Erste Hilfe aus dem Bienenvolk bei Husten, Erkältung oder kleinen Verletzungen: Mit diesen Rezepten für die Hausapotheke wird Honig zum Heilmittel.
Oxymel-Hustensaft
Oxymel ist eine Mischung aus Honig und Essig und gilt bei Naturheilkundlern als Universalmittel für die Gesundheit. Es wird zum Beispiel als Kur zur Stärkung der Verdauung eingesetzt.
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Zusammen mit Spitzwegerich hilft es bei Husten und Halsschmerzen. Der an Wegrändern weit verbreitete Spitzwegerich enthält neben dem antibiotischen Inhaltsstoff Aucubin auch Schleimstoffe, Saponine und Gerbsäure. Er wirkt reizmildernd und leicht hustenlösend.
Zutaten
- 200 g Buchweizenhonig (alternativ Wald- oder Edelkastanienhonig)
- 50 g Apfelessig
- 2 Handvoll Spitzwegerich
- 1/4 TL Steinsalz
Zubereitung
Schneiden Sie den Spitzwegerich in kleine Stücke, und füllen Sie ihn zusammen mit den anderen Zutaten in ein hohes Gefäß. Mixen Sie alles mit dem Pürierstab gut durch, und lassen Sie die Lösung für zwei Wochen an einem dunklen, kühlen Ort ziehen. Gießen Sie das Gemisch durch einen Kaffeefilter, und füllen Sie es in ein fest verschließbares Gefäß.
Anwendung
Bei Halsschmerzen und Husten nehmen Sie mehrmals täglich einen Teelöffel pur ein, oder mischen Sie drei Esslöffel des Hustensaftes in Tee, den Sie über den Tag verteilt trinken.
Der Hustensaft ist bei kühler Lagerung sechs Wochen haltbar.
Honig als Heilmittel: Hustenwickel
Warme Brustwickel können, vor allem Kindern, helfen, den Hustenreiz zu lindern, indem sie die Durchblutung fördern und krampflösend wirken. Honig ist schon durch seine antibakteriellen Eigenschaften bei Husten wirksam, allerdings muss man ihn dafür einnehmen.
Im Wickel fungiert er eher als Wärmeträger und wird durch seine natürlichen Inhaltsstoffe besonders gut auf der Haut vertragen – auch von den ganz Kleinen. Achtung: Bei Babys darf Honig nur äußerlich angewendet werden.
Zutaten
- 2 TL flüssiger Honig (kristalliner Honig kann vorher vorsichtig im Wasserbad erwärmt werden)
- 1/2 TL Kokosnussöl
- 2–3 TL Mehl
Zubereitung
Verrühren Sie alle Zutaten zu einem Brei, und tragen Sie diesen auf ein Stück Baumwollstoff (etwa 20 x 20 cm) auf. Die Konsistenz des Honiggemischs sollte dabei nicht zu flüssig sein, sonst bleibt es nicht gut auf dem Tuch haften.
Anwendung
Die Honigkompresse wird auf die Brust des Patienten gelegt und mit einem weicheren, größeren Tuch abgedeckt. Fixieren Sie das Ganze mit einer Mullwindel, die Sie um den Oberkörper wickeln. Bei Babys reicht schon eine Anwendung von zwei bis drei Stunden. Bei älteren Kindern kann der Brustwickel auch über Nacht auf der Haut bleiben.
Meist läuft etwas Honigbrei am unteren Ende des Wickels heraus. Legen Sie daher gegebenenfalls ein Handtuch unter. Je nach Beschwerden kann der Brustwickel bis zu drei Tage hintereinander angewendet werden.
Tipp: Statt einem Stofftuch können Sie auch ein Bienenwachstuch als Kompresse nutzen.
Honigpflaster
Die hautheilenden Eigenschaften des Honigs sind wissenschaftlich gut untersucht und kommen sogar in der konventionellen Medizin zum Einsatz.
