Über elf Jahre hinweg haben Forscher Insekten im Steillagen-Weinbau an der Mosel beobachtet. In den Weinbergen konnten sie mehr als 170 Wildbienenarten und auch viele gefährdete Insekten finden. Nun ist das Projekt beendet und die Forscher ziehen Bilanz.
Als „Hotspot der Artenvielfalt“ und „Refugium für gefährdete Insektenarten“ benennen die Wissenschaftler die Weinberge an der Mosel mit besonders steilen Hängen. Hier sind oftmals Querterrassen mit blütenreichen Böschungen angelegt. Es sind kleinteilige Strukturen. Zwischen den Reben kann sich eine für Bienen attraktiven Vegetation ausbreiten. Da auch die Pflanzen, die hier blühen, sehr artenreich sind, erfreuen sich einerseits Honigbienen daran, aber auch besonders viele Wildbienen.
Artenreiche Weinberge mit vielen Wildbienenarten
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Zwar haben die Forscher auch entdeckt, dass Honigbienen im Sommer gerne mal an den zuckerhaltigen Weinbeeren naschen. Die Blüte der Kulturrebe ist aber für sie nicht attraktiv. Und auch für die Vielfalt der entdeckten Wildbienen spielt die Vegetation zwischen den Reben an den Weinbergen eine größere Rolle.
Zu diesen Ergebnissen kamen Wissenschaftler des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Mosel, des Julius Kühn-Instituts und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. In einem über elf Jahre angelegten Projekt haben sie den Steillagenweinbau erforscht.
Weinberge an Steilhängen: Refugium für gefährdete Insektenarten
Aus den Befunden des Langzeitprojekts haben die Beteiligten praktische Tipps für Winzerinnen und Winzer abgeleitet, wie diese in den Steilhängen der Weinberge die Insektenvielfalt weiter fördern können. Denn neben den Wildbienen profitieren auch Schmetterlinge von dem besonderen Lebensraum. Die Forschenden konnten hier 58 Tagfalterarten bestimmen.
Dass sie die steilen Weinberge an der Mosel als „Refugium für gefährdete Insektenarten“ bezeichnen, liegt daran, dass insgesamt 30 Prozent der nachgewiesenen Wildbienenarten sowie 52 Prozent der Tagfalterarten, die sie hier beobachten konnten, laut der Roten Liste Deutschlands (inkl. Vorwarnliste) als gefährdet gelten.
Mehr zu dem Forschungsprojekt kann man unter julius-kuehn.de nachlesen.>>>
jtw
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