Imkern im Dezember: Jahresabschluss im Verband und an den Bienen

21. November 2023

Im Dezember herrscht eigentlich Ruhe am Bienenstand. Dennoch steht die Winterbehandlung als Jahresabschluss an. Dieser muss auch bei der Verbandsarbeit erledigt werden.

Bis Weihnachten ist für mich noch einiges an Verbandsarbeit zu tun. Am Bienenstand herrscht jetzt Ruhe, sodass ich keinen Zeitdruck habe und die üblichen Jahresendaufgaben erledigen kann. Zuerst mache ich mich an den Jahresbericht. Da ich während der vergangenen Monate bereits das Material gesammelt und vorsortiert habe, fällt mir die Arbeit nicht schwer.

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DBJ Ausgabe 12/2024

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Jahresabschluss mit Pflicht- und Küraufgaben

Pflicht sind auch die üblichen Statistiken aus der Online-Mitgliederverwaltung, für den Verband und den Deutschen Imkerbund, dazu kommen Berichte zu Seminarveranstaltungen und Protokolle von Behördentreffen. Die Kür sind kurze Berichte zu all den interessanten, mitunter kuriosen oder auch ärgerlichen Ereignissen des zu Ende gehenden Jahres. Es ist jedes Jahr aufs Neue ein Vergnügen, die Themen noch einmal Revue passieren zu lassen und Bilanz zu ziehen. Welches waren die Höhepunkte? Was lief gut? Was war neu? Gab es neue Ideen, und welche wurden umgesetzt?

Den finanziellen Teil erledigt zu meinem Glück unser Kassenwart. Dennoch muss ich die Abrechnung der Förderungszuwendungen vorbereiten, die wir von der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft erhalten haben. Bei diesen Gelegenheiten wird mir immer wieder bewusst, dass uns diese Fördermaßnahmen ermöglichen, hochwertige Seminare von anerkannten Fachleuten anzubieten, ohne den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu tief in die Tasche greifen zu müssen. Die Vorbereitung der Jahreshauptversammlung ist ein bisschen stressiger. Es gibt genaue Termine und Regeln, deren Einhaltung sehr wichtig ist. Hier muss ich äußerst sorgfältig arbeiten, um Formfehler zu vermeiden.

Jahresabschluss und neue Pläne: Digitalisierung der Verbandsarbeit

Trotz vieler Beeinträchtigungen haben wir durch Corona im Bereich der Digitalisierung definitiv einen großen Schub erfahren. Als kleiner Verband fiel es uns zunächst schwer, in kurzer Zeit die notwendige Nutzungskompetenz aufzubauen. Auch die Referentinnen und Referenten mussten ihre analogen Vortragsinhalte so aufbereiten, dass sie im digitalen Format anwendbar sind. Das bedeutete meist, dass sowohl in die Technik als auch in zusätzliches Bildmaterial investiert werden musste. Aber heute profitieren wir zweifellos von diesem Zugewinn an Möglichkeiten.

Die Planungen für die neue Fortbildungssaison laufen derweil schon länger im Hintergrund. Neben den unverzichtbaren „Klassikern“ wie Honig, Varroa-Bekämpfung und Bienengesundheit versuche ich, auch Referenten mit anderen spannenden Themen zu akquirieren. In Planung ist eine Fortbildung zur Umsiedlung von besonders geschützten Tierarten wie Hornissen, Wespen und Hummeln. Ganz oben auf meiner Wunschliste steht zudem ein Seminar über professionelle Vermarktungsmöglichkeiten von Honig und anderen Bienenprodukten für uns Freizeitimker.

Letzte Varroa-Behandlung als Jahresabschluss bei den Bienen

Ende Dezember wäre der letzte Termin für eine Winterbehandlung mit Oxalsäuredihydrat, falls wir einen erhöhten Milbenbefall feststellen. Sie sollte nur durchgeführt werden, wenn der natürliche Milbentotenfall mehr als 0,5 Milben am Tag beträgt. Eine rein prophylaktische Behandlung machen wir nicht: Sie würde nur unnötig Geld kosten und könnte schlimmstenfalls den Bienen sinnlosen Schaden zufügen.

Wenn wir im alten Jahr noch Lust und Zeit haben, räumen wir die Imkerwerkstatt auf, nehmen Ausbesserungsarbeiten vor und putzen unser Imkerhandwerkszeug. Alles, was darf, kommt in die Spülmaschine. Die großen Staukisten müssen von Hand gereinigt werden, ebenso die Schleuder und die Rührmaschine. Wenn diese mühseligen, aber unbedingt notwendigen Arbeiten erledigt sind, wissen wir, dass ein Jahr vorüber ist und nun für ein paar Wochen eine willkommene und sehr angenehme Ruhe einkehrt. In diesem Sinne, liebe Leserinnen und Leser, bedanke ich mich für Ihr Interesse und wünsche Ihnen und Ihren Völkern alles Gute, Gesundheit und einen erfolgreichen Start ins neue Jahr.

Ihre Edda Gebel

1. Vorsitzende Imkerverband Hamburg e. V

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