Biologen aus Texas haben untersucht, wie Glyphosat auf Bienen wirkt. Da der Unkrautvernichter die Darmflora der Bienen schädigt, werten sie es als eine Ursache für das weltweite Bienensterben.
Glyphosat stört die Darmflora von Honigbienen. Das Unkrautvernichtungsmittel schaltet ein bestimmtes Enzym in Pflanzen aus, wodurch diese eingehen. Dieses Enzym kommt nicht in Tieren, aber in einigen Mikroorganismen vor. Wissenschaftler der Universität von Texas wiesen nun nach, dass auch einige Darmbakterien der Honigbiene durch Glyphosat beeinträchtigt werden. Diese Bakterien sind für die Verarbeitung der aufgenommenen Nahrung und für die Abwehr von Krankheitserregern wichtig.
Honigbienen werden anfälliger für Stressfaktoren aus der Umwelt
Die Forscher beobachteten die Veränderungen in der Darmflora drei Tage nach einer Fütterung mit Glyphosat in Konzentrationen, die auch in der Umwelt gemessen wurden. Die Behandlung mit Glyphosat allein führt nicht zu einer Verkürzung der Lebensdauer. Wurden junge behandelte Arbeiterinnen anschließend allerdings dem Bakterium Serratia marcescens ausgesetzt, das häufig in der Umwelt vorkommt, erhöhte sich deren Sterberate im Vergleich zu unbehandelten Kontrollbienen.
Die Wissenschaftler vermuten, dass Honigbienen anfälliger für Stressfaktoren aus der Umwelt sind, wie Krankheitserreger und minderwertige Nahrung, wenn ihre Darmflora gestört ist. Folglich könnte Glyphosat die Gesundheit von Bienenvölkern negativ beeinflussen.
Um ein Verbot des Wirkstoffes wird immer wieder gestritten. Im letzten Jahr wurde seine Zulassung in der EU um fünf Jahre verlängert. Die Studie erschien in der Fachzeitschrift PNAS.
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