Schon ab März ist die Fuchsrote Lockensandbiene in Wäldern, Gärten und Parks zu sehen. Die Wildbiene des Monats März 2022 nistet im Boden und zieht dabei nicht nur den eigenen Nachwuchs auf. So lebt die Fuchsrote Lockensandbiene und so kann sie jeder schützen.
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Von März bis Mai dauert die Zeit an, in der die Fuchsrote Lockensandbiene aktiv ist. Dann ist die verbreitete Wildbienenart sowohl in sonnendurchfluteten Wäldern mit beerenreichem Unterwuchs, an Waldränder und auch in Gärten und Parks unterwegs. Dort sucht sie Nahrung, die sie an Kreuzblütler wie Raps und Weiden, an Rosengewächsen wie Weißdorn und Süßkirsche oder auch an Beerensträuchern findet. Da sie so früh im Jahr unterwegs ist, darf die Lockensandbiene nicht wählerisch sein. Nach Angaben der Initiative „Deutschland summt!“ sammeln die Weibchen an 13 Pflanzenfamilien im zeitigen Frühjahr Pollen. Die Initiative bzw. die dahinterstehende Stiftung für Mensch & Umwelt hat die Fuchsrote Lockensandbiene zur Wildbiene des Monats März 2022 ernannt und informiert über diese Wildbienenart.
Dann, wenn die Weibchen auf Nahrungssuche sind und damit beginnen die Nester anzulegen, halten die Männchen Ausschau und patrouillieren durch die Gärten und Wälder auf der Suche nach einem passenden Weibchen. Haben sie sich gefunden, legen die Wildbienen die Nester im Erdboden an. Dafür brauchen sie offene Bodenstellen und lockeren Böden. Dabei legt die Fuchsrote Lockensandbiene ihre Nester in bis zu 50 Zentimeter Tiefe im Erdboden an.
Fuchsrote Lockensandbiene lebt gerne in Pflasterfugen
Da die Wildbiene nicht zu den seltenen Arten gehört und da sie – ähnlich wie bei der Auswahl der Nahrung – auch bei den Niststellen nicht sehr anspruchsvoll ist, nistet sie auch schon mal an Stellen, an denen man Wildbienen vielleicht nicht vermutet. „Selbst in Pflasterfugen und zwischen städtischen Wohnblocks finden wir die kleinen Erdhügelchen ihrer Kinderstuben“, teilt „Deutschland summt!“ mit und verweist auf Nachweise von Vorkommen mit bis zu 50 Nestern pro Quadratmeter.
Und darin geschieht eine Besonderheit, die man in allen Nestern beobachten kann, in die sogenannte Kucksbienen ihre Eier legen. Das tun sie nämlich gerne auch in die Erdnester der Fuchsroten Lockensandbiene. Und mit „sie“ sind in diesem Fall Wespenbienenarten gemein, die ihre Eier den Lockensandbienen unterschieben und in deren Nestern mitversorgen lassen. Außerdem leben auf den Hinterleiben der Wildbiene des Monats März zeitlebens sogenannte Endoparasiten, die mit Käfern verwandten Weibchen der Fächerflügler.
Hilfe durch Nichtstun im Garten
Um ihre Brutzellen versorgen zu können, benötigt die Lockensandbiene in unmittelbarer Nähe Futterpflanzen. Ihr Flugradius ist nicht besonders groß. Unterstützen kann sie jeder in seinem eigenen Garten und zwar am besten durch Nichtstun. „Verzichten wir auf das Düngen, häufiges Mähen und ständiges Auskratzen der Pflasterfugen von Trittsteinplatten, verbessern wir die Startbedingungen für viele Wildbienen und Co.“, teilt dazu „Deutschland summt!“ mit. Schon mit einigen Beerensträuchern und lückigen Rasenflächen könne sie demnach jeder in seinen eigenen Garten locken und dort beobachten.
Ihren Namen hat die Fuchsrote Lockensandbiene natürlich durch ihr Aussehen erhalten: Auf dem langen Rücken und Hinterleib der Weibchen wächst ein leuchtend rotbrauner Pelz. Ihr Kopf und ihre Unterseite sind dagegen pechschwarz. Die Weibchen sind mit 14 Millimetern etwas größer als die 12 Millimeter großen Männchen.
Weitere Infos zur Fuchsroten Lockensandbiene hat „Deutschland summt!“ in folgender Tabelle zusammengestellt:
Name | Fuchsrote Lockensandbiene (Andrena fulva, Müller 1766) |
Flugzeiten | März–Mai |
Nahrung und Lebensraum | unspezialisiert; sammelt gern an Beerensträuchern; nutzt viele Lebensräume, kommt häufig an Waldrändern, in Gärten und Parks vor |
Nistweise | an schütter bewachsenen Stellen, im Boden |
Parasiten | Stachelbeer-Wespenbiene (Nomada signata, Jurine 1870) Panzers Wespenbiene (Nomada panzeri, Lepeletier 1841) Fächerflügler (Stylops melittae, Kirby 1802) |
Gefährdung | gilt in Deutschland als nicht gefährdet; weitverbreitet, auch im Norden Deutschlands häufig |
Besonderheiten | charakteristische Färbung; Weibchen im Feld unverwechselbar |
Tipps, wie bienenfreundliche Strukturen gestaltet werden können, findet jeder auf den Websites wir-tun-was-fuer-bienen.de und deutschland-summt.de.
jtw
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