Propolis
Propolis ist ein Bienenprodukt, das Honigbienen aus dem Harz verschiedener Bäume und einer kleinen Menge Bienenwachs herstellen. Propolis wird auch Kittharz genannt. Es wirkt keimtötend und ist damit ein Schutz der Bienen vor Pilzen, Viren und Bakterien. Antibakteriell bedeutet, dass sie Bakterien abtöten, inaktivieren oder in ihrem Wachstum verlangsamen. Antiviral bezeichnet man einen Stoff, der Viren in ihrer Vermehrung hemmt. Ein Antimykotikum wirkt gegen Pilze
Woher kommt Propolis?
Pflanzen schützen ihre Knospen und verschließen ihre Verletzungen mit einem klebrigen Harz. Das Harz enthält eine Reihe von Stoffen, die Bakterien, Viren und Pilze abtöten. Somit handelt es sich um ein natürliches Antibiotikum, Antivirostatikum und Antimykotikum. Honigbienen sammeln das Harz und vermischen es mit etwas Bienenwachs. Dieses Bienenprodukt nennt man Propolis. Dabei sammeln die Bienen hauptsächlich im Sommer und im Herbst. Propolis kann über 300 verschiedene Substanzen in sich ändernder Konzentration enthalten.
Die Zusammensetzung und die Farbe des Propolis hängen von den Pflanzen ab, die die Bienen beim Sammeln der Substanzen besucht haben. Es kann gelb, rot oder grün sein. Auch eine schwarze Färbung kann dabei entstehen – häufig durch die Oxidation bei fortschreitendem Alter des Kittharzes. Aufgrund der enthaltenen Harze ist Propolis sehr klebrig.
Wozu nutzen Bienen Propolis?
Honigbienen verkleinern mit Propolis das Flugloch und dichten Risse und Spalten ab. Tiere wie andere Insekten oder auch ganze Mäuse, die sich im Winter in Bienenstöcken einnisten möchten und die die Bienen nicht aus dem Volk herausschaffen können, überziehen sie mit dem Kittharz. Die antibakterielle und fungizide Eigenschaft unterbindet auch hier die Verbreitung von Krankheitserregern.
Auch die Brutzellen überziehen die Bienen zum Schutz vor Krankheitserregern mit einer hauchdünnen Propolisschicht. Zudem befindet sich vor dem Flugloch eine dünne Schicht aus Propolis. Sie soll die Füße der Bienen desinfizieren.
Medizinische Eigenschaften
Zu der pharmakologischen Wirkung von Propolis gibt es eine Reihe von Studien. Diese beweisen unter anderem die schnellere und schmerzfreiere Heilung bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum und bei Verbrennungen. Auch Pilzinfektionen und das im Krankenhaus gefürchtete methicillinresistente Bakterium Staphylococcus aureus (MRSA) lassen sich damit behandeln.
Trotz der positiven Wirkungen sollte man Propolis nur bei medizinischer Notwendigkeit anwenden. Eine Einnahme ohne Notwendigkeit ist mit Gefahren verbunden, weil Antibiotika eine Vielzahl von Bakterien töten. Sie hemmen sowohl in den Körper eindringende Fremdbakterien als auch wichtige körpereigene Bakterien. Zudem gehören die im Propolis enthaltenen Stoffe zu den 20 stärksten bekannten Allergenen und können damit eine Allergie auslösen. Des weiteren kommt es durch den häufigen Einsatz von Antibiotika zu Resistenzen. Die Bakterien lassen sich dann durch das Antibiotikum nicht mehr abtöten.
Herstellung durch den Imker
Imker, die Propolis ernten möchten, legen spezielle Propolisgitter mit einer geringen Spaltweite auf die Rähmchen in der oberen Zarge. Die Spalten verschließen die Bienen mit Propolis. Man kann sie einfach aus der Zarge nehmen. Anschließend friert man die Propolisgitter ein und kann das Kittharz im gefrorenen Zustand gut aus dem Gitter klopfen. Meist wird das Propolis in Alkohol gelöst und in Form einer Tinktur tropfenweise angewendet.