Bienenweide
Bienen benötigen Nektar oder Honigtau als Energielieferanten und Pollen als Proteinquelle. Diese bekommen sie von der Bienenweide. Dabei handelt es sich um Blühpflanzen und von Blattläusen besiedelte Pflanzen, die in einem Gebiet vorhanden und für die Bienen nutzbar sind.
Welche Art von Bienenweide gibt es?
Nektar sammeln die Bienen aus Blüten, die diesen zum Anlocken der Insekten zwecks Vermehrung produzieren. Von dort bekommen sie auch den Pollen. Er stellt die männliche Keimzelle dar.Honigtau sammeln Bienen von bestimmten Blattläusen, den diese während des Saugens an einer Pflanze abgeben. Das Überbringen des Pollen von einer Blüte zur Anderen nennt man Bestäubung.
Prinzipiell kann man zwischen einjährigen und mehrjährigen Pflanzen unterscheiden. Zudem gibt es die Unterscheidung zwischen dem was man allgemein als Blume bezeichnet, den Stauden und den Sträuchern/Bäumen.
Einjährige Pflanzen werden ausgesät und sterben nach der Samenbildung ab. Ihre Samen können erst im Frühling nach dem Frost ausgesät werden, weil dieser sie zerstören würde. Stauden sind mehrjährig und überdauern die kalte Jahreszeit beispielsweise in Form von Zwiebeln und Knollen.
Welche Pflanzen sind nicht als Bienenweide geeignet?
Es kommt leider vor, dass Pflanzen mit gefüllten Blüten gezüchtet werden. In diesen sind die Staubblätter zu Blütenblätter entwickelt und bilden somit keinen Pollen. Ferner geben sie auch keinen Nektar mehr ab. Für die Bienen haben diese Blüten keinen Mehrwert. Sie stellen deshalb keine Bienenweide dar.
Neophyten sind ebenfalls eher nicht geeignet. Dabei handelt es sich um Pflanzen, die durch den Menschen in ein Gebiet gebracht wurden in dem sie ursprünglich nicht vorkamen. Zwar können Honigbienen als Generalisten diese Pflanzen in vielen Fällen nutzen, aber Wildbienen sind häufig hochspezialisiert und profitieren nicht von Neophyten. Sie brauchen einheimische Pflanzen zum Überleben. Und diese Pflanzen sind umgekehrt von bestimmten Wildbienen abhängig.Teilweise bedrohen Neophyten unsere Pflanzenwelt, weil sie sich besonders schnell verbreiten und einheimische Pflanzen damit verdrängen. Informationen zu heimischen Pflanzen bekommt man beispielsweise auf der Website „deutschland-summt.de“ und beim Netzwerk Blühende Landschaft.Für regionales Saatgut gibt es spezialisierte Hersteller.
Verbesserung des Angebotes an Bienenweide
Wenn man Bienen und Insekten etwas gutes tun möchte, kann man ihnen beispielsweise Blumenwiesen mit gebietsheimischem Saatgut, Sträuchern und Bäumen schaffen. Diese haben für die Bienen einen hohen Nutzen und sind recht einfach zu pflegen. Sie müssen ein bis drei Mal pro Jahr gemäht werden. Das Mahdgut muss abtransportiert werden. Durch die Nutzung vieler verschiedener Pflanzenarten ergibt sich ein langer Blühzeitraum. Dadurch finden die Insekten auch immer Nahrung.
Je weniger Nährstoffe im Boden vorhanden sind, desto wertvoller und artenreicher ist die Fläche. Durch die Bäume nutzt man die Höhe aus und schafft viele zusätzliche Blüten. Ganz wichtig ist, dass man für die Insekten wie Wildbienen, Fliegen, Hummeln und Wespen entsprechenden Nistraum schafft. Das können Gegenstände wie Totholz, Mauern, Lesesteinhaufen, Sand- und Lehmflächen sein. Ohne diesen Nistraum können sie sich aufgrund der häufig begrenzten Flugweite nicht vermehren und eine stabile Population bilden. Einjährige Mischungen bringen nicht sonderlich viel, da das Nahrungsangebot nur kurz vorhanden ist.
Weitere Orte die man zum Blühen bringen kann, sind zum Beispiel Rasengittersteine auf Parkplätzen, die Fugen zwischen Pflastersteinen, Schotterbereiche, Balkone, Gärten und sogar Haus-, Garagen und Bushaltestellendächer. Auch der Rasen im Garten kann durch eine Blumenwiese ersetzt werden.
Entsprechende Saatgutmischungen mit gebietsheimischem Saatgut kann man beispielsweise bei Rieger-Hofmann und Saaten Zeller bestellen. Durch die Angabe der Postleitzahl des Standortes der Bienenweide wählen die Hersteller die richtigen Pflanzen aus. Rieger-Hofmann vertreibt zusätzlich auch Gehölze.
Der Sortenhonig
Wenn die Honigbienen hauptsächlich an einer Pflanzenart sammeln kann Sortenhonig entstehen. Der Honig muss zu einem festgelegten Prozentsatz von dieser Pflanzenart kommen. In Deutschland häufig vorkommende Sortenhonige sind zum Beispiel Raps-, und Heidehonig.