Die Zeitschrift Öko-Test wartete in ihrer November-Ausgabe mit einem neuen Honigtest auf. Was in der Bewertung steht und was fehlt.
Mit dem Titel „Dreck im Langnese-Honig“ wurde die Aufmerksamkeit zunächst auf Mängel des Produkts Flotte Biene gelenkt – darin fanden die Testerinnen und Tester „Mengen an Schmutz, die das gewöhnliche Maß deutlich übersteigen“. Doch für die deutschen Imkerinnen und Imker dürfte der Fund von Sirup in einem Honig der Marke Echter Deutscher Honig noch deutlich interessanter sein.
Öko-Test untersucht Honig: Zuckersirup entdeckt
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Im Glas mit dem Etikett des Deutschen Imkerbundes befand sich „Rapshonig“ einer bayerischen Berufsimkerei. Und auch im Denree Blüten Honig wurde Sirup nachgewiesen. Die Untersuchungen wurden mittels LC-HRMS durchgeführt, einer sehr empfindlichen Methode, die auch noch geringe Reste von Winterfutter im Honig findet (siehe dbj 3/2021, S. 16).
Eigentlich sollte in diesem Fall eine entsprechende Einordnung der Ergebnisse durch das Labor erfolgen, was aber offenbar nicht geschehen ist. Jedenfalls merkt Öko-Test an, dass es sich bei den Funden nicht um bewusste Fälschungen, sondern auch um „Schlamperei“ handeln könnte. Beide Honige – genauso wie der Langnese-Honig – erhielten schließlich die Wertung „mangelhaft“ oder „ungenügend“.
Honige unter der Lupe: Diese Mängel findet Öko-Test
Diese Noten hagelte es auch für Breitsamer Bio-Akazienhonig aus Deutschland, da dessen Sortenangabe falsch war, für Jeden Tag Blütenhonig cremig aufgrund von gentechnisch verändertem Pollen und für Glück Honig aus Rapsblüten cremig aufgrund erhöhter Rückstandswerte von Pestiziden.
Insgesamt nahm Öko-Test 19 Honige unter die Lupe. Davon erhielten acht Biohonige die Bestnote, wobei es sich vor allem um Eigenmarken von Ketten, wie Alnatura, DM, Aldi oder Rewe, handelte. Fünf Honige wurden aufgrund einer geringen Invertase-Aktivität oder eines etwas erhöhten HMF-Gehaltes leicht abgewertet. Auch das Fehlen des Hinweises, dass Kinder unter einem Jahr keinen Honig essen sollten, galt als Mangel. Ein solcher Hinweis ist zwar nicht gesetzlich vorgeschrieben, doch sieht Öko-Test darin eine wichtige Kundeninformation.
Öko-Test bemängelt Dreck im Honig
Kommen wir zum Schluss noch einmal zum Dreck im Langnese-Honig. Interessant ist hier noch die Antwort des Abfüllers auf den beobachteten Mangel. Er verweist auf die begrenzten Maschengrößen, die man für das Sieben einsetzen dürfe. Will man hier eventuell an akzeptierten Maschengrößen für das Sieben von Honigen drehen?
Aber auch Öko-Test bemerkt an dieser Stelle: „Aus unserer Sicht ist völlig unklar, an welcher Stelle in der Produktion der Dreck in den Honig gelangte. Klar ist: Es geht auch besser. Die übrigen Honige im Test sind sauberer.“ An zu groben Sieben wird es also sicher nicht gelegen haben.
spie
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