Wie der Name schon sagt, liebt die Heide-Filzbiene die Blüten des Heidekrauts. Sie ist deshalb auch spät im Jahr unterwegs und fliegt auch jetzt im September noch umher, um Nahrung zu suchen. Weit verbreitet ist die Wildbiene des Monats September nicht mehr.
Filzbienen findet man vor allem in der nördlichen Hemisphäre. In Deutschland leben noch fünf Filzbienenarten. Zu ihnen gehört die Heide-Filzbiene (Epeolus cruciger). Sie gilt hierzulande als mäßig häufig und bereits, wie knapp die Hälfte der heimischen Wildbienenarten, in ihrem Bestand gefährdet. Denn die Heide-Filzbiene braucht Sandgebiete wie Dünen, alte Sandgruben oder eben auch die Heideflächen, denn Heidekraut wächst auf sandigen Böden. Doch diese Flächen schwinden immer mehr und mit ihnen geht der Lebensraum der Heide-Filzbiene verloren.
Heide-Filzbiene braucht Sandflächen
Um auf die Möglichkeiten hinzuweisen, diese besondere Wildbienenart zu schützen, hat die Initiative „Deutschland summt!“ bzw. die dahinterstehende Stiftung Mensch & Umwelt sie als „Wildbiene des Monats September 2022“ ausgewählt. So gibt die Initiative als Tipps, dass es gilt die noch vorhandenen Lebensräume der Heide-Filzbiene zu erhalten und auszubauen. Allzu häufig müssten wertvolle Standorte Bau- und Gewerbegebieten weichen.
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Im heimischen Garten kann jeder mit dem Pflanzen von Stauden, deren Stängel man im Herbst nicht herunterschneidet, und auch mit blühenden Wildgehölzen die Wildbienen unterstützen. „Achten Sie darauf, ungefüllte, möglichst einheimische und aus der Region stammende Pflanzen zu kaufen. Und erzählen Sie Ihren Verwandten und Bekannten, wie vielfältig und gleichzeitig bedroht unsere Insektenwelt ist“, rät „Deutschland summt!“. Weitere Tipps fürs Gestalten bienenfreundlicher Strukturen finden Sie unter wir-tun-was-fuer-bienen.de und deutschland-summt.de.
Doch wie erkennt man, ob sich eine Heide-Filzbiene im eigenen Garten oder auf einer Sandfläche angesiedelt hat? Die Wildbiene des Monats September ist auffällig im Aussehen und daher auch gut zu erkennen. Die Weibchen haben blutrote Augen, die sich deutlich vom mattschwarzen Kopf und Rücken abheben. Brust und Hinterleib zeigen zudem weiße filzartige Flecken und sie trägt eine kreuzartige Zeichnung auf dem Hinterleib. Daher kommt auch ihr lateinischer Artname „cruciger“. Das bedeutet so viel wie „kreuztragend“. Auch die Beine, sowohl der Weibchen als auch der Männchen, sind auffallend rot gefärbt.
Heide-Filzbiene liebt Heidekraut
Anders als viele andere Wildbienenarten ist die Heide-Filzbiene spät im Jahr unterwegs. Sie fliegt erst ab Anfang Juli bis etwa Mitte September. Das erklärt sich durch die späte Heideblüte. Doch die Heide-Filzbiene ernährt sich auch vom Nektar anderer Pflanzen wie Hasen-Klee (Trifolium arvense), Rainfarn (Tanacetum vulgare) und Berg-Sandglöckchen (Jasione montana). Pollen sammelt sie nicht, da sie als sogenannte Kuckucksbiene ihren Nachwuchs von anderen Wildbienen aufziehen lässt.
„Deutschland summt!“ hat eigene Fakten „Wildbiene des Monats September 2022“ zusammengestellt:
- Name: Heide-Filzbiene (Epeolus cruciger, PANZER 1799)
- Flugzeit: Anfang Juli bis etwa Mitte September
- Lebensraum: lebt an sandigen Standorten in der Nähe ihrer Wirte;
Zwergstrauchheiden, Flugsandfelder und Dünen - Nahrung: benötigt Nektar zur Eigenversorgung; vor allem Heidekraut (Calluna
vulgaris), Hasen-Klee (Trifolium arvense), Rainfarn (Tanacetum vulgare)
und Berg-Sandglöckchen (Jasione montana) - Wirte: Heidekraut-Seidenbiene (Colletes succinctus, LINNAEUS 1758),
Dünen-Seidenbiene (Colletes marginatus, SMITH 1846),
Efeu-Seidenbiene (Colletes hederae, SCHMIDT & WESTRICH 1993) - Gefährdung: gilt in Deutschland als gefährdet; in Baden-Württemberg, Sachsen-
Anhalt und Thüringen vom Aussterben bedroht - Besonderheiten: Kuckucksbiene mit buckligem Rücken, farbenreiche Erscheinung
jtw
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