Die Natur macht es vor
Hehres Ziel eines Bienenvolkes war und ist es sich zu vermehren. So kann es Krankheiten abschütteln sowie Unwägbarkeiten durch Feinde, Elementarschäden an der Behausung und die lange Winterruhe ausgleichen. Vornehmlich die alte Königin ging beim Schwärmen mit einem großen Teil der Bienen ab, oftmals folgten junge Königinnen, ebenfalls mit einem Teil der Bienen. Zurück blieben Waben mit Brut, jungen Bienen und einer jungen Königin. Jedes dieser Völker hatte nun ein neues Ziel: erfolgreich zu überwintern.
Schwache Bienenvölker stärken – So geht es
Bienenvölker konsequent schröpfen
Ausgehend vom natürlichen Teilungsvorgang der Bienen teile ich die Bienenvölker zum Zeitpunkt des aufkommenden Schwarmtriebes am Stand in je einen Teil mit der Königin samt dem größten Teil der Bienen und einen Teil mit der Brut und den zur Weiterpflege erforderlichen Jungbienen. Dieser Eingriff erfolgt am Ende einer Tracht, sodass ich fünf Fliegen mit einer Klappe schlagen kann. Mit einem einzigen Eingriff sorge ich für Schwarmverhinderung, Jungvolkbildung, Bauerneuerung, integrierte Varroabekämpfung und ernte Honig. In der Praxis sieht das so aus:
Am Ende der Früh- oder Robinientracht entnehme ich die gesamte verdeckelte Brut, also alle Waben, auf denen sich verdeckelte Brut befindet, aus den Völkern und bilde daraus am selben Stand brutstarke Ableger. Dabei werden die Bienen von jeder zweiten Wabe zurück in die Muttervölker gefegt. Die in den Ableger gelangten Flugbienen fliegen in die Muttervölker zurück. Die Ableger erhalten ein bis zwei Futterwaben sowie eine schupfreife Edelzelle oder eine unbegattete Königin. Meist werden die Völker am selben oder folgenden Abend in die nächste Tracht abgewandert, die sie dann über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen ohne Leistungsverlust voll nutzen.
Fazit
Wer genügend Jungvölker erstellt, dem braucht nicht bange zu sein. Er muss sich nicht um Schwächlinge sorgen mit all ihrer Anfälligkeit für Krankheiten und als spätere Infektionsquelle für andere Völker. Schwächlinge gehören nicht auf einen Bienenstand und werden einfach durch Jungvölker ersetzt. Der Überschuss lässt sich seit Jahren hervorragend verkaufen – sei es an Imker, die mit der Überwinterung Probleme hatten, oder an die immer zahlreicher werdenden Neuimker.
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