„Tee mit Honig“ ist beliebt und gilt als wirksames Hausmittel gegen Erkältungskrankheiten. – Was steckt dahinter? Und wie wirkt er am besten?
Wenn es im Hals kratzt, wenn man beginnt, auch im Warmen zu frieren oder die dicke Erkältung schon da ist, greifen viele zum Tee mit Honig. Er wärmt, entspannt und schmeckt. Doch Tee mit Honig kann noch mehr. Der Honig kann die Beschwerden lindern – auch hartnäckigen Husten. „Seine Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend und verdünnen die Sekrete, so dass einfacher und schmerzfreier abgehustet werden kann“, erklärt Dr. Annette Schroeder. Sie ist Lebensmitteltechnologin an der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim. Außerdem sorge Honig durch seine Konsistenz für eine gute Benetzung der Schleimhäute und wirke dadurch der Überproduktion von Schleim entgegen. Das ist lindernd gegen den Hustenreiz.
Jetzt das Bienen-Journal lesen
Tee mit Honig: Entzündungshemmend mit Spüleffekt
Diese gesundheitsfördernden Effekte gelten für Honig generell. So rät die Expertin auch, Honig gegen Erkältungssymptome am besten pur zu genießen: „Den Honig langsam im Mund zergehen lassen. Das geht am Besten mit kristallisiertem Honig.“ Aber auch im Tee wirkt er lindernd. „Hier kommt der Spüleffekt hinzu. Das heißt die Krankheitserreger werden beim Trinken von viel Flüssigkeit weggespült. Das ist immer gut und wichtig bei Erkältungen“, erklärt Annette Schroeder.
Sie rät bei Erkältungen zu Tees, die selbst noch eine entzündungshemmenden Wirkung haben wie Ingwertee, Salbeitee oder auch klassische Erkältungsteemischungen. Und auch beim Honig gibt es Unterschiede. So hätten sich vor allem dunkle Honige wie Waldhonig, Buchweizenhonig, Edelkastanienhonig bewährt. Sie enthalten neben den wichtigen Honigenzymen mehr Antioxidantien mit ebenfalls antibakterieller und damit entzündungshemmender Wirkung.
Honig nicht zu heiß in den Tee geben
Genau diese Enzyme sind es aber auch, die Schaden nehmen können, wenn man den Tee mit Honig zu heiß trinkt. So sollte man den Honig erst dann in den Tee geben, wenn der Tee unter 40 Grad Celsius hat. Dazu sagt die Lebensmitteltechnologin: „Honigeigene Enzyme wie Invertase, Diastase und Glucoseoxidase werden bei höheren Temperaturen inaktiviert.“ Vor allem die Glucoseoxidase sei wichtig für die entzündungshemmende Wirkung. Diese spaltet die Glucose (den Traubenzucker) in Gluconsäure und Wasserstoffperoxid, das wiederum in Wasser und Sauerstoff zerfällt. Dadurch komme unter anderem die entzündungshemmende Wirkung von Honig zustande.
jtw
Abonnieren Sie unseren Newsletter!
Mit unserem Newsletter sind Sie immer auf dem aktuellen Stand.
Themen: