Maikrankheit: Wenn Bienen Verstopfung haben

05. Mai 2023

Im Frühsommer ist das Wetter oft noch instabil. Das kann bei den Bienen zur sogenannten Maikrankheit führen. Das hilft dagegen.

Wenn warmes Wetter sich mit längeren Schlechtwetter- oder gar Kälteperioden abwechselt, können Bienen zwischenzeitlich nicht ausfliegen, obwohl sie schon mitten in der Arbeit stecken: Sie pflegen Brut, wollen Nektar sammeln und ihn zu Honig verarbeiten. Doch wenn Regen oder gar Frost sie im Bienenstock halten, kann es zu Problemen kommen – zur sogenannten Maikrankheit.

Maikrankheit erkennen

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„Die Maikrankheit tritt eigentlich nur dann im Frühjahr auf, wenn nach ausgiebigem Polleneintrag und intensiver Brutaufzucht eine Schlechtwetterperiode eintritt. Wenn die Bienen dann nicht ausfliegen können und akut an Wassermangel leiden, kann es Probleme geben“, sagt Dr. Otto Boecking, Leiter des Imkerfachberatungsdienstes des LAVES Institut für Bienenkunde Celle. Boecking weist darauf hin, dass die „Maikrankheit“ gar keine Krankheit im engeren Sinne sei, weil kein Krankheitserreger an dieser Erscheinung ursächlich sei. „Die Bienen leiden schlicht an Verstopfung“.

Betroffen von dieser Erscheinung sind junge Bienen, die als Ammenbienen viel Pollen aufnehmen, um ihn verarbeitet als Futtersaft an die Larven verfüttern zu wollen. Aufgrund der widrigen Wetterbedingung fehlt ihnen entsprechend Wasser bzw. frischer Nektar, den die Sammelbienen ihnen von außen eintragen müssten. Für die Verdauung des Pollens wird aber unbedingt Flüssigkeit benötigt. Der aufgenommen Pollen passiert somit teils unverdaut das Darmsystem der Ammenbienen. Er kann aufgrund seiner Zähigkeit jedoch nicht oder schwer ausgeschieden werden. Die Bienen werden flugunfähig.

Maikrankheit Zuckerwasser
Maikrankheit: Manches Mal brauchen die Bienen dann Zuckerwasser als Futter. Foto: Sabine Rübensaat

Maikrankheit behandeln

Diese Bienen sitzen am oder vor dem Flugloch, oft in kleinen Gruppen, zitternd mit aufgedunsenem Hinterleib. „Nimmt man diese Bienen zwischen die Finger, löst leichten Druck auf den Hinterleib aus, dann kommt der unverdaute Pollen ähnlich wie Zahnpasta aus der Tube als gelblicher Strang zum Vorschein – ein deutlicher Hinweis auf die Maikrankheit“, berichtet Boecking. Mitunter findet man solchen „Zahnpasta-ähnlichen“ Bienenkot auch am Flugloch.

Um die Maikrankheit zu behandeln, sollte man – dann, wenn sich erste betroffene Bienen zeigen – Zuckerwasser im Verhältnis 1:1 oder 1:2 direkt auf die bienenbesetzten Waben sprühen. Das Zuckerwasser nehmen die Bienen schneller an als Wasser ohne Zucker. Dann löst sich das Problem der Verstopfung meistens schnell auf.

jtw

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