Mitte des Monats ist mit den heißesten Tagen des Jahres, den sogenannten Hundstagen, zu rechnen. Sind sie vorbei, hat der Hochsommer seinen Zenit überschritten. Bei Temperaturen über 30 °C gehen die Pflanzen auf „Sparflamme“, um dem Austrocknen zu entgehen, und stellen die Nektarproduktion fast ganz ein. Die Bienen bleiben bei diesen hohen Temperaturen größtenteils zu Hause. Eine Ausnahme bilden die Wasserholerinnen, die Kühlwasser zur Regulierung der Stocktemperatur heranschaffen. Manchmal muss man im August mit dem Aufkommen von Melezitosehonig, auch „Zementhonig“ genannt, rechnen.
Nach der ersten Futtergabe führe ich bei Völkern und Ablegern die Varroabehandlungen per Schwammtuch durch. Die Ameisensäure ist das einzige Mittel, das nach nur einem Tag korrekter Anwendung bis zu 90 Prozent aller im Volk befindlichen Milben tötet. Da diese Säure keinerlei Rückstände hinterlässt und bisher keine Resistenzen bekannt sind, stellt sie für mich eine der besten Bekämpfungsvarianten dar.
Weil es im August oft noch sehr heiß ist, muss man beachten, dass es beim Einsatz von Ameisensäure oberhalb von 25 °C zu Bienenverlusten kommen kann. Zwölf Tage nach Behandlungsende sind alle verdeckelten Brutzellen geschlüpft und alle getöteten Milben auf die Kontrollwindel gefallen. Ich habe mir vor Behandlungsbeginn den natürlichen Milbenfall notiert. Nach der Behandlung werden nun die gefallenen Milben ausgezählt.
Hat die Varroabehandlung gewirkt?
Die Behandlung hat dann gut gewirkt, wenn der Befallsgrad, den man anhand des natürlichen Milbenfalls vor der Behandlung ermittelt hatte, mit der Menge der gefallenen Milben übereinstimmt. Hier kann man sich nach folgenden Werten richten: Bei fünf gefallenen Milben/Tag vor der Behandlung befinden sich etwa 1.000 Milben im Volk. Sind zehn Milben gefallen, entspricht das rund 2.500 Milben. 15 Milben bedeuten circa 3.000 Milben/Volk, 20 Milben etwa 4.000. 25 abgefallene Milben stehen rund 5.000 Milben im Volk gegenüber, bei 30 sind es 6.500 Milben.
Deshalb müssen nach dem Ende der Behandlung zur Überprüfung des Erfolgs nochmals Milben auszählt werden, und dabei sollte die zuvor geschätzte Milbenzahl gefallen sein! Wurde diese Zahl nicht annähernd erreicht, kommt man um eine Nachbehandlung nicht herum.
Bienen Wintersitz einrichten
Über Nacht lagern bei Großvölkern die Bienen stark vor und bilden einen sogenannten Bienenbart. So wird im Stock Platz geschaffen. Die Völker sorgen hierdurch für eine gute Belüftung und verhindern ein Verbrausen wegen Überhitzung.
Nach der Abnahme der Honigräume richte ich bei meinen Völkern den Wintersitz ein, sehe das Brutnest durch und entnehme sämtliche dunklen und unregelmäßig gebauten Waben. Sie werden eingeschmolzen, aus ihrem Wachs fertige ich Kerzen. Die Altwabenentnahme gehört zu den wesentlichen Voraussetzungen für gesunde Völker. Den entstandenen Platz fülle ich mit hellen Jungfernwaben aus. Im Brutraum müssen diese rechts und links vom Brutnest angeordnet werden.
Die Aufzucht der Winterbienen ist nun in vollem Gange, und die Völker pflegen umfangreiche Brutflächen. Entsprechend hoch steigt jetzt der Bedarf an Pollen und Futter. Die nun erbrüteten langlebigen Bienen ermöglichen die Überwinterung des Bienenvolkes und beginnen im Frühjahr mit der Brutpflege.
So klappt die Einfütterung
Das im Juli begonnene Einfüttern setze ich nach der Ameisensäurebehandlung fort. Ich füttere mit Invertzuckerlösung oder Futterteig ein. Mit dem flüssigen Fertigfutter kann man sehr schnell ein- und nachfüttern. Die Bienen verbrauchen weniger Energie für die Verarbeitung. Futterteige eignen sich dagegen eher für eine langsame Auffütterung. Diese wende ich meist bei den Ablegern an. Den Futterblock gebe ich in einer Leerzarge auf dem Absperrgitter über dem Bienensitz. Die Art der Fütterungseinrichtung, Eimer oder Fütterer, interessiert die Bienen nicht – vorausgesetzt sie können das Futter leicht erreichen, ertrinken nicht darin oder verkleben nicht am Teig.
Der Futterstrom muss jetzt auf jeden Fall anhalten, damit fleißig weiter gebrütet wird. Futterteige werden zu dieser Zeit noch sehr gut abgenommen. Die Futtergaben im Stock treiben die Bienen aus dem Kasten, um außerhalb nach der vermeintlichen Tracht zu suchen. Sie führen Rundtänze aus und suchen in der Folge im Umkreis des Standes nach der Futterquelle.
Alles, was nach Honig riecht – ein offenes Bienenvolk, der Sonnenwachsschmelzer, eine vergessene Wabe oder verschüttetes Futter -, führt sehr schnell zu Räuberei. Oberster Grundsatz bei der Einfütterung ist es, sauber zu arbeiten und nichts liegen zu lassen, das für die Bienen interessant sein könnte. Deshalb gibt man erst abends, nach der Einstellung des Bienenfluges, Flüssigfutter und wäscht verschüttetes schnell ab.
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