufen ihren Honig direkt an der Haustür. Der Direktverkauf zuhause erreicht damit mit Abstand die besten Werte bei der Vermarktung. Ihm folgt mit etwas mehr als 35 Prozent der Arbeitsplatz als Verkaufsort, also der Verkauf an Kollegen. Nur 18 Prozent der Imker verkaufen Honig über den Einzelhandel und weniger als zehn Prozent nutzen nach Angaben der Umfrage-Macher Märkte, Gastronomie,Vermarktungsgesellschaften oder den Großhandel.
jtw
Abonnieren Sie unseren Newsletter!
Mit unserem Newsletter sind Sie immer auf dem aktuellen Stand.
Themen: