Tropilaelaps
Die Milben der Gattung Tropilaelaps sind eine anzeigepflichtige Bienenseuche. Ursprünglich auf asiatische Riesenhonigbienen wie Apis dorsata spezialisiert, breiten sich diese Milben seit ihrem Überspringen auf A. mellifera-Völker, die in den 1960er-Jahren in Asien eingeführt wurden, zunehmend nach Westen aus. Damit stellen sie auch für die Honigbienen in Europa eine Bedrohung dar. Die Milben sind mit 1,0 x 0,5 mm kleiner als Varroa, aber ebenso zerstörerisch – und vor allem äußerst reproduktiv und mobil.
Wie Tropilaelaps den Bienen schadet
Ähnlich wie die Varroa parasitiert Tropilaelaps vor allem die Brut der Honigbiene. Die Weibchen schlüpfen in die Brutzellen, kurz bevor diese von Arbeiterinnen verdeckelt werden. Bereits 24 Stunden nach der Verdeckelung legen sie ihr erstes Ei, nach 6 bis 7 Tagen schlüpft daraus der Nachwuchs. Die Nachkommen ernähren sich von der Körperflüssigkeit der Bienenlarve, diese verletzen sie an mehreren Stellen. Die Bienen verkümmern oder schlüpfen gar nicht erst. Lange Zeit dachte man, dass sich Tropilaelaps nicht von erwachsenen Bienen ernähren können, sondern auf die Brut angewiesen sind. Daher ging man davon aus, dass ich Tropilaelaps nicht in brutfreien Völkern vermehren und somit in gemäßigten Klimaten nicht überleben kann. Inzwischen konnte sie sich aber auch in gemäßigten Breiten etablieren.
Rasante Vermehrung und Ausbreitung
2024 wurde die Art Tropilaelaps mercedesae in der Region Krasnodar im Westen Russlands, einem Grenzgebiet zur Ukraine, nachgewiesen. Die Milbe hat ein enormes Vermehrungspotential, nach Berechnungen aus England ist dies 25-mal höher als das von Varroa. Unter optimalen Bedingungen kann eine Population innerhalb weniger Wochen explodieren und ein Volk innerhalb eines Jahres vernichten.
Prävention und Bekämpfung
Tropilaelaps kann ähnlich wie Varroamit chemischen Behandlungen oder biotechnischen Maßnahmen bekämpft werden. Entscheidend sind regelmäßige Brutkontrollen und eine sorgfältige Beobachtung der Bienenvölker. Gerade eine längere brutfreie Phase, etwa durch gezielte Brutunterbrechung, scheint besonders effektiv zu sein.