Februar – Beuten bauen und Wanderplanung

01. Februar 2016

Einfache Beuten selbst gebaut

Im Februar gibt es am Bienenstand nur sehr wenig zu tun. Die Bienen bereiten sich auf den Reinigungsflug vor – und wir uns auf das kommende Bienenjahr. Das heißt, es wird geplant, gebaut und vorbereitet.

Im Februar kreischt die Kreissäge, es fliegen die Späne, und es ächzt der Akkuschrauber. Wir bauen, was ich in meiner Imkerei in der vergangenen Saison vermisst habe. Das dient dazu, die Arbeitsabläufe zu vereinfachen und zu beschleunigen, um die gesteigerte Nachfrage nach einheimischem Honig zu befriedigen.

Die Bauanleitung für die Hohenheimer Einfachbeute gibt es im Internet. Die Seitenteile der Beute sind bei mir 3,0 Millimeter höher als in der Anleitung. So passt zwischen die Zargen noch ein Absperrgitter aus Kunststoff, und ich kann auf die sperrigen Metallabsperrgitter im Holzrahmen verzichten.

Als Material verwende ich 24 Millimeter dickes, sägeraues Schalungsholz in fallenden Breiten. Das ist Fichten-, Kiefern- und Lärchenholz – meist wild gemischt. Es muss also kein Weymouthskiefernholz sein. Ich beziehe es über einen lokalen Holzhandel, der auch Baustellen beliefert. Es wird mit dem Lkw angeliefert und mit einem mächtigen Kran abgeladen. Zunächst mit einer Motorsäge, dann mit einer Kreissäge schneide ich passende Stücke zurecht. Schmale Stücke werden mit wasserfestem Holzleim zu größeren zusammengeklebt.

Dann schraube ich alle Teile zusammen. Auf Leim verzichte ich hierbei. Schrauben und Propolis halten alles stabil zusammen. Müssen Teile ausgetauscht werden, lässt sich eine Zarge problemlos auseinanderschrauben. Ein leichter Schlag mit einem Tischlerhammer reicht, und die propolisverklebten Teile lösen sich voneinander. Mit den erneuerten Bauteilen wird nun alles wieder neu zusammengesetzt.

Auch ein Beutenanstrich ist überflüssig. Die Außenseiten vergrauen, doch sofern das regennasse Holz wieder abtrocknen kann, wird es mich sicher überleben. Allerdings ist mit solchen Beuten kein Schönheitswettbewerb zu gewinnen. Die Bienen scheinen sich indes darin wohlzufühlen – und darauf kommt es ja an.

Futter rechtzeitig bestellen

Die Bienen wollen aber nicht nur wohnen, sie müssen im Winter auch satt werden. In den ersten Monaten des Jahres bestellen wir unseren Zuckerbedarf für die kommende Saison. Als Bioimker dürfen wir nur Biozucker verfüttern. Daran wird deutlich, dass bei der Produktion von Biohonig der gesamte Prozess eine Rolle spielt.

Nur wenn alle Produktionsschritte richtlinienkonform ablaufen, erfüllt der Honig am Ende die Voraussetzungen, um als Bioware vermarktet werden zu können. Ich beteilige mich am gemeinsamen Zuckereinkauf der Biolandimker, den ein Großimker im Verband organisiert. 
Leider ist Biozucker ein sehr knappes Gut und entsprechend teuer. Er ist von Jahr zu Jahr heftigen preislichen Schwankungen unterworfen. Jüngst betrugen sie zwischen 1,20 und 1,80 Euro pro Kilogramm. Biozucker kostet damit sogar im Großeinkauf fast doppelt so viel wie konventioneller Zucker, den der Lebensmittelsupermarkt an der Ecke anbietet. Das allein rechtfertigt schon den höheren Verkaufspreis von Biohonig.

Planung der Trachtanwanderungen

Im Januar und Februar flaut die Nachfrage nach Honig im Vergleich zum vorangegangen Herbst deutlich ab. Vermutlich haben viele Verbraucher noch genug Honig im Schrank oder nach der süßen Weihnachtszeit das Interesse an dieser Geschmacksrichtung vorübergehend verloren. Das ist der richtige Zeitpunkt, um die edlen Bienenprodukte bei unseren Wiederverkäufern zurück ins Bewusstsein zu bringen. Daher verschicken wir im Februar unsere neuen Preislisten. Das hat sich bewährt, denn zu dem Zeitpunkt können wir absehen, welche Sorten bis zur nächsten Ernte noch ausreichend vorhanden sind.

Was knapp zu werden droht, sollten die Bienen in der kommenden Saison vermehrt sammeln. Ich nehme immer das Vorjahr als Maßstab für die Planung der kommenden Saison, die wir nun vorbereiten. Bei Kulturpflanzen wie Sonnenblumen oder Phacelia wissen die Landwirte bereits, was sie anbauen. Wir können also mit ihnen vereinbaren, wie viele Völker wir am Feldrand abstellen können. Wer sich erst im Mai darum kümmert, bekommt womöglich zu hören, dass alle Plätze bereits vergeben sind.

Allerdings gib es auch für uns keine Garantie, dass es tatsächlich klappt. Nicht nur einmal musste ich erleben, dass einen Tag vor der geplanten Wanderung ein Anruf des Landwirts die Reise gestoppt hat. Meist steckten dahinter einheimische Hobbyimker, die um ihre Honigerträge bangen. Leider lassen sich Landwirte um des lieben Friedens in ihrer Nachbarschaft willen darauf ein. Daher sind zwei Wanderplätze immer besser als einer.

In den letzten Februartagen wird es in Berlin oft so mild, dass die Bienen zum Reinigungsflug aufbrechen. Da wir seit der Oxalsäurebehandlung im Dezember nichts mehr von unseren Bienen gesehen haben, freuen wir uns sehr über das Wiedersehen. Doch nicht vor allen Fluglöchern herrscht Betrieb.

Dann schauen wir nach, ob die Bienen es durch den Winter geschafft haben. In der Regel liegen die Völkerverluste bei uns im Rahmen des Üblichen, also zwischen zehn und 15 Prozent. Die betroffenen Beuten werden verschlossen, aber noch nicht abgeräumt. Das passiert erst im März.



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