Die Blutweiderich-Langhornbiene ist selten geworden. In vielen Gegenden Deutschlands sind Daten zu ihr gar nicht erfasst. Ihre Hauptnahrung ist der Blutweiderich. Im September 2024 ist die Blutweiderich-Langhornbiene die Wildbiene des Monats. So kann sie jeder schützen:
Die Blutweiderich-Langhornbiene (Eucera salicariae) muss sehr fleißig sein. Um eine einzige Brutzelle für ihren Nachwuchs zu versorgen, benötigt sie Blutweiderich-Pollen von über 200 Blüten. Der Blutweiderich ist ihre Hauptnahrungsquelle und nur manches Mal nutzt sie auch den Ruten-Weiderich (Lythrum virgatum) als Pollenquelle oder den Pollen von Weißem Steinklee (Melilotus albus).
So kann man die Wildbiene des Monats September 2024 schützen
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Um so spezialisierter eine Wildbiene ist, desto schwerer hat sie es, genügend Nahrung zu finden. Daher kann man die Blutweiderich-Langhornbiene unterstützen, in dem man Blutweiderich im eigenen Garten oder auf dem Balkon pflanzt. Davon profitieren auch andere Wildbienen sowie Schmetterlingsarten.
Unterstützung braucht die Blutweiderich-Langhornbiene schon allein deshalb, weil sie selten geworden ist und nur noch in bestimmten Gegenden Mitteleuropas vorkommt. Ihre Nester baut sie an offenen Bodenstellen mit spärlicher Vegetation, zum Beispiel in Sand und Löss-Lehm, oft in Hochwasserdämmen, Löss-Böschungen und Erdwegen. Doch genau diese Lebensräume findet sie immer seltener. Aus diesem Grund hilft es auch, ihr offene, vegetationsarme Bereiche mit sandigem oder lehmigem Boden und damit Nistmöglichkeiten anzubieten.
Tipps, wie jeder bienenfreundliche Strukturen gestalten kann, finden Sie auch unter wir-tun-was-fuer-bienen.de und deutschland-summt.de.
Blutweiderich-Langhornbiene: Fakten im Überblick
Um über die mittlerweile schwierigen Lebensbedingungen der Blutweiderich-Langhornbiene zu informieren, haben die Initiative „Deutschland summt!“ und die dahinterstehende Stiftung für Mensch und Umwelt sie zur Wildbiene des Monats September 2024 ausgewählt. „Deutschland summt!“ hat folgende Informationen über sie zusammengestellt:
- Name: Blutweiderich-Langhornbiene (Eucera salicariae LEPELETIER, 1841)
- Flugzeiten: Mitte Juli bis weit in den September
- Lebensraum: warme, offene Landschaften, Fluss- und Bachauen, alte Sand- und Kiesgruben
- Nahrung: streng spezialisiert auf Blutweiderich (Lythrum salicaria), gelegentlich auch an Ruten-Weiderich (Lythrum virgatum) und Weißem Steinklee (Melilotus albus)
- Nistweise: baut Nester an offenen Bodenstellen mit spärlicher Vegetation, zum Beispiel in Sand und Löss-Lehm, oft in Hochwasserdämmen, Löss-Böschungen und Erdwegen
- Kuckucksbienen: Filzbiene Epeolus tristis; diese ist nur in Österreich und in der Schweiz nachgewiesen
- Gefährdung: in Deutschland gefährdet; in Berlin und Bayern ausgestorben, in Brandenburg vom Aussterben bedroht, in Baden-Württemberg stark gefährdet, in Rheinland-Pfalz gefährdet, für die restlichen Bundesländer keine Angaben
- Besonderheiten: stark verlängerte Fühler der Männchen; enge Bindung an Blutweiderich (Hauptnahrungsquelle)
Zu erkennen ist die etwa elf Millimeter große Blutweiderich-Langhornbiene an ihrer filzigen, langen und gelbbraunen Behaarung an der Brust und am zweiten Hinterleibsegment. Das mittlere Segment besitzt gräuliche Filzhaare. Die Behaarung fällt bei den Weibchen stärker aus als bei den Männchen. Diese wiederum haben auffallend lange Fühler, die fast ihre gesamte Körperlänge erreichen.
jtw
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