Bienen überwintern: So klappt`s in Kanada

25. November 2019

Oje, der kanadische Berufsimker Ian Steppler hatte wohl den falschen Platz für das Überwintern seiner Bienen ausgewählt. Einigen seiner Völker stieg das Wasser bis ins Flugloch. In Kanada stehen Imker vor diesen besonderen Herausforderungen.

Ein wichtiger Punkt für die erfolgreiche Überwinterung von Bienenvölkern ist die Wahl eines geeigneten Standplatzes – egal, ob hierzulande oder in Kanada. Abgesehen davon, dass er sonnig und windgeschützt sein sollte, muss er auch stets erreichbar sein. Welche Probleme Imker dabei in Kanada haben, hat das dbj bei der Reise zur Apimondia 2019 berichtet bekommen. Das untenstehende Video zeigt zudem, was ein kanadischer Imker erlebte, als er nach der Schneeschmelze zu seinen Bienen wollte.

Bienen überwintern: Vorsicht, wenn der Schnee schmilzt

Denn wenn in Kanada im Frühling die Schneemassen schmelzen, können manche Landstriche unter Wasser stehen. Dies musste auch Steppler erleben, der 1.200 bis 1.500 Bienenvölker in der Provinz Manitoba hält: An einem ungünstigen Standplatz schwappte den Völkern das Wasser nach der Schneeschmelze bis ins Flugloch.

Mithilfe seines Ladekrans konnte er die Paletten samt Beuten auf die Ladefläche hieven, aber anschließend steckte sein Laster fest. Da konnte ihn selbst ein normaler Traktor nicht helfen. Erst ein riesiger, achträdriger Traktor war in der Lage, den Laster aus dem Schlamm zu ziehen.

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Bienen überwintern: Beuten einpacken und viel Vorrat anlegen

Abgesehen vom Standplatz ist aber auch die richtige Winterkleidung für die Bienenbeuten ein großes Thema in Kanada. Vor allem in den Prärien, in denen es im Winter meist für längere Zeit bitterkalt werden kann. Da wird nicht über eine Überwinterung über offenem Boden diskutiert, sondern darüber, womit die Völker eingepackt werden sollen und wie umfangreich die Vorräte sein müssen.

Der Handel bietet dazu allerhand unterschiedliche Lösungen an, und die Imker sind natürlich auch selbst recht erfinderisch. Den Schnee, der die Völker manchmal regelrecht begräbt, räumen sie übrigens nicht weg. Er dient als zusätzliche Wärmeisolierung der Beuten.

Kanada: Manche Bienenvölker überwintern im Inneren

In einigen Regionen ist es sogar üblich, die Beuten den Winter über ins Innere zu holen. Dann stehen die Völker teilweise in langen Reihen gestapelt in Hallen, während draußen der eisige Wind um die Ecken pfeift. Aber auch diese Betriebsweise bringt wieder neue Herausforderung mit sich – man glaubt gar nicht, wie viel Wärme und Feuchtigkeit bereits ein einzelnes Bienenvolk produziert.

Mehr über die Überwinterung von Bienenvölkern in Kanada können Sie im Beitrag „Es wird kalt“ in der Dezemberausgabe des Deutschen Bienen-Journals lesen.

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TOP-THEMEN im April-Heft

1. DNA-Test

DNA-Tests zur Aufdeckung von Honigbetrug gelten manchen als Heilsbringer für die Imkerei. Andere sind hinsichtlich der aktuellen Aussagekraft dieser Methoden vorsichtig bis skeptisch. Wir fassen für Sie eine Diskussion zusammen, die während der Erwerbsimkertage im österreichischen Wels geführt wurde.

2. Vorsicht bei der Notfütterung

Honigverfälschungen sind zurzeit ein großes Thema, und die Analyse-Methoden haben sich in den letzten Jahren weiterentwickelt. Dadurch könnten auch Notfütterungen Probleme bereiten, wenn Futterreste im Honig eine Analyse anschlagen lassen. Dr. Ronald Jäger und Dr. Andreas Schierling berichten von ihrem Experiment. 

3. Varroa verhindern durch Brutpausen

Nach dem Schwärmen im Sommer und Frostperioden im Winter kommt es zu natürlichen Brutpausen im Volk. Mit einem Königinnenisolator können Sie diese auch ganz gezielt herbeiführen. So können Sie die Vermehrung der Varroa stören und die Milbenpopulation wirksam reduzieren.

4. Reiseziel Apimondia 2025

Nur noch fünf Monate, bis am 23. September die Apimondia in Kopenhagen startet. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie eine Reise zum Weltimkerkongress planen können. Immerhin bewirbt sich Deutschland dort für die Austragung der Apimondia 2029. Wollen Sie das verpassen?

 

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