Dabei muss es nicht immer der teure Manukahonig sein. Auch unsere einheimischen Honige wirken, allein schon durch ihren hohen Zuckergehalt, antibakteriell und können bei kleinen Wunden und Schnittverletzungen helfen, die Haut zu heilen.
Zutaten
- Ein Pflaster, das zu allen Seiten hin abschließt, sonst läuft der Honig aus.
- Honig (zum Auftrag eignet sich am besten fester oder auskristallisierter Honig).
Zubereitung
Bestreichen Sie die Wundauflage des Pflasters dünn mit Honig, und kleben Sie es auf die Verletzung.
Anwendung
Bei kleinen Schnittverletzungen oder Schürfwunden.
Honig als Heilmittel: Propolisextrakte
Propolis ist das Kittharz der Bienen. Sie besteht aus vielen unterschiedlichen Stoffen, die gegen Pilze, Bakterien und Viren wirken. Zudem ist Propolis reich an sogenannten Flavonoiden: sekundäre Pflanzenstoffe, denen antioxidative Eigenschaften zugeschrieben werden.
Die Wirkstoffe der Propolis lassen sich zum Beispiel in Alkohol oder Öl lösen und so zur Förderung der eigenen Gesundheit nutzen.
Achtung: Wenden Sie Propolisprodukte nur bei akuten Beschwerden oder Verletzungen an. Bei regelmäßiger Anwendung über lange Zeiträume besteht die Gefahr, eine Allergie zu entwickeln.
Propolistinktur
Zutaten
- 20 g abgekratzte Propolis aus dem Volk
- 80 ml 70%iger Alkohol
Zubereitung
Zerkleinern Sie die Propolis, und geben Sie sie zusammen mit dem Alkohol in ein Glas mit verschließbarem Deckel. Lassen Sie die Lösung an einem warmen, dunklen Ort ziehen, und schütteln Sie den Ansatz zwei- bis dreimal täglich durch.
Nach zwei Wochen gießen Sie die Flüssigkeit durch ein Küchensieb, das mit einem Kaffeefilter ausgekleidet wurde.
Verwenden Sie dafür am besten ein altes Sieb – Propolis hinterlässt hartnäckige Flecken. Füllen Sie die Tinktur in eine dunkle Glasflasche, und bewahren Sie sie an einem dunklen, kühlen Ort auf – so ist sie jahrelang haltbar.
Anwendung
Zur Stärkung des Immunsystems während einer Grippe oder Erkältung fünf bis zehn Tropfen der Tinktur in einem kleinen Glas Wasser oder Saft einnehmen. Bei Entzündungen in der Mundhöhle verwenden Sie zehn Tropfen derTinktur, in einem kleinen Glas Wasser gelöst, als Mundspülung.
Honig als Heilmittel: Propolisöl
Zutaten
- 1 EL Propolis aus dem Bienenvolk
- 200 g Olivenöl (alternativ Aprikosenkern- oder Mandelöl)
Zubereitung
Zermahlen Sie die Propolis mit einem Mörser oder einer alten Kaffeemühle. Das geht besonders gut, wenn Sie das Kittharz zuvor einfrieren – das macht es fest und brüchig.
Geben Sie die Propolis zusammen mit dem Öl in eine Schüssel, und erhitzen Sie alles unter regelmäßigem Umrühren für mindestens 30 Minuten auf maximal 50 °C im Wasserbad. Gießen Sie die Mischung durch einen Kaffeefilter, und füllen Sie das Öl in ein dunkles Gefäß.
Anwendung
Bei kleineren Verletzungen wie Schnitt- und Schürfwunden helfen die antibakteriellen Eigenschaften der Propolis beim Heilungsprozess. Durch das Öl wird die Haut zusätzlich gepflegt, und – anders als bei einer alkoholhaltigen Tinktur – brennt Propolisöl beim Auftrag auf Wunden nicht.
Saskia Schneider
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