Rote Mauerbiene
Bei der Roten Mauerbiene (Osmia bicornis) oder Rostroten Mauerbiene handelt es sich um eine Wildbiene. Sie ist in Deutschland flächendeckend verbreitet und kommt häufig vor. Damit gehört sie nicht zu den bedrohten Arten der Wildbienen. Die Rote Mauerbiene gehört wie alle Wildbienen zur Familie der Apidae. Anschließend folgt die Unterfamilie Megachilinae und die Gattung Osmia. Zur Gattung Osmia gehören die Mauer-, Scheren- und Löcherbienen. Die Gattung umfasst 45 bis 46 verschiedene Arten.
Wo und wie nistet die Rote Mauerbiene?
Die Rote Mauerbiene ist anpassungsfähig und sehr flexibel bezüglich des Nistraums und der Pollenquellen. Daher kommt sie im Grunde überall dort vor, wo eine ausreichende Struktur für den Nistraum vorhanden ist. Dabei legt sie ihre Eier beispielsweise in Löss- und Lehmwände, Trockenmauern, Gebäuderitzen und in Bohrungen von Pflanzenstängeln wie beispielsweise Schilf. In Pflanzenstängeln finden sich bis zu 20 Brutzellen hintereinander. In Hohlräumen von Gebäuden sogar bis zu 30 Brutzellen in unregelmäßiger Anordnung. Zum Bau der Brutzellen benötigt die Rote Mauerbiene Lehm oder lehmigen Sand. Diesen sammelt sie an feuchten Stellen und vermengt ihn mit Speichel.
Welche Blüten besucht die Rote Mauerbiene?
Bisher konnte die Rote Mauerbiene an 18 Pflanzenfamilien pollensammelnd nachgewiesen werden. Dazu zählen beispielsweise die Esparsette (Onobrychis viciifolia) sowie der Scharfe Hahnenfuß (Ranunculus acris). Damit zählt sie zu den Polygolektischen Arten. Also den Wildbienen, die viele verschiedene Pflanzen als Pollenquelle nutzen.
Flug- und Brutzeiten von Osmia bicornis
Die Rote Mauerbiene fliegt in der Zeit von Anfang April bis etwas Mitte Juni. Der Nachwuchs überwintert als Imago im Kokon. Als Imago bezeichnen Biologen das voll ausgebildete Insekt.
Wie schützt man Wildbienen?
Von den ungefähr 570 Wildbienenarten in Deutschland gelten lediglich ungefähr 37 Prozent als im Bestand gesichert. Das hängt mit dem Verschwinden vielfältiger Strukturen in unserer Landschaft zusammen – etwa Totholz, Hecken, Steinhaufen und unbearbeiteter Erdboden. Diese benötigen die Wildbienen als Nistmöglichkeiten. Zudem sind die Wildbienen teilweise auf wenige Pflanzenarten spezialisiert und sammeln dort ihre Nahrung. Fehlen diese Pflanzen können sie nicht überleben. Wildbienenschutz umfasst somit den Aufbau von Nisträumen und des Nahrungsangebotes. Wildbienen gelten als besonders effektive Bestäuber, weil sie bereits bei niedrigeren Temperaturen fliegen.