Kein Rekordjahr, aber dennoch sehr gut: So beurteilen die Imker in Deutschland die Ernteergebnisse der Frühtracht 2022. Vor allem im Vergleich zum Vorjahr fällt sie stark aus. Regional zeigen sich aber Unterschiede.
Das Honigjahr 2021 als Vergleich heranzuziehen, ist schwierig. Die Honigernte fiel im vergangenen Jahr nämlich sowohl im Frühling als auch im Sommer sehr schlecht aus. Bei der Frühtracht kamen die Imker, die überhaupt Honig ernten konnten, im Schnitt nur auf 15,4 Kilogramm je Bienenvolk. Da klingen die diesjährigen Werte umso besser. So meldet das Fachzentrum Bienen und Imkerei in Mayen 21,2 Kilogramm im Vergleich dazu für die Frühtracht 2022.
Frühtracht 2022: Raps macht den Unterschied
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Das sind die Ergebnisse der Umfrage zur Honigernte im Frühjahr, an der rund 8.500 Imker aus ganz Deutschland teilgenommen haben. Nimmt man in die Ergebnisse auch die der Imker hinein, die keinen Honig ernten konnten, so liegt der Schnitt immer noch bei 19,6 Kilogramm Frühtracht pro Bienenvolk im Vergleich zu 7,4 Kilogramm Frühtracht im Jahr 2021.
Christoph Otten, der Leiter des Fachzentrums, nennt diese Ergebnisse gegenüber tagesschau.de „gut und überdurchschnittlich“, aber von einer „Rekordernte“, wie man es schon in anderen Berichten lesen konnte, möchte er dennoch nicht sprechen. Denn wie in jedem Jahr sind einerseits die Trachtzeiten – Frühjahr und Sommer – meist sehr unterschiedlich und die Ergebnisse der Ernte des Sommerhonigs stehen noch aus. Vielerorts ernten die Imker derzeit den letzten Honig des Jahres und bisher deutet nichts darauf hin, dass die Mengen derart hoch liegen wie im Frühjahr. Die Trockenheit und Hitze zeigt sich auch darin, dass die Pflanzen wenig Nektar produzieren. Andererseits zeigten sich bei der Ernte der Frühtracht 2022 wieder große regionale Unterschiede.
Frühtracht in guter Qualität
So konnten nach Angaben des Fachzentrums in Mayen überdurchschnittliche Ergebnisse vor allem in den meist Raps-geprägten Bundesländern Sachsen-Anhalt, Sachsen oder Schleswig-Holstein erreicht werden. Im Gegensatz dazu zeigten die Ergebnisse in den südlichen Bundesländern wie in Bayern oder Baden-Württemberg zwar gute Werte. Aber sie lagen unter dem bundesweiten Schnitt. Alle detaillierten Ernteergebnisse können in einer Tabelle im aktuellen Infobrief der Bieneninstitute nachgelesen werden.>>>
Dieser zeigt auch, dass die Qualität der Frühtracht 2022 sehr gut ausfällt. „Mit im Mittel 17 Prozent Wassergehalt lagen die meisten Honige, im Gegensatz zum letzten Jahr, im unkritischen Bereich. Sie zeigten mit nur geringen Schwankungen kaum regionale Unterschiede“, heißt es in der Beurteilung von Christoph Otten.
jtw
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