„Echter Deutscher Honig“ bei Aldi Süd

14. August 2019

Aldi Süd startet mit dem Verkauf von Honig im D.I.B.-Glas. 500 Gramm für 4,99 Euro. Einige Imker sind verärgert über diesen Preis, andere freuen sich, dass so mehr deutscher Honig in den Lebensmitteleinzelhandel gelangt. So reagiert der Imkerbund.

Schon als das Angebot bekannt wurde, haben sich Imker an unsere Redaktion gewandt und auch auf Facebook wird schon fleißig darüber diskutiert, dass Aldi Süd nun deutschen Honig verkauft. Ganz konkret: 500g-Gläser Blütenhonig des Deutschen Imkerbunds (D.I.B.) unter der Marke „Echter Deutscher Honig“ im Rahmen der aktuellen Wochenaktion – also: Solange der Vorrat reicht.

Warenlieferant ist die Abfüllstelle Fürsten-Reform in Braunschweig. Ein Honigglas kostet 4,99 Euro. Genau dieser Preis löst allerdings Diskussionen aus. Schreiben die einen im Internet, dass der Honig zu Schleuderpreisen verkauft werde, sind andere froh, dass so neue Möglichkeiten entstehen, dass mehr deutscher Honig – statt Importe mit den Bezeichnungen „Mischung aus EG- und Nicht-EG-Ländern“ – in den Ladenregalen landet. Wir haben beim D.I.B. nachgefragt, wie man dort die Aktion sieht.

Honig bei Aldi: Das sagt der Deutsche Imkerbund

Olaf Lück, Geschäftsführer des D.I.B., erklärt auf Anfrage des dbj hin, dass es vor allem aufgrund der regionalen guten Honigjahre 2018 und 2017 überhaupt möglich sei, ausreichend Honig als Aktionsware in dieser Form anzubieten. Zur Preisgestaltung teilt er mit: „In vielen Regionen Deutschlands wird Blütenhonig im 500 g-Imker-Honigglas unterhalb von 4,99 Euro verkauft. Der Angebotspreis in Höhe von 4,99 Euro für 500 g Blütenhonig liegt genau im Durchschnittspreis für Blütenhonige, die uns zum Honigmarkt vorliegen.“ So werde sich die Aktion positiv auf den Markthandelspreis von Honigen deutscher Herkunft auswirken, da ein zusätzlicher Absatzkanal erschlossen werden kann.

Für den D.I.B. ist auch die Reichweite von Aldi Süd wichtig, denn der Discounter macht im Rahmen der Verkaufsaktion auch auf die Bienenhaltung an sich und ihre Bedeutung für die Biodiversität aufmerksam. Aldi wird nach Angaben von Olaf Lück durch diese „Werbe-Woche“ für eine weitere Nachfrage nach der Marke „Echter Deutscher Honig“ sorgen.

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TOP-THEMEN im September-Heft

1. Dunkle Biene

Johannes Peter ist Nebenerwerbsimker in Sachsen. Seine Bienen gehören der Unterart Apis mellifera mellifera an. Die Arbeit mit der Dunklen Biene unterscheidet sich nicht wesentlich von der mit Carnica- oder Buckfast-Bienen. Dennoch weist die in Deutschland ursprünglich heimische Honigbiene einige Besonderheiten auf.

2. Mondscheinbegattung

Die Mondscheinbegattung ist technisch aufwendig. Doch sie ermöglicht die gezielte Verpaarung von Königinnen ohne künstliche Besamung und Belegstelle. Fritz Höfler von den Freien Mellifera-Züchtern erklärt, was dahinter steckt.

3. Klimaregulierung

Wie kommen Bienenvölker eigentlich mit der Hitze klar? Und wie mit winterlicher Kälte oder hoher Luftfeuchtigkeit? Ohne das Eingreifen der Bienen hinge das Klima im Nest überwiegend von den äußeren Bedingungen ab. Roland Sachs und Sigrun Mittl erklären, wie Honigbienen das Stockklima regulieren.

4. Bienen in New York

Auch in der Großstadt New York werden Honigbienen gehalten. Das war nicht immer erlaubt. Dass die Imkerei in Big Apple heute legal ist, ist unter anderem Andrew Coté zu verdanken. dbj-Leserin Uta Henriksen hat ihn besucht und berichtet.

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