Der Sommer ist da, es ist Garten- und Urlaubszeit – aber auch die Zeit, in der viele Wespen aktiv sind. Sie haben zu Unrecht einen schlechten Ruf, denn sie übernehmen wichtige Funktionen im Ökosystem.
Der Jahr 2024 ist sehr wechselhaft. Nach einem milden Winter startete es bereits mit frühen, warmen Tagen und gleichzeitig viel Regen. Zwar gingen die Temperaturen immer wieder merklich nach unten, dennoch entwickelten sich die Pflanzen vorzeitig. Das Wetter kam auch einigen Insekten zugute. Entgegen der Prognosen im Frühsommer sind es jedoch nicht Wespen, die sich stark vermehren konnten. Viel Regen, volle Gewässer und Pfützen sorgten überall dafür, dass es viele Stechmücken gibt, die ihre Eier an den Gewässerrändern ablegen.
Als besonderes Wespenjahr lässt sich 2024 bisher nicht bezeichnen. Doch jetzt kommt die Zeit, in der sie am aktivsten sind. Wenn das „große Blühen“ in der Natur vorbei ist, suchen sie öfter dort Nahrung, wo wir unsere Speisen offen stehen lassen.
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Wenn Wespen verstärkt auf Nahrungssuche sind, werden Beschwerden laut. Die Wespe leidet unter einem schlechten Image und muss sich gegen viele Vorurteile behaupten. Kaum einer weiß dagegen vom Nutzen dieses Bestäubers. Auch dass es verschiedene Wespenarten gibt, ist oftmals unbekannt.
Wespen: Vielfalt oft unbekannt
Hauptsächlich zwei Arten besuchen uns direkt am Esstisch und fliegen um uns herum, wenn wir im Sommer draußen sind: Die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe. Es gibt allerdings noch zahlreiche andere staatenbildende oder solitär lebende Wespenarten. Viele davon bemerken wir kaum, da sie weder angriffslustig noch sonst interessiert daran sind, uns nahe zu sein.
Allen Wespen gemein ist, dass sie andere Insekten jagen, um ihren eigenen Nachwuchs zu ernähren. Sie verfüttern etwa Mücken, Fliegen und Bremsen an ihre Brut und tragen damit eine entscheidende Funktion im Naturhaushalt. Die erwachsenen Wespen sammeln hingegen Zuckerhaltiges, um sich zu ernähren, knabbern an Früchten an Bäumen und Büschen und manches Mal auch an Essen von unseren Tellern. Imkerinnen und Imker kennen außerdem die Situation, dass Wespen Bienenvölker ausräubern, wenn diese im Spätsommer Futter bekommen. Dann sollte man unter anderem das Flugloch an den Beuten verkleinern.>>>
Keine Wespen am Esstisch: Das hilft
Wirklich aggressiv werden Wespen meist nur in der Nähe ihres Nestes, das sie verteidigen wollen. Irritieren kann sie es auch, wenn wir unruhig werden – etwa um uns schlagen, die Wespen anpusten oder wenn wir versuchen, sie zu verscheuchen. Besser ist es, den Kontakt zu ihnen zu meiden und sie erst gar nicht mit Speisen anzulocken.
Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) rät dazu, Nahrungsmittel im Freien grundsätzlich abzudecken und Reste wegzuräumen. Außerdem sollte man sich und vor allem Kindern nach dem Essen den Mund abwischen, damit Wespen nicht angelockt werden und unangenehme Situationen entstehen. Nur die beiden oben genannten Wespenarten – es sind nach Angaben des Nabu zwei von acht heimischen Wespenarten – mögen übrigens Süßspeisen, Fleisch und Wurst.
Insbesondere beim Grillen im Garten oder auf dem Balkon kann auch eine Ablenkfütterung helfen, um den Kontakt zu Wespen zu meiden. Wie diese an besten funktioniert und viele weitere Tipps, um Wespen vom Essenstisch, vom Balkon und eigenen Haus fernzuhalten, lesen Sie hier>>>
jtw
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