Der Honigverkauf läuft in der kalten Jahreszeit auf Hochtouren. Doch auch hier geht die Nachfrage bestimmten Trends nach. Der Berliner Erwerbsimker Marc-Wilhelm Kohfink erklärt, was sich derzeit am besten und am schlechtesten verkauft.
Wo liegen die Trends beim Honigverkauf?
Kohfink: Im Weihnachtsgeschäft war eines auffällig: die Leute haben immer wieder nach Honigen gefragt, die mit Marzipan, Cranberries, Sanddorn oder Ähnlichem gemischt waren. Das ist derzeit gefragt und es würde sich für manche Imker wohl durchaus lohnen, derartige Mischungen mit verschiedensten gefriergetrockneten Beeren oder Nüsse zuzubereiten und zu verkaufen.
Was verkauft sich im Vergleich zu anderen Jahren derzeit am besten, was am schlechtesten?
Kohfink: Am besten laufen bei mir seit vielen Jahren die Sorten: Linde, Raps, Robinie und der Sommer- und der Frühlingsblütenhonig. Das sind die Klassiker und meiner Meinung nach die Must-Haves der Produktpalette eines Imkers – zumindest was unsere Region hier, also im Nord-Osten Deutschlands betrifft. Nicht so gut verkauft sich derzeit der Sonnenblumenhonig und ich kann nicht erklären, warum. Er liegt wie Blei im Regal; vor ein paar Jahren war das noch anders.
D.I.B-Glas oder eigenes Design – was wollen die Kunden?
Kohfink: Ich verkaufe in beidem, denn beides hat seinen eigenen Kundenstamm. In Berlin wollen meine Kunden eher das Glas mit dem Bioland-Siegel, das ich beim D.I.B-Glas nicht verwenden kann. Dagegen kaufen die Leute vor allem im Westen Deutschlands gerne den Honig im bekannten Einheitsglas des D.I.B.
Sommer- und Frühlingsblüte oder lieber Sorte – wie wichtig sind die Sortenhonige den Kunden?
Kohfink: Sorten sind nicht wichtiger als Mischhonige einer Jahreszeit. Grundsätzlich ist den Honigkunden wichtig, dass sie ihre Lieblingssorte kaufen können und das ist bei dem einen eine bestimmte Sorte und bei dem anderen beispielsweise die Frühjahrstracht. Hier bestimmt die Region mit: Kunden aus dem Norden erwarten Rapshonig im Sortiment, im Süden ist es eher der dunkle Waldhonig und wer nahe oder in der Lüneburger Heide aufgewachsen ist, für den ist meist nur Heidehonig der „richtige Honig“.
Die Imkerei ist in alles Munde und die Menschen zeigen großes Interesse an den Themen. Zeigt sich der Trend auch beim Honigverkauf?
Kohfink: Der Honigverkauf läuft gut, die Nachfrage ist gleichbleibend hoch. Allerdings betrifft das vor allem die Verkaufsorte, an denen die Leute sowieso Lebensmittel kaufen wie Wochenmärkte oder Bioläden und die Orte, wo sie Honig als Geschenk erwerben wie auf den Weihnachtsmärkten. Da es mittlerweile so viele Imker gibt, gibt es auch an vielen Stellen regionalen Honig zu kaufen; nicht mehr nur beim Bäcker um die Ecke, sondern auch an der Tankstelle oder im Fitnessstudio. Hier Geschäft läuft nicht mehr so gut wie in den Jahren zuvor.
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