Trotz Corona – die Varroamilbe schläft nicht. Bienen-Journal Redakteurin Xandia Stampe berichtet, wie sie Ameisensäure bei ihrem Imkervereinsvorsitzenden abholte in Zeiten der geltenden Corona-Auflagen.
Eines der größten Probleme in der Imkerei stellt der Befall unserer Bienen mit der Varroamilbe dar. Jetzt im Frühjahr werden Drohnenrahmen ausgeschnitten um die Befallsschwelle niedrig zu halten.
Später, so ab Juli verwenden wir den Nassenheider Verdunster um die Varroen zu bekämpfen, damit möglichst gesunde Bienen überwintern können. Das hat sich bei uns bisher immer bewährt. So haben wir über den Winter kein Volk verloren, wenn man davon absieht, dass ein Volk weisellos geworden war und wir es abfegen mussten.
Ameisensäure: Sammelbestellung auch zu Corona-Zeiten
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Der Imkerverband Berlin hat schon jetzt im April, für seine Mitglieder eine Sammelbestellung von Ameisensäure 60 % ad us. vet., vom Serumwerk Bernburg organisiert. Von den 16 Berliner Vereinen beteiligten sich 13 und bestellten 930 Liter Ameisensäure. Denn besser man hat, als man hätte.
19 Imkerfreunde und Imkerfreundinnen unseres Imkervereins Köpenick orderten 80 Liter Ameisensäure. Am Mittwoch kam sie bei Hans-Peter Otto von Imkerverein Lichterfelde an, er informierte alle Vereine sodass die Abholung schnell vonstattenging.
In Köpenick konnten die bestellten 1-liter-Flaschen beim Vereinsvorsitzenden abgeholt werden. Eine gute Gelegenheit mal wieder ein paar persönliche Worte zu wechseln – natürlich unter Wahrung jeglicher Corona-Auflagen, sprich Einhaltung der Abstandsregeln. Schließlich nähert sich der Imkerdurchschnitt bedenklich der Risikogruppe.
Vereinsleben fehlt zu Corona-Zeiten: „Der Imkermensch ist ein soziales Wesen“
Natürlich wird so ein Zusammentreffen auch für den imkerlichen (Erfahrungs-)Austausch genutzt – die monatliche Versammlung musste ja ausfallen. So erfuhren wir, wer wo im Raps steht und wie es dort aussieht. Viel zu trocken war die einhellige Meinung, wenn es nicht bald regnet … Einige Kollegen beklagten ebenfalls weisellose Völker, andere meinten, die Völker wären noch zu schwach.
So hatten wir nacheinander wieder mal direkten Kontakt zu unseren Imkerfreunden, die es sehr bedauerten, so „im eigenen Saft“ schmoren zu müssen. Da sieht man mal, dass Imkerversammlungen/Treffen/Schulungen nicht gänzlich durch virtuelle Angebote ersetzt werden können. Der Imkermensch ist eben ein soziales Wesen, mit dem Wunsch nach Gemeinsamkeit – auch bei der Standschau am Grill – aber niemand weiß heute, ob das in diesem Jahr möglich sein wird.
Xandia Stampe
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