Der „klebrige Protest“ des Imkerpaars Seusing hat es auf viele Nachrichtenseiten gebracht. Sogar die Washington Post berichtet über den „sticky protest“ auf Ihrer Internetseite. Das brandenburgische Paar hatte mit Unterstützung einiger Kolleginnen und Kollegen gestern rund 2,5 Tonnen Honig zum Bundeslandwirtschaftsministerium gebracht. Nach Angaben der Imker sind etwa vier Tonnen ihrer Ernte derart hoch mit Glyphosat belastet, dass der Honig nicht mehr verkauft werden darf.
Rechtsstreit mit den Landwirten
Das Paar befindet sich zurzeit in einem Rechtsstreit mit den Landwirten. Es geht um die Frage, ob das Glyphosat entsprechend der guten fachlichen Praxis ausgebracht wurde und wer für den 60.000 Euro hohen Schaden aufkommt. Der Unmut richtet sich aber vor allem gegen die Agrarpolitik von Ministerin Julia Klöckner. Die Imker sehen darin den Hauptgrund, dass solche Situationen überhaupt entstehen. Abteilungsleiter Stefan Schulz, der die Demonstranten als Vertreter des Bundeslandwirtschaftsministerium empfangen hatte, sah das Geschehene eher als Einzelfall und warnte davor, das Ansehen des deutschen Honigs durch aus seiner Sicht überzogene Diskussionen zu schädigen. Dem dbj ist zumindest noch ein weiterer Fall aus dem vergangenen Jahr bekannt, indem ein Imkerpaar aufgrund von Grenzwertüberschreitungen seinen Honig nicht mehr verkaufen konnte. Frühere Fälle zeigten zudem, dass sich betroffene Imker oft nicht melden, da sie den Verlust ihres guten Rufes und den von Kunden fürchten.
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„Wir haben es satt!“
Glyphosat wird auch auf der Demo „Wir haben es satt!“ Thema sein, die am Samstag in Berlin stattfindet. Dort wird der betroffene Imker Sebastian Seusing auf der Auftaktkundgebung sprechen. Diese wird von 12:00 bis 12:45 Uhr am Brandenburger Tor abgehalten. An der Demonstration wollen auch wieder viele Imker teilnehmen.
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TOP-THEMEN im Dezember-Heft
1. Vielfalt in Kasachstan
Unberührte Natur und Artenvielfalt – davon gibt es in Kasachstan reichlich. Der Entomologe Christian Schmid-Egger begab sich auf Erkundungstour in das zentralasiatische Land und berichtet.
2. Stockluft-Therapie
Das Inhalieren von Bienenstockluft hat sich zu einer alternativen Therapieform entwickelt. Imker und Heilpraktiker arbeiten dabei oft eng zusammen. Die kassenärztliche Anerkennung fehlt hierzulande allerdings noch. Ein Bericht aus der Anwendungspraxis.
3. Honigverfälschungen
Seit Oktober machen Enthüllungen über verfälschte Supermarkt-Honige Schlagzeilen. In einer eigens dazu angesetzten Diskussionsrunde auf der eurobee blieben hinsichtlich der angewandten Methode jedoch einige Fragen offen. Eine Zusammenfassung.
4. Futterkranzprobe
Pia Aumeier erklärt, wie sie ihre Bienenstände vor einer Infektion mit Amerikanischer Faulbrut schützt, indem sie regelmäßig Futterkranzproben nimmt. Ein Fahrplan für das Ziehen der Futterkranzprobe.
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