Wer statt eines Gartens nur einen Balkon hat, kann Insekten mit der richtigen Bepflanzung trotzdem etwas Gutes tun. Das sind bienenfreundliche Balkonpflanzen und das brauchen sie.
Dass es nicht immer Geranien sein müssen, ist vielen klar. Doch auch Kamille, Löwenmäulchen oder Ringelblume – alles Wildpflanzen, die sich für den Balkonkasten oder den Blumentopf eignen – müssen nicht einzeln bzw. sortenrein stehen. Auch auf dem Balkon kann man Blühmischungen pflanzen und so auf kleiner Fläche eine Vielfalt anbieten. „Der Vorteil ist, dass die Samen einer guten Blühmischung nach und nach aufgehen und so ein langes Trachtband anbieten“, erklärt Dr. Matthias Wucherer vom Netzwerk Blühende Landschaft.
Zwar muss man bei Blühmischungen aufpassen, qualitative Varianten mit dem Saatgut zu wählen, die die wirklich bienenfreundlichen Balkonpflanzen enthalten. Aber grundsätzlich klappen Blühmischungen auch gut im Blumenkasten. Was bienenfreundliche Blumen auszeichnet, können Sie hier nachlesen.>>>
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Matthias Wucherer nennt ausgiebig blühende Balkonkästen „Nektartankstellen“. „Insekten brauchen gerade dort, wo die Strecken zur nächsten großen Blühfläche weit sind – wie etwa in großen Städten – immer wieder Plätze, wo sie zwischendurch Nahrung finden und Energie tanken können“, sagt er. Dabei muss man beim Pflanzen bienenfreundlicher Balkonpflanzen in Form von Blühmischungen aber beachten, dass diese zwar über eine lange Zeit Blüten zeigen, aber dass sich eben auch das Blütenangebot und damit die Optik ändert und nicht immer die gleichen Blüten blühen. Dafür sind Blühmischungen pflegeleicht und meist mehrjährig.
Bienenfreundliche Balkonpflanzen: Kräuter und Kletterpflanzen
Möchte man hingegen einzelne Sorten in die Blumenkästen oder Töpfe pflanzen, eignen sich für den Balkon auch besonders gut blühende Kräuter oder Kletterpflanzen, die man die Hauswand am Balkon hinaufklettern lässt. Auch wenn Kräuter nicht mehr ganz so intensiv schmecken, wenn man sie blühen lässt, sind sie für Honigbienen, Wildbienen und viele andere Insekten eine gute Nahrungsquelle. Hier sind als Beispiele Basilikum, Lavendel, Salbei und Thymian zu nennen. Sie gelten als bienenfreundliche Balkonpflanzen. Außerdem duften sie gut und sehen schön aus. Bei den Kletterpflanzen muss man nicht an eine ganze Wand voll Efeu denken. Auch vergleichsweise kleine Kletterpflanzen wie Duftwicken oder die Kapuzinerkresse eignen sich hier.
Und dann wären da noch eher klassische ein- oder mehrjährige Balkonpflanzen, deren Blüten Insekten Nahrung bieten können. Dabei sind Wildpflanzen der heimischen Sorten meist bienenfreundlicher als gezüchtete Pflanzen und ungefüllte Blüten den gefüllten zu bevorzugen. Sie bieten mehr Nektar bzw. die Bienen kommen besser an den Nektar heran. Matthias Wucherer gibt für den Kauf von bienenfreundlichen Balkonpflanzen als Tipp in der Gärtnerei bei Sonnenschein in den Außenanlagen zu schauen, um welche Pflanzen viele Insekten herumfliegen. „Meistens sieht man schon hier, welche Pflanzen die Bienen mögen und welche sie nicht interessieren“, sagt er.
Bitte nicht schneiden!
Die Auswahl ein- und mehrjähriger bienenfreundlicher Balkonpflanzen ist prinzipiell sehr groß. Sie reicht von Fuchsien und Löwenmäulchen über Ringelblumen, Steinkraut und Vergissmeinnicht bis hin zum Ziertabak. Listen der passenden bienenfreundlichen Balkonpflanzen gibt es hier.>>>
Matthias Wucherer hat noch einen zusätzlichen Tipp für die Bienenfreundlichkeit auf dem Balkon: „Wer im Herbst die Stängel von verblühten Pflanzen stehen lässt, schafft hier für viele Wildbienen Nistmöglichkeiten.“ Insekten nutzen die dann meist hohlen Stängel als Gänge. Sie legen Eier hinein, deren Larven dann im Frühjahr schlüpfen.
Weitere Tipps für bienenfreundliche Balkonpflanzen gibt es beim Netzwerk Blühende Landschaft.>>>
jtw
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