Darum lieben Wildbienen Weinberge

14. November 2022

Über elf Jahre hinweg haben Forscher Insekten im Steillagen-Weinbau an der Mosel beobachtet. In den Weinbergen konnten sie mehr als 170 Wildbienenarten und auch viele gefährdete Insekten finden. Nun ist das Projekt beendet und die Forscher ziehen Bilanz.

Als „Hotspot der Artenvielfalt“ und „Refugium für gefährdete Insektenarten“ benennen die Wissenschaftler die Weinberge an der Mosel mit besonders steilen Hängen. Hier sind oftmals Querterrassen mit blütenreichen Böschungen angelegt. Es sind kleinteilige Strukturen. Zwischen den Reben kann sich eine für Bienen attraktiven Vegetation ausbreiten. Da auch die Pflanzen, die hier blühen, sehr artenreich sind, erfreuen sich einerseits Honigbienen daran, aber auch besonders viele Wildbienen.

Artenreiche Weinberge mit vielen Wildbienenarten

Jetzt das Bienen-Journal lesen

DBJ Ausgabe 12/2024

Aktuelle Ausgabe

Zwar haben die Forscher auch entdeckt, dass Honigbienen im Sommer gerne mal an den zuckerhaltigen Weinbeeren naschen. Die Blüte der Kulturrebe ist aber für sie nicht attraktiv. Und auch für die Vielfalt der entdeckten Wildbienen spielt die Vegetation zwischen den Reben an den Weinbergen eine größere Rolle.

Zu diesen Ergebnissen kamen Wissenschaftler des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Mosel, des Julius Kühn-Instituts und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. In einem über elf Jahre angelegten Projekt haben sie den Steillagenweinbau erforscht.

Weinberge an Steilhängen: Refugium für gefährdete Insektenarten

Braunschuppige Sandbiene
Die Braunschuppige Sandbiene (Andrena curvungula) fühlt sich auf den Brachflächen der Mosel-Steillagen wohl. Foto: Michael Maixner/JKI

Aus den Befunden des Langzeitprojekts haben die Beteiligten praktische Tipps für Winzerinnen und Winzer abgeleitet, wie diese in den Steilhängen der Weinberge die Insektenvielfalt weiter fördern können. Denn neben den Wildbienen profitieren auch Schmetterlinge von dem besonderen Lebensraum. Die Forschenden konnten hier 58 Tagfalterarten bestimmen.

Dass sie die steilen Weinberge an der Mosel als „Refugium für gefährdete Insektenarten“ bezeichnen, liegt daran, dass insgesamt 30 Prozent der nachgewiesenen Wildbienenarten sowie 52 Prozent der Tagfalterarten, die sie hier beobachten konnten, laut der Roten Liste Deutschlands (inkl. Vorwarnliste) als gefährdet gelten.

Mehr zu dem Forschungsprojekt kann man unter julius-kuehn.de nachlesen.>>>

jtw

Abonnieren Sie unseren Newsletter!

Mit unserem Newsletter sind Sie immer auf dem aktuellen Stand.

Gratis Checkliste

In unserer Checkliste zum Herunterladen erfahren Sie, was aktuell zu beachten und tun ist, übersichtlich und strukturiert gefüllt mit Fachinformationen und -hintergründe.

Fachinformationen

Mit dem Bienen-Journal bleiben Sie immer auf dem neusten Stand. Auch Imker mit langjähriger Berufserfahrung kommen auf Ihre Kosten.

Grundlagen

Wichtig für uns ist es, neben den Fachinformationen, Grundlagen zu vermitteln, die für die Imkerei von essenzieller Bedeutung sind.

Abonnieren